Review Testament – The Legacy

  • Label: Megaforce
  • Veröffentlicht: 1987
  • Spielart: Thrash Metal

San Francisco und Thrash Metal, da war doch was: die Bay Area! Anfang bis Mitte der Achtziger Jahre erlebte das Sub-Genre dort quasi seine Geburt. Bands wie Slayer, Metallica, Anthrax oder Exodus bildeten die erste Generation einer bis heute anhaltenden Welle. 1987 gesellte sich eine Combo namens TESTAMENT in diese Gruppe. Sie schrieb mit ihrem Debüt „The Legacy“ Metal-Musikgeschichte und reihte sich nahtlos ein in starke Debütalben wie „Kill ‚em All“ von Metallica oder „Show No Mercy“ von Slayer.

Gleich beim Opener „Over The Wall“ bekommt man alle Trademarks zu hören, die man als Old-School-Thrash-Fan so liebt: Tempo am Rande des Herzrasens und teilweise kreischender Gesang in den obersten Tonlagen. Bei „The Haunting“ wird man mit göttlichen Gitarrensoli verwöhnt, die Nackenmuskulatur wird bis aufs Äußerste strapaziert und Chuck Billy singt wie ein junger Gott. Melodie wird bei TESTAMENT trotz aller Härte großgeschrieben. Das wird spätestens bei den Doppelgitarrensoli von „Raging Waters“ deutlich. Ein Song wie „C.O.T.L.O.D.“ („Curse Of The Legions Of Death“) hingegen könnte direkt von schon angesprochener „Kill ‚em All“-Scheibe genommen und der verruchte Inzestbruder von „Metal Militia“ sein.

Spätestens beim Rausschmeißer „Apocalyptic City“ weiß man, wieso diese Platte bei Erscheinen in der Szene einschlug wie eine Bombe. Songs wie „Burnt Offerings“, „First Strike Is Deadly“ oder „Alone In The Dark“ sind Klassiker, bei deren Nennung jedem Thrasher das Wasser im Mund zusammen laufen dürfte. Der Sound der Scheibe ist entsprechend ihrem Veröffentlichungsdatum und Debütstatus etwas antiquiert, was aber auf der anderen Seite auch den unvergleichlichen Charme dieser Zeit ausstrahlt.

Jeder, der sich als Thrash-Metal-Fan bezeichnet, muss dieses Album in der Sammlung stehen haben. Ohne Bands wie TESTAMENT und ohne Klassiker wie „The Legacy“ gäbe es heute viele starke zeitgenössische Metal-Gruppen in dieser Form vermutlich nicht einmal. Pflichtkauf!

(Oli)

Wertung: 9.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert