Review The Haunted – Revolver

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Thrash Metal

Die Gebrüder Björler sind zurück und diesmal haben sie nicht nur ein neues The Haunted-Album, sondern auch einen neuen/alten Sänger im Gepäck. Peter Dolving hatte die Band bekanntlich nach dem ersten selbstbetitelten Album verlassen und wurde durch Marco Aro ersetzt der wiederum nach „One Kill Wonder“ über Bord ging. Doch wenn man ehrlich ist war das kein allzu großer Schock bei den Fans, denn Aro konnte mit seinem monotonen Gebelle eh nie den Platz des durchgeknallten Dolving ersetzen. Und so ist man demnach auch hauptsächlich gespannt in welche Richtung sich das Songmaterial bewegen wird, da der letzte Output die Grenze gen Speedlimit schon ziemlich auslotste und leider auch größtenteils auf hängen bleibende Riffs verzichtet wurde. Der Albumtitel hat wiedermal einen doppelten Sinn, der jedem auf den ersten Blick ins Auge springen sollte und auch das Artwork ist daran angelehnt, wobei es diesmal nicht mehr aus Collagen besteht sondern hauptsächlich sehr geschmackvoll in schwarz, weiß und rot gehalten wurde.

Das starke Opener-Duo „No Compromise“ und „99“ eröffnen die CD und genau so stellt man sich zwei The Haunted-Opener vor, so muss das sein. Peter Dolving schreit sich die Seele aus dem Leib und klingt herrlich angepisst und auch der Hörer bekommt sofort Lust sich in einem brutalen Pit auszutoben oder verfällt in eine Bangorgie. Diese Songs sind stellvertrentend für den gesamten Sound der Platte, da fast überhaupt keine Speedgranaten zu finden sind und die Jungs sich im Midtempo bzw Uptempo wohler fühlen. „99“ klingt sehr traditionell thrashig genauso wie „Sweet Relief“, auf der anderen Seite wären die modernen hardcorelastigen „Who Will Decide“ und „Nothing Right“ sowie die bandtypischen Knüppelsongs „Sabotage“ und „Liquid Burns“.Es gibt aber auch noch nie dagewesenes in Form „Abysmal“ und „My Shadow“ in denen Dolving auch mal clean singt und insgesamt ruhig gehalten wurden und von der Stimmung her wie vermetalte Bluessongs tönen. Mit „All Against All“ hat sich auch ein kleiner Hit auf die Platte geschlichen der so eindeutig nach Björler klingt dass es fast schon wieder weh tut. Zwar haben sich 1,2 schwächere Lieder auf die CD geschlichen, trotzdem selbst nach dem ersten Durchlauf schon sicher dass „rEVOLVEr“ mehr Leuten munden wird als der Vorgänger.

Fazit: Das neue Album klingt nicht nach „One Kill Wonder“ und ist auch keine Rückbesinnung auf das traditionelle „The Haunted Made Me Do It“. Es ist wohl noch am ehesten mit dem Debut der Band zu vergleichen, allerdings steht bei The Haunted jedes Album für sich selbst und für eine bestimmte Entwicklung und genauso ist es auch hierbei. Vielleicht werden einige Fans durch die Neuerungen im Sound der Band den Rücken zukehren, allerdings war dies wohl der einzige Weg den sie gehen konnten und haben das Beste daraus gemacht. Mit einem Label wie Century Media im Rücken kann zudem nichts schief gehen.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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