Review Transsylvanians – Igen!

Der Bandname mag vieleicht ein wenig täuschen: Böse sind die Transsylvanians nicht, und bissig noch weniger. Eigentlich scheinen die teils ungarischstämmigen Berliner recht liebe Menschen zu sein und wollen eigentlich nur Spaß haben.
Den können mit „Igen!“, der inzwischen schon fünften CD in acht Jahren Bandgeschichte, auch aufgeschlossene Menschen haben. „Hungarian Speedfolk“ nennen die vier (Sängerin Nagy Isabel ist neu dabei) ihr Kunstwerk. Schnell ist ihr moderner Folk Rock auf jeden Fall, und Genregrenzen bestehen für die Band absolut nicht. Zur osteuropäischen Folklore gesellen sich die Spielkameraden Puink, Ska, Rap und stellenweise sogar ein bisschen Techno.

Intolerante und engstirnige Leser haben diese Seite nun wohl eh schon weggeklickt, doch alle anderen dürfen sich auf eine geballte Ladung Tanzbarkeit, Fröhlichkeit und einfach mal anderer Musik freuen. Leicht zu konsumieren ist die Scheibe dazu auch nicht, denn die verwendeten Instrumente werden nicht zu spärlich eingesetzt. Die Stromgitarre spielt nur eine Außenseiterrolle, während die Geige mit herrlichen Leads und wahnwitzigen Soli die Führung übernimmt. Auch Saxophon, Akkordeon und gar eine E-Manodline wollen hier nicht fehlen, um die schweren Kontrabasslinien und das treibende Drumming zu unterstützen.
Mit dem Deutschrocker Stoppok und den beiden deutschen und türkischen Rappern Rack & Sonic wird das Aufgebot der schon nicht wenigen Gäste um zwei etwas bekanntere angereichert.

„Igen!“ ist eine CD, die man vor allem gut anhören kann, wenn man scheißgut gelaunt ist und einfach nur Spaß haben will. Für eher schlechtere Launen ist der verrückte Folk-Crossover eher weniger geeignet, da die geballte Ladung Fröhlichkeit und Lebensfreude dann eher das Gegenteil des beabsichtigten bewirken kann.
Als Folk-Sympathisant darf man sich gut und gerne mal in die CD reinhören, auch wenn die Rapeinlagen bei „Berlin Babylon“ oder die Techno-Elemente im Bonusvideo mit einem Remix von „Jánoska“ den Großteil unserer Leser wohl eher abschrecken werden. Wie aber schon vorher erwähnt, benötigen die Transsylvanians Ohren ohne Scheuklappen, um eine Chance zu haben.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert