Heieiei, was ist mir da wieder für ’ne Scheibe ins Haus geflattert… Cadaver sind die nach eigener Aussage brutalste und krankste Band Norwegens, was sie mit ihrem vierten Album “Necrosis” beweisen wollen. Nun, in Norwegen gibt es wohl genug kranke und brutale Bands, von daher wäre ich da mal etwas vorsichtig.
Immerhin bezeichnen sich die vier nicht als originell oder überaus talentiert, denn beides wäre eine Lüge. Mit einer tatsächlichen ziemlich kranken, äh, Melodie kommt auch „Necro As Fuck“ daher, welches aber ein überaus nerviges Stück ist… Kann man wohl gut drauf abgehen, aber so richtig Sinn macht dieses unkoordinierte Geschrubbe nicht. Auch der Sänger scheint sich nicht zwischen Black Metal und Hardcore entscheiden zu können. Hat irgendwie ’ne unsympathische Stimme der Kerl, gefällt mir gar nicht.
Damit hätte ich eigentlich schon das gesamte Album beschrieben. Abwechslung sucht man hier nämlich vergebens, alle Lieder klingen irgendwie gleich, haben keine Höhepunkte und sind nach 10 Minuten „Hörgenuss“ verdammt monoton.Ihre Instrumente können die Nordländer wohl ganz gut schnell spielen, aber viel können sie wohl nicht… Entweder wird geholzt oder mal ein bisschen langsamer gezockt, was erst recht langweilt.
Mit „Unholy Death“ und „The Etching Cleanser“ sind immerhin zwei Songs auf der Scheibe, die ich mir gut als Knüppelstück für zwischendurch reindrücken kann. Auch das abschließende „Heartworm“ mit seiner Black Metal-artigen Stimmung ist in Ordnung. Zwar nichts spannendes, aber im Gegensatz zu den sechs Songs vorher anhörbar, hier hat man das beste – nicht Höhepunkte, sondern vergleichsweise gutes – an den Schluss gepackt… Schlechte Taktik, denn nach dem enttäuschenden Beginn interessiert das auch nicht mehr sonderlich.
Nachdem ich beim Blättern der Legacy zwischen den Tracks 4 und 5 mal angenehm ins Schlummerland verreist bin, musste ich bei „Awakening“ auch feststellen, wie stümperhaft es klingt, wenn Cadaver mal eine Melodie zum Besten geben wollen… Schreckliche Leadgitarren auf Schülerband-Niveau. Von einer Band, die bereits 1990 ihr Debütalbum veröffentlicht hat, darf man da wohl etwas anderes erwarten.
Doch etwas positives gibt es dann doch noch zu vermelden, im ganzen sind das zwei Punkte. Die Produktion drückt recht gut und die CD ist schon nach 34 Minuten zu Ende.
Amateurhaftes Geknüppel für die anspruchslosen Momente eines Deathers – spart euch das Geld.
Wertung: 4 / 10