Review Megadeth – Killing Is My Business…

  • Label: Music For Nations
  • Veröffentlicht: 1985
  • Spielart: Thrash Metal

Folgende Ausgangsposition: Man spielt in einer hoffnungsvollen jungen Band, denkt in den Mitmusikern Freunde gefunden zu haben, wird gekickt, und kurz darauf hat jene Band einen Plattendeal und wird Mitbegründer eines ganzen Genres. Es gibt Menschen, die wären daran zerbrochen. Und es gibt Dave Mustaine, der an Metallica’s „Kill `Em All“ einen gehörigen songwriterischen Anteil hatte, bevor er ziemlich humorlos aus der Band gekickt und durch Kirk Hammet ersetzt wurde. 1985, nachdem Metallica und Slayer mit ihren jeweiligen ersten 2 Alben den Bay Area Thrash ins Leben gerufen hatten, kam Mustaine mit neuen Mitstreitern zurück und betrat mit Megadeth und dem Debüt „Killing Is My Business“ die musikalische Landkarte.

Der „Last Rites“ Teil des Openers „Last Rites/Loved To Deth“ besteht, wie der Name schon sagt, aus einem Beerdigungs-Piano/Orgel-Intro, ehe es bei „Loved To Deth“ in bester „Kill `Em All“ Manier nach vorne geht. Wobei man hier nicht von Kopieren reden kann, wenn dann kopiert sich Mustaine hiermit ja selbst. In gleicher Weise geht es beim Titeltrack weiter, der jedoch durch einige Breaks immer wieder aufgelockert wird. Außerdem ausgestattet mit einem der kultigsten Refrains der Metalgeschichte, der bei jedem Live-Gig von Megadeth zu den meist mitgegröhltesten überhaupt gehört. „Skull Beneath The Skin“ ist ein treibender und schneller Song, für den Nackenschonung ein Fremdwort darstellt. Nach kurzen Radio-Zapping beginnt mit „These Boots“ ein sehr rockiger Song, sogar Rock’n’Rolliger Song, auch wenn das Tempo immer wieder angezogen wird, kommt sehr klasse rüber. Geschrieben wurde das Lied von Songwriter- und Produzenten-Legende Lee Hazlewood, der solchen Größen wie Nancy Sinatra zu Weltruhm verhalf. „Rattlehead“ ist nicht nur eine sehr geile Nummer und mein persönlicher Fave auf dem Album, sondern auch das Lied, das Namensgeber für das Maskottchen der Band werden sollte. „Chosen Ones“ erinnert mich immer etwas an Black Sabbath, auch wenn der Vergleich, wie sicherlich viele sagen werden, etwas hinkt. „Looking Down The Cross“ beginnt sehr langsam und düster mit Halb-Sprechgesang, ehe sich der Song zu einer sehr geilen stampfenden Nummer entwickelt, die mit tollen Gitarrensoli aufwarten kann. Gegen Ende wird dann auch das Gaspedal nochmals richtig durchgetreten, mein zweiter Fave des Albums. Hinter „Mechanix“ versteckt sich nichts anderes als Metallica’s „The Four Horsemen“, das Mustaine auch mitgeschrieben hatte, nur mit anderem Text., und daher, wer die Originalversion mag wird auch diese Version lieben.

Soundtechnisch ist das Teil selbstverständlich sehr antiquiert, zum einen auf Grund des Alters, zum anderen weil auch schon für damalige Verhältnisse die Plattenfirma nicht gerade viel Geld in die Produktion des Debüts einer damals völlig unbekannten Band steckte. 2002 erschien eine remasterte Deluxe-Edition des Albums, mit 3 Bonus-Demo-Tracks, einer anderen Songreihenfolge und anderem Cover, da ich jedoch die Originalversion vorliegen habe, kann ich dazu keine Informationen geben. Und ganz ehrlich: Zu so einem Album gehört einfach der Originalsound!

(Oli)

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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