Review Hate Eternal – King Of All Kings

  • Label: Earache
  • Veröffentlicht: 2002
  • Spielart: Death Metal

Den Namen Hate Eternal sollte man sich merken, denn auch wenn sie anfangs wohl nicht jedem Metaller bekannt sein dürften, so genügt doch ein Blick in die Namen der Besetzung. Gleich beim ersten Namen Erik Rutan sollte es bei jedem im Hinterstübchen heftigst klingeln. Erik Rutan ist nämlichen ehemaliger Saitenzupfer der Death Metal-Lgende Morbid Angel und ergo auch ein begnadeter Gitarrist. Dass man hier nicht irgendwelchen Hausfrauen-Rock erwarten kann, sollte klar sein. Nein, seichte Musik machen Hate Eternal wahrlich nicht, das haben sie schon auf dem Debut „Conquering The Throne“ eindrucksvoll bewiesen. Somit war ein kleiner Teil der Metalgemeinde recht gespannt auf diesen Zweitschlag der Band, da Rutan ja bekanntlich Morbid Angel verlassen hat, um sich ganz auf Hate Eternal zu konzentrieren.

Und dies war eine sehr gute Wahl, denn diese Band, sprich Erik Rutan, hat ein unermessliches Potential und die Chance die härteste und kompromisslosteste Death Metal-Band des neues Jahrtausends zu werden, denn mit „King Of All Kings“ (genauso wie mit dem Vorgänger) ist ihnen das bereits größtenteils gelungen. Das Intro „Our Beckoning“ lässt den Hörer langsam tief ins dunkle und brutale Universum von Hate Eternal eintauchen. Hier bekommt man unverständliches, tiefes Gebrabbel zu hören, begleitet von dazu passenden bedrohlichen Klängen. Das Ganze mag jetzt etwas komisch klingen, funktioniert aber sehr gut, denn man wähnt sich selbst in den Tiefen der Hölle und glaubt der Teufel würde höchstpersönlich zu einem sprechen. Diese vermeintliche „Ruhe“ wird dann nach 45 Sekunden vom Titelstück zerstört. Ja, zerstört ist hier genau das richtige Wort denn anders lässt sich das nicht beschreiben was da auf einen herabprasselt. Alles zermalmender Death Metal der einfach alles unter sich begräbt. Zwar wird gerne bei vielen Band übertrieben, auch von mir, aber dieses Stück ist einfach nur Krieg. Black Metal ist Krieg? Nein, Hate Eternal ist Krieg. Definitiv. Es ist schier unglaublich mit welcher Vehemenz diese drei Männer scheinbar mühelos auf einen einprügeln und es Erik Rutan dazu noch schafft mal einfach so ein melodisches Solo reinzuhauen. Imposant ist zudem seine Stimme die anfangs noch auf Kellerniveau rumpendelt, sich im Laufe des Songs aber immer weiter hebt bis er gegen Ende des Songs fast in Schwarzmetall Regionen rumkreischt. Nach diesen 2:45 Minuten Blastbeat weiß man jedenfalls wieso Hate Eternal die Könige aller Könige sind. Sie haben die Konkurrenz einfach in Grund und Boden gehauen. Und das wollen sie auch in den 8 folgenden Stücken nicht ändern.

„The Obscure Terror“ beginnt im Vergleich dazu schon fast gemäßigt, was sich aber natürlich recht schnell ändert. Überhaupt regiert auf diesem 33-minütigen Longplayer die Doublebass und der Blastbeat. Was Derek „One Take“ Roddy hier abzieht ist einfach eine Klasse für sich. Seinem Nickname zufolge scheint er seine Drumspuren jedenfalls ohne weitere Mühe in einem Take einzuspielen, davon ob er das ganze Material live auch so über die Bühne bringt muss ich mich selbst noch überzeugen. Bassist Jared Anderson bedient sein Instrument sehr banddienlich und lässt das Material zudem noch grooven wie die Hölle. Und dabei wären wir auch schon bei den weiteren Qualität von „King Of All Kings“. Das Songmaterial ist nicht nur unglaublich brutal, sondern zugleich stellenweise sehr eingängig, richtig bangtauglich und manchmal bauen die Jungs sogar, man kann es kaum glauben, schleppende Parts ein (aber selbstverständlich immer mit Doublebass unterlegt). Da wären zum einen teil das recht langsame „Beyond Redemption“ oder das betörende „Powers That Be“, auf der anderen Seite das obergeile, nach vorne peitschende „Born By Fire“, das nicht weniger schnelle und aggressive „Rising Legions Of Black“ und das ultraböse „Chants In Declaration“.

Um Hate Eternal zu beschreiben sollte man sich am besten sehr brutale, weniger technische aber trotzdem eingängige Morbid Angel vorstellen mit einer gendriosen Gesangsleistung von Erik Rutan, der hier beweist dass er es mit absolut jedem in dem Genre aufnehmen kann. Im Kontrast dazu stehen seine sehr melodiösen Leads in aus dem Nichts kommen und genauso schnell wieder dahin verschwinden und dem Hörer mit der Frage alleine lassen wie er es immer wieder schafft diese beiden Extreme unter einen Hut zubringen. Fans von extremem Death Metal müssen „King Of All Kings“ unbedingt haben, sehr gut geeignet ist das Material aber auch um seine lieben Mitmenschen zu vertreiben, von nervigen Großeltern über den anhänglichen Partner bis hin zu Blind Guardian-Fans. Schönes Teil, das.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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