Review Adema – Adema

Und wieder ein Brett aus der New Metal-Dimension. Irgendwie verpönt, irgendwie aber auch geliebt. Ein Mittelding gibt es da eigentlich nicht so recht. Interessant wird es aber erst recht, wenn sich familieninterne Verbindungen zu den Vorreitern aufweisen. Für jeden eingeschweißten New Metal Anhänger wird der Name Jonathan Davis bereits alles sagen. Das ist Korn. Das ist klassischer New Metal. Und dann wäre da Marky Chavez? Huh? Wer isn das? Tja, da hätten euch Adema aber was entscheidendes voraus. Denn der Frontsänger ist kein geringerer als der Halbbruder vom Korn-Chef. Jetzt geht ein leichtes „Aha“ durch die Menge, in einigen Ecken wird es sogar „Sell-out“ raunen. Aber nicht so voreilig. Hier die Analyse.

Schon mit den ersten Takten schallt üppiger New Metal aus den Boxen. Die altbekannte Laut/Leise-Schematik, die sich bei so ziemlich allen bekannten und nichtbekannten Kapellen aufweisen lässt. Da stimmt wieder alles. Erst bratzen die Gitarren, schon findet man einen weinerlichen Marky Chavez wieder, um nur im nächsten Moment energisch in den Refrain einzusteigen („Skin“). Joa, geht. Aber eben zu leicht zu durchschauen. Catchy nennt sich das. Lyrisch bewegt sich die Platte auf vertrauter Schiene. Wut, Trauer, Leid, Zerissenheit, Seelenpein – schonungslos vorhanden. „Everyone“ wirkt sehr dynamisch, auch einer der wenigen Stücke, die dieses latent rohe darstellen. Ganz ohne Überproduktion. Chavez verlässt sich durchgehend auf seinen melodischen Gesang, kein großes Gekreische, einfach Rock. Die Parallelen zu Davis‘ Organ werden dadurch aber manchmal zu deutlich. „Blow It Away“ drückt als einer der wenigen Tracks mal ordentlich aufs Gaspedal und dürfte den Kids im Moshpit wie ein Segen daherkommen. Mit ihrem Sound aber liegen Adema voll im Trend und würden jede Disco rocken.

Trotz der lobenden Worte fehlt der finale Kick. Das Album erscheint nach dem Durchlauf irgendwie unvollständig. Der Gesang klingt nach und nach eintönig, man wünscht sich dieses gewisse obszöne. Ohne geht es als völlig normales Album durch, vergleichbar mit bekannteren Chören wie Linkin Park. Trotzdem alles andere als eine Talfahrt und völlig passabel. Nicht übel.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert