Review Lostprophets – Start Something

Kategorisierungen haben Musiker ja bekanntlich nicht gerne. Während bei einigen die Genre-Einteilung sehr leicht fällt, können sich die anderen dem mehr oder weniger gut entziehen – so auch die Lostprophets aus Wales. Ihr bislang zweiter Longplayer lässt sich musikalisch kaum zuordnen, werden doch verschiedene Elemente auf eine CD gebannt. Metal und ein Hauch von Hardcore harmonisieren fast schon selbstverständlich neben normalem Punk und Pop.

Doch kein langes Geschwafel, im Nu holen die Walisier ihre Gitarren aus den Ecken hervor und fahren die schweren Riffs an die Front, die sich fast schon träge vorantreiben („We Still Kill The Old Way“). Supported von Ian’s melodischer Stimme baut sich ein Songschema auf, das im Refrain besonders deutlich wird. Man wird auch melancholisch: „Last Train Home“ markiert als dritter Titel einen kleinen Wendepunkt, man wird melancholisch und beinahe sanft, im Refrain setzt jedoch wieder der kraftvolle Gitarren-Support ein und das ganze steigert sich zu einer wahren Fan-Hymne. Turntable-Einsatz findet erstmals bei „Make A Move“ statt, wobei man jedoch glatt denken würde, dass das Intro bei Linkin Park geklaut wurde. Die erste Auskopplung „Burn, Burn“ kommt schier rotzig daher, der Punk-Einfluss wird einmal mehr gestärkt. Ian findet hier die Gelegenheit, sich ordentlich auszuschreien, ebenso bei „To Hell We Ride“. „Last Summer“ vereint noch mal alle Stärken der Propheten und klingt stellenweise sehr nach Faith No More, erweist sich im Ganzen jedoch als eines der Highlights.

Was mir persönlich sehr gut gefallen hat sind die Background-Vocal-Einsätze der beiden Gitarristen und des Keyboarders, die vor allem bei Songs wie „Burn, Burn“ und „Last Train Home“ hervorragend zum Gesamtbild passen. Die Band beschränkt sich nicht auf eine Formel. Die Songstrukturen verändern sich stetig und die Kreuzung der vielen Elemente macht Lust auf mehr. Sowohl die Metal-Fraktion als auch die Punkrock-Fans kommen voll auf ihre Kosten. Durch die Lostprophets wird die Rockmusik zwar nicht revolutioniert, aber spannender gemacht. In dem Sinne…

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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