Review Nasum – Shift

Allein beim Hören des Namen Nasum, läuft vielen Metalheads bereits das Wasser im Munde zusammen. Und das hat einen ganz einfachen Grund, bilden die Schweden doch die Speerspitze der Grindcombos die sowohl im Punk- als auch Metalkreisen durchschlagenden Erfolg haben. Diesen Erfolg haben sie sich durch die drei hervorragenden Longplayer „Inhale/Exhale“, „Human 2.0“ und „Helvete“ auch redlich verdient, da hier nicht nur brutal drauf los gebolzt wird, sondern auch jedes mal Struktur zu erkennen ist und zudem recht anspruchsvoll ist. „Shift“ ist nun die vierte CD, die nur ein Jahr nach dem Release des Vorgängers erschienen ist, womit ich natürlich sehr gespannt war, welche Veränderungen ich im Sound Nasums entdecken könnte, falls überhaupt.

Somit war ich doch recht überrascht, als ich „Shift“ das erste mal in meine CD-Player schob. Denn die Schweden hören sich mächtig angepisst und deprimiert an, was nun nicht wirklich zu erwarten war. War „Helvete“ ziemlich melodisch und abwechslungsreich und „Human 2.0“ vor allem schnell und noch verdammt punkig ist der neue Wutklumpen von Nasum sehr düster und hasserfüllt. Doch wieder mal schaffen es die vier Jungs (Basser Jesper verließ 2003 die Band, Jon Lindqvist nahm seinen Platz ein und mit Urban Skytt stieß endlich ein zweiter Gitarrist hinzu), nicht eintönig zu klingen. Zwar gibt es größtenteils schnelle, aggressive Blastinfernos, jedoch findet man immer wieder zwischendurch Stücke, die zwar nicht in dem Maße melodisch sind wie z.B. „Shadows“, sondern eine ganz neue Seite von Nasum zeigen, und zwar eine die es schafft melancholisch zu klingen. Gibt’s nicht? Gibt’s ja wohl. Stück dieser Sorte sind u.a. „Fury” (Übersong), „Ros”, „The Deepest Hole“ und „Closer To The End“. Die zwei letztgenannten hat übrigens Neuzugang Jon Lindqvist geschrieben, was ihn zu einem mehr als nur würdigen Ersatz von Jesper macht.

Textlich bleibt alles beim Alten (dass es sich bei „The Smallest Man“ und „Fight Terror With Terror“ um Stücke über George W. Bush handelt, ist wohl mehr als offensichtlich), allerdings werden die Lieder in schwedisch immer weniger. Auf „Shift“ sind nur noch drei zufinden. Zu „Wrath“ wurde auch ein Videoclip gedreht, warum bleibt mir aber ein Rätsel, da es sich, obwohl der Refrain recht eingängig ist, um einen Midetempo-Song handelt und das wohl eher nicht stellvertretend für den Sound von Nasum ist. „Shift“ ist insgesamt etwas anstrengender als die vorherigen Releases, ist die Mühe aber durchaus wert. Der perfekte Soundtrack für die Tage, an denen man alles und jeden verflucht.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert