Review Last Tribe – The Uncrowned

  • Label: Frontiers
  • Veröffentlicht: 2003
  • Spielart: Heavy Metal

“The Uncrowned” ist nach “The Ritual” und dem gefeierten “Witch Dance” bereits der dritte Versuch der Schweden Last Tribe, aus dem Sumpf der Melodic Metal Bands zu entwischen und sich auf den Thron zu katapultieren. Innovative Stücke findet man hier zwar keine, doch das Album klingt ganz und gar nicht altbacken oder wie schon ein paar mal da gewesen. Stattdessen hört sich alles überaus unverbraucht, frisch und nach voller Energie an.

Wenn man sich nur mal die ersten drei Tracks „Healer“, „The Chosen One“ und „Sacrifice“ anhört, hat man jedenfalls schon mal eine gute Ahnung was der Rest der Scheibe bringt. Die Riffs sind durchgehend sehr eingängig und setzen sich fest, sind manchmal aber nicht wirklich einfallsreich sondern eher unauffällig. Das Keyboard spielt auch von Anfang an ne wichtige Rolle im Gesamtsound, ist aber dann doch nicht allzu dominierend und steht schon klar hinter der Gitarre, ist ja bei vielen schwedischen Melodic Bands nicht immer der Fall… Erfreulicherweise treibt Rickard Bengtsson seine Stimme auch nur ganz selten auf zu hohe Tonlagen, mit seinem etwas tieferen Vocals haben die Songs schon einiges gewonnen. Mit tieferen Vocals ist jetzt zwar nicht die Gangart wie Peavy Wagner oder Warrel Dane gemeint, aber agiert doch deutlich weniger in eunuchischen Höhenlagen wie die Kollegen Michael Kiske oder Timo Kotipelto – einfach irgendwas dazwischen. Die mehrstimmigen Gesänge und Chöre sind auch nicht von schlechten Eltern.
Extra auf die restlichen Stücke einzugehen, macht nicht wirklich viel Sinn, da sie sich vom Aufbau her alle ziemlich ähnlich sind und auch als gesamtes sehr homogen wirken. Etwas aus der Reihe fällt da nur „April Sky“, ein kurzes und bombastisches Instrumental, gefolgt vom düstersten Track der Scheibe, „Sound Of Rain“, der verhältnismäßig sogar ziemlich böse wirkt ;-)
Ganz untypisch für dieses Genre gibt’s hier nicht mal eine Ballade, was auch mal ganz erfrischend wirkt.

Handwerklich is das alles wirklich gut gelungen, die Hooklines und Riffs gehen auch gut ins Gedächtnis und wenn man die Scheibe öfter hört, setzt sich sogar richtig was fest. Was außergewöhnlich besonderes wird hier zwar nicht geboten, aber eine überdurchschnittliche CD mit ein paar potenziellen Hits und ner guten Portion Bang- und Mitsingstoff.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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