Review Glenn Hughes – Songs In The Key Of Rock

  • Label: Frontiers
  • Veröffentlicht: 2003
  • Spielart: Hard Rock

Glenn Hughes braucht man hier wohl niemanden mehr vorzustellen, oder? Der ehemalige Sänger/Bassist von Deep Purple hat sich über die Jahre zu einer Legende entwickelt, woran seine unzähligen Projekte und Solo-Scheiben auch nicht ganz unschuldig sind. Im Gegensatz zu machen seiner Kollegen hat Mr. Hughes fast nie schlechte Arbeit abgeliefert. Bedenkt man das er in den 70zigern ein arges Drogen- und Alkoholproblem hatte, ist er noch super bei Stimme. Auch auf seinem aktuellstem Werk gibt er sich gesanglich und auch im songschreiberbereich kein Blöße. Es handelt sich um ein extrem relaxtes Album, welches man ohne Probleme in fast allen Lebenslagen hören kann. Ob nun rockig („Standing on the Rock“), oder mit coolem Groove („Get you stoned“), Glenn Hughes lässt nichts anbrennen.
Die Scheibe macht Spaß, anders lässt es sich nicht beschreiben. Ich bekomme jedes Mal eine Gänsehaut wenn Hughes beim Gesang in die hohen Tonlagen wechselt. Wahnsinn, nach all den Jahren hat er es immer noch drauf und singt als wäre er gerade erst bei Deep Purple eingestiegen. Er wurde ja aufgrund seiner Stimme damals mit an Bord geholt, um David Coverdale zu unterstützen. Das er dazu ein mehr als solider Bassist ist braucht man ja nicht noch extra zu betonen. Steht ihr auf ehrlichen Hardrock? Dann dürftet ihr mit „Songs in the key of Rock“ keinen Fehlkauf machen. Lasst euch vom 70ermässigen Aussehen des Backcovers oder der Hippieaufmachung im Inneren nicht stören, hier gibt es Rock vom Feinsten. Der Mann hat einfach den Rock`n Roll in all seinen Formen im Blut, er singt auch zufällig darüber in dem Song „In my Blood“. Ein weiteres Stück wird dem verstorbenen Led Zeppelin Drummer John Bonham gewidmet. Bei „Higher Places“ schwingt auch ein wenig der Geist des britischem Luftschiffes mit. Ich gehe jetzt mal schwer davon aus, das dem so ist, weil unter dem Titel steht (Song for Bonzo), das war ja auch der Spitzname von Bonham. Noch besonders herauszuheben möchte ich das fast 8minütige „ Written all over your Face“, das Stück kommt so locker aus den Lautsprechern das man sich wünscht der Song möge nie Enden.

Die Band um Glenn klingt wie ein eingespieltes Team, obwohl ich mal vermuten möchte das es sich um angemietete Musiker handelt. Das macht aber nichts, denn die meisten Solo-Scheiben von Glenn Hughes wurden so eingespielt.
Was mich ein wenig stutzig macht, ist das 10 Songs auf dem Cover stehen, die CD aber 11 anzeigt. Das letzte, namenlose Stück ist nur ein kurzes Intermezzo von ungefähr einer Minute Länge. Sicher kein Beinbruch, sollte aber mal erwähnt werden, wie ich meine.
Ich habe ehrlich gesagt, so ein tolles Album nicht erwartet. Weil das Hughes/Turner-Project stieß bei mir nicht auf Jubelstürme und ich dachte, das wird wohl wieder so ein Teil das nebenbei eingedudelt wurde. Aber da habe ich mich gründlich geirrt. Ein Album wie man es sich von einer Legende wünscht. Alle bekannten Markenzeichen sind vorhanden und es klingt doch neu und frisch. Ich kenne nun wirklich nicht alle Scheiben von Glenn Hughes, aber diese gehört sicher zu einen der stärkeren seiner Solo-Karriere. Die beiden Deep Purple-Meilensteine wie „Burn“ oder „Stormbringer“ und das Black Sabbath-Album (oder auch Tony Iommi´s Soloscheibe, wie man halt so will. Die Fachwelt ist sich da nicht einig.). „Seventh Star“ stehen eh außer Konkurrenz. „Songs in the key of Rock“ hat das Zeug zu einem weiteren Klassiker zu werden.

(Jörg)

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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