Das noch junge Underground Metal Label Hard-II-Earn legt mit „Joining Forces“ seine erste Veröffentlichung vor. Doch mit einem gewöhnlichen Label hat man es hier nicht zu tun, denn Hard-II-Earn wollen alle Veröffentlichungen als Daten-CDs herausbringen.
Im Falle der „Joining Forces“-Compilation heißt das, dass alle 36 vertretenen Songs als MP3s vorhanden sind, dazu gibt’s ein umfangreiches digitales Booklet mit Infos zu jeder Band. Ganz toll find ich hier auch, dass zu jedem Lied der Songtext mit abgedruckt ist. Dazu gibt’s noch Wallpaper, Winamp und einen MP3-WAV-Converter sowie sechs Videoclips.
Die Songauswahl bietet Thrash und Death Metal aus dem deutschen Underground und teilweise auch aus dem Underground anderer Länder. Der Thrash Metal Anteil überwiegt hier aber ganz klar. Es ist natürlich von vornherein klar, dass es qualitativ schon teilweise recht große Unterschiede gibt, aber glücklicherweise gibt es auf dieser CD fast gar keine Songs die nicht zu gefallen wissen.
Auch einige den Metal1-Lesern bekannte Bands sind hierauf vertreten, nämlich Witchburner, Paniczone, Incredible Pain, Exotherm und Chronicle Of Tyrants. Die muß man ja hier nicht mehr vorstellen.
Mit Desaster, Debauchery oder Soulgate haben es hier auch Bands auf den Sampler geschafft, die sich im Underground schon einen guten Namen machen konnten. Die Black/Thrasher Desaster beispielsweise werden ja auch beim diesjährigen Rockhard Festival zu sehen sein. Soulgate spielen ihren melodischen Death/Thrash Metal mit Power Metal Anleihen wirklich toll und Debaucherys „Kill Maim Burn“ ist einer der besten Songs dieser CD, ein grooviges Stück Death Metal das ’nen recht bösen Charakter hat. Von diesem Song ist auch der Videoclip mit verewigt worden. Leider der einzige mit richtig guter Bild- und Soundqualität. Die anderen sind eben richtige Underground Clips. Der Debauchery Clip strotzt nur so vor blutrünstigen Klischees und ist wohl ein Paradebeispiel für einen Clip, der nie bei Viva und Konsorten laufen wird.
Alle Bands anzusprechen, wäre bei dieser Masse allerdings etwas zu viel des Guten. Thargos mit ihrem „Godz Of Black Metal“ sind allerdings ’ne richtig lustige Angelegenheit, da wird eine Thrashkeule mit ganz fiesem „Gesang“ ausgepackt, die einen schon zum Schmunzeln bringt.
Als Ausfälle würde ich höchstens die Songs von Invoid („At Sixes And Sevens“) und das völlig gesichtslose „Children Of Filth“ der Brasilianer Hanagorik bezeichnen. Doch ansonsten mag die Zusammenstellung wohl jedem Underground- und Thrash-Fan die ein oder andere ihm unbekannte Perle näher bringen. Auch für mich sind hier viele Bands neu und werden von mir sicherlich noch genauer unter die Lupe genommen (vor allem Hatework, die mich mit dem groovigen „Tortures“ wirklich überzeugt haben).
Für 8,- Euro inklusive Portokosten kann man sich eine der auf 500 Stück limitierten Scheiben unter www.joining-forces.de.vu bestellen. Es lohnt sich auf jeden Fall. Hinzu kommz, dass die MP3 Geschichte eine Idee ist, die in dieser Form absolut unterstützenswert ist!
Keine Wertung