Review Lost Dreams – Tormented Souls

Da ist sie wieder, die Band mit dem tollen Schriftzug (alles klar, ihr Metal1-Leser? ;-)). Schon der Vorgänger „Where Gods Creation Ends“ war eines der Undergroundhighlights des Jahres 2003. nun schließen die Österreicher von Lost Dreams an dieses Klassealbum an und legen mit „Tormented Souls“ ihren nun dritten Langspieler vor, der wiederum in der absoluten Oberklasse mitspielt.

Mit rasenden Melodien heftigem Drumming geht’s los, der schnelle Opener „Evil Unleashed“ heißt den Hörer willkommen. Was gleich auffällt, ist die neu hinzugekommene Black Metal-Schlagseite mit epischen und mächtigen atmosphärischen Klängen a la Graveworm. Auch wenn der Härtegrad anhält, wird das Stück gegen Ende immer melodischer und verspielter und gipfelt in einem wahnsinnig geilem Lead und Solo – Einstieg perfekt geglückt. Neben den erweitertem Soundgewand hat sich auch die Besetzung etwas geändert. Neu dabei sind Schlagwerker Micahel Gassebner und Erwin Wibmer als neuer Sänger. Und der klingt noch böser, schwärzer und vor allem tiefer als sein Vorgänger.Das beweist er gleich bei den beiden folgenden Stücken „Demonic Night“ und „Bloodlust“. Diese sind wieder typischer für die Band, die doom-gezeichneten Death Metal-Hymnen im Stile von Hypocrisy und Amon Amarth waren schon auf dem 200e34 Album die Höhepunkte. Was den Unterschied ausmacht, betrifft eben den neuen Vokalisten. Tief, tiefer, Wibmer, könnte man hier sagen, fast schon unglaublich in welche Stimmlagen er hier regelrecht versinkt. Zwischendrin lockert er sich aber auch mal mit heiseren Krächzvocals auf.

Auch nach mehrmaligem Durchhören findet sich hier kein Durchhänger, sondern noch mehr Hymnen wie den Titeltrack mit seinem galoppierendem Rhythmus oder die schleppend-majestätischen Nummern „Living In A Mass“ und „Dying Emptiness“. Natürlich darf man hier keine großen Innovationen erwarten, aber bei einer derart gelungenen Mischung an Härte, Düsternis, Melodie und Atmosphäre denk ich da eh nicht drüber nach, ob die Stelle schon mal irgendwo so zu hören war und ob es diese Gesangslinie schon mal in ähnlicher Form gab.
„Tormented Souls“ macht nicht zuletzt wegen dem guten Sound eine sehr gute Figur und massig Spaß. In meiner letzten Review hab ich’s schon geschrieben, und nun ist es mir noch unverständlicher: Warum hat sich noch kein Label diese Band geschnappt?

Wer mit den genannten Bands etwas anfangen kann, dem sei diese Scheibe wärmstens empfohlen.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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