Review Graveworm – When Daylight’s Gone

Mit „When Daylihgt’s Gone“ lieferten die sechs Italiener mit den deutschen Namen ihr Debütalbum ab, ohne vorher überhaupt ein Demo aufgenommen zu haben. Mit dem heutigen Stil hat das aber noch nicht viel zu tun, von (melodischem) Black Metal ist das ganz weit entfernt, hier werden nämlich Gothic und Death Metal zusammengemixt, so dass ein ähnlicher Soundcocktail wie bei Crematory herauskommt. Und der Vergleich ist nicht mal abwegig, denn vom Sound und der musikalischen Ausrichtung kann man sie durchaus mit Crematory vergleichen.

Am Anfang stehen mit „Awake“ und „Lost Yourself“ schon die beiden meiner Meinung nach besten Tracks der Scheibe, und die beiden können wirklich gut gefallen. Schon beim Intro zum Opener zeigen uns die Südtiroler, wie wichtig der Einsatz des Keyboards ist – nicht überpräsent und störend, sondern meist vortrefflich sowie song- und melodiedienlich eingesetzt. Und die Melodien können durchgehend entzücken, mal melancholisch und depressiv, mal aggressiv und manchmal sogar etwas fröhlich…
Was neues oder innovatives hat man sich hier aber wahrlich nicht einfallen lassen. Die Stimme von Stefan Fiori ist zwar wirklich gut, er beherrscht auch sowohl kreischen als auch growlen, aber dennoch wirkt sein Gesang streckenweise recht eindimensional, auch in diesen Stimmlagen kann man zwischen verschiedenen Tonlagen und Stimmungen variieren. Überhaupt hört sich, nicht nur auf den Gesang bezogen, alles ziemlich arg nach puren Gothic/Dark Metal Klischees an, was hier auch nicht wirklich gut kommt, da es einfach alles schon mal in ziemlich gleicher Form dagewesen ist und oft genug kopiert wird.

Anfangs stört das noch weniger, aber nach ein paar Durchläufen wird’s bemerkbar: An Abwechslung wurde etwas gespart. Wenn man sich etwas intensiver mit der Scheibe beschäftigt, wird doch ganz arg deutlich, wie einfach und gleich alle Songstrukturen immer gestrickt sind… is zwar immer schön anzuhören, aber wird auf Dauer langweilig und wenn man Pech hat, geht’s einem sogar auf die Nerven. Aber das muss man dann wohl für sich selbst wissen…
Auf der neuen Pressung der CD ist noch die ein Jahr später erschienene Single „Underneath The Crescent Moon“ mit drauf, und die vier Lieder davon gefallen mir schon allesamt besser als die neun auf „When Daylight’s Gone“.

Tja, zwar nicht schlecht, aber auch weit weg von was besonderem. Immerhin guter Durchschnitt.

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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