Wer behauptet, ATREYU würden irgendwie auf der momentanen Metalcore-Welle mitschwimmen, dessen Argumentation kann man wohl kaum entkräften. Trotzdem macht der kalifornische Fünfer jede Menge Spaß und zeigt eindrucksvoll, wie man die Trademarks des Genres gekonnt einsetzt.
„The Curse“ ist bereits der zweite Output und ist insgesamt ein klein wenig zahmer als die Scheibe „Suicide Notes And Butterfly Kisses“. Wobei zahm und Atreyu eigentlich Begriffe sind, die sich abstoßen.
Was gibt es also zu hören bei diesem interessanten Gespann? Auffällig ist, dass die harten und melodischen Parts schärfer getrennt sind als bei verwandten Bands, so ist das gängige Songschema mit Strophe = hart und Chorus = melodisch nahezu allgegenwärtig und bietet trotzdem immer wieder Grund zur Freude und zum Headbangen.
Während Sänger Alex Varkatzas mit nahezu Death-Metal-artigem Gegröhle an den Start geht, hat Drummer Brandon Saller eine extrem frische, angenehme Stimme die für einen gehörigen Emocore-Touch sorgt. Die Restkulisse bildet eine tighte, double-bass lastige Rhtyhmusabteilung und Gitarreros, die sowohl brutale Halsbrecher-Riffs als auch einige nette Soloparts auf Lager haben.
Nahezu alle Songs haben ein gewisses Ohrwurmpotential. Mit „Bleeding Mascara“, „Right Side Of The Bed“ und “The Remembrance Ballad” hat die Band dazu drei absolute Volltreffer gelandet, denen man sich kaum entziehen kann und die sich unweigerlich in den Gehörgängen festsetzen. Der Rest des Materials kommt ähnlich cool daher, ohne jedoch in selbige Regionen vorzustoßen.
Im Großen und Ganzen macht das Album von vorne bis hinten Spaß, ist allerdings wie fast alles im Leben Geschmackssache und Atreyu’s Stil ist nun wirklich nicht jedermanns Sache. Leute, die eine gepflegte Metalcore/Emocore Mischung nicht abstoßend finden, greifen bedenkenlos zu oder haben das Teil bereits.
Objektiv gibts von mir 7,5 für einige wirklich geile Hooklines und Killer-Riffs, die garantiert zum mitnicken und mitgröhlen anregen.
(Marty)
Wertung: 7.5 / 10