Review Limp Bizkit – Results may vary

Herrlich ist’s mit Fred Durst und seiner Kapelle: Immer hat man irgendwas zu lachen, entweder, weil absolut überschätzte Gitarristen die Gruppe verlassen und Fans mit kollektivem Selbstmord liebäugeln, das Rotkäppchen sich monatlich eine neue Dame anlacht, über die er dann später herziehen kann oder sich ohne bestimmten Grund und Anlass der Lächerlichkeit Preis gibt. Das tat er auch schon im Vorfeld mit dem nun vorliegenden Album, dass nach ca. 16 Umentscheidungen nun auf den Namen „Results may vary“ getauft und mit einem hässlichen Cover versehen wurde. Wie sich der geneigte Leser jetzt schon denken mag, gehe ich nicht gerade mit großen Erwartungen an dieses Album und kann eigentlich nur positiv überrascht werden. Außerdem versuche ich einfach mal außen vor zu lassen, dass ich Fred Durst so sehr schätze wie einen Tritt in die Kronjuwelen. Also los!
„Re-Entry (All around the World )“ fungiert als Intro und beginnt mit ein wenig Gereime eines Gaststars, vermutlich Rapper, welches das Werk anpreist…das Ganze geht in einen anfangs ziemlich aggressiven Gitarrenpart über und wird später mit Gesang versehen. Eigentlich recht nett, muss ich sagen. Erfüllt seinen Zweck.
Direkt an zweiter Stelle findet man „Eat you alive“, dass als erste Single ausgekoppelt worden ist. Schon im Voraus konnte dieses Stück einen positiven Eindruck hinterlassen, da man auch hier aggressiv zu Werke geht und teilweise richtig fesch gebrüllt wird. Weitaus weniger fesch finde ich da schon den emotionalen Part am Ende des Songs, der aus Fred Durst’s Mund ungefähr so glaubwürdig klingt wie es eine Slayer-CD mit christlichen Chorgesängen tun würde.
„Gimme the Mic“ lässt schonmal nichts gutes vermuten, puren HipHop gibt es hier aber noch nicht, hört sich meiner Meinung nach etwas nach 90er-Crossover an. Der Refrain sagt mir zu, auch wenn Fred’s „Yo“ und „Yeahs“ meine Toleranzgrenze irgendwie übersteigen. Doch schaut: Später wird hier gar mit Double Bass gearbeitet, wobei ich nicht gedacht hätte, dass das innerhalb der Band überhaupt ein Begriff ist.
Das erste Mal vom Tempo geht der US-Fünfer mit Track 4, „Underneath the Gun“. Auch hier bin ich noch nicht so angewidert, dass es mich aus den Latschen fetzt, vielmehr bin ich nahezu entzückt, da das hier sogar der erst Song ist, den ich als richtug gut bezeichnen kann. Er ist nicht spektakulär, dabei aber auf gewisse Weise atmosphärisch und hat einen netten Chorus.Ebenso gemäßigt beginnt „Down another Day“. Hm, bin ich recht sprachlos…mit Nu Metal hat das eigentlich nicht mehr viel zu tun, sowas hört man eigentlich eher von diesen geklonten, amerikanischen Rockbands…wie dem auch sei, schlecht ist es nicht, obwohl es nicht an den Vorgänger rankommt.
Es wäre jetzt eventuell an der Zeit die schweren Gitarren wieder auszupacken, stattdessen geht es auch hier ruhig und sachte weiter, Fred beklagt sich über seine schwere Kindheit…aber ich wollte es ja mal ganz objektiv angehen. Im Refrain wird es tatsächlich etwas lauter und hört sich -entsprechend dem Songthema – etwas nach Korn an.
Immer noch wäre es im Interesse einer guten Songanordnung nicht schlecht, jetzt mal wieder einen Kracher (falls noch welche in petto sein sollten) einzubringen, allerdings bleibt die Handbremse angezogen und wird nur im abermals recht ordentlichen Refrain angezogen.
Mit Track 8 wird die depressive Phase des Albums für’s erste abgeschlossen…aber zu welchem Preis?! „Red Light – Green Light“ ist ein purer Rap-Track und featured die lebende Gras-Vernichtungsmaschine Snoop Dogg. Was soll ich sagen…das ist nicht mehr relevant für uns.
Endlich geht es mit „The only One“ wieder etwas energischer zu, eine einigermaßen feine Rock-Nummer, bei der man jedoch merkt, dass einige Limpbizkit-Songs mit einem Sänger mit markanter Stimme besser oder zumindest gut sein könnten – Durst wirkt teilweise wie ein kleiner Junge, den die schwere Gitarre zu erdrücken droht.
Die 10 heißt „Let me down“ und nimmt erneut das Tempo raus, ohne sich dabei aber in die Melancholie-Phase von eben einzureihen. In den Strophen dominieren hauptsächlich Bass und Schlagzeug, während der neue Gitarrist sich im (Pre-)Chorus austoben darf.
Überraschung: Track 11 kommt gemäßigt daher und langsam kommt man sich wirklich ein wenig gelangweilt vor, da wir mittlerweile irgendwie genug ruhige Stücke hatten. Entsprechend wenig kann „Lonely World“ dann noch begeistern und rauscht an mir persönlich einfach vorbei.
„Phenomenon“ rockt anfangs wieder gut daher, kommt einem aber auch schon bekannt vor…dann geht der Song eigentlich wieder in puren HipHop über, um wenigstens im Refrain nochmal aufzudrehen. Hmpf…
Wir befinden uns bei Track 13, „Creamer (Radio is dead)“. Ratet mal! Das Ding verläuft langsam und verhalten und bleibt’s auch weitesgehend. Ein kleines Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, als ich „Head for the Barricade“ gehört habe. Erinnert sich noch jemand von euch an Crazy Town, die mit dem Kerl, der nicht singen kann, dafür aber in der Muckibude wohnt? Den Refrain dieses Songs hier hat man bei eben jenen Kollegen auch schonmal gehört, und das in nahezu identischer Form! Da Crazy Town sich den Legenden-Status noch nicht ganz erarbeitet haben, lasse ich „Tribut“-Ausreden natürlich nicht gelten und finde das hier einfach nur dreist.
„Behind blue Eyes“ ist die zweite Single-Auskopplung, ein Cover und – ja, langsam! Ich würde sogar sagen, dass das hier der Track ist, der am meisten etwas von einer Ballade hat. Wer bis hierhin noch nicht weggeknackt ist erhält mit diesem Song seine nächste Chance, und langsam habe ich selber auch keine Lust mehr…
Da trifft es sich doch gut, dass „Drown“ schon wieder der letzte Track des Albums ist und es handelt sich…ja, um eine Ballade! Ich sage einfach gar nichts mehr und hebe mir meine Worte für’s Fazit auf, wobei sie echt aus mir rausplatzen könnten.

Fazit: Wow…was für ein langweiliges Stück Musikgeschichte! Ich muss sagen, dass ich anfangs recht positiv überrascht war, und bis Track 8 geht es eigentlich auch noch, wenn auch teilweise mit zugedrücktem Auge. Doch wie kann man sowas bitte bringen? Ich habe nicht nachgezählt und bin nun auch zu faul das zu tun, aber schätzungsweise sind 8 bis 10 Stücke wirklich recht langsam oder HipHop. Stellenweise gelingen Durst und seinen Mannen noch recht nette Refrains, wenn man sich allerdings durch die monotonen und sich wirklich massiv ähnelnden Strophen kämpfen muss, kommt auch dadurch keine Freude mehr auf.
Was ich in meiner Song-Besprechung als „melancholische, depressive Phase“ bezeichnet habe ist zwar noch erträglich und nicht so schlimm wie das, was noch folgen sollte, berühren tut es aber wohl auch nur Fans und 13-jährige. Selbst die härteren Tracks ähneln sich nach einer Zeit einfach zu sehr.
Bis auf zwei, drei wirklich gute Songs („Underneath the Gun“ , „Eat you alive“) kann ich dem Album eigentlich nur noch zugute halten, dass es einigen Jungspunden – wie üblich – als eine Art Sprungbrett in die richtige Szene helfen wird, denn hey – wir haben fast alle klein angefangen, und das hier ist wirklich…ziemlich klein.

Wertung: 3.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Ein Kommentar zu “Limp Bizkit – Results may vary

  1. Wow, mir fehlen die Worte… So ein verdammter Bullshit! Wie kann man nur jemanden ein Album kommentieren und zusammenfassen lassen, der sowieso schon von vornherein negativ gegenüber Limp Bizkit und Results May Vary eingestellt ist?!?!!! Ich muss zugeben ich bin LB-Fan, aber ich mochte dieses Album schon lange davor… Welcher @#&! auch immer diesen Rückblick geschrieben hat, lass die Jungs wenn sie das wollen doch gefälligst einfach ruhige Songs machen!!!! Nur weil DU kein „LB-Sympathisant“ bist, musst DU doch wirklich nicht das Album anderen Leuten mahlig machen!
    Vollidioten metal1!!
    So ein Scheißdreck……

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