Review Prong – Scorpio Rising

  • Label: Locomotive
  • Veröffentlicht: 2003
  • Spielart: Groove Metal

1996 war eigentlich Schicht im Schacht. „Rude Awakening“, das in der Öffentlichkeit eigentlich gut ankam und mit massig positiven Reaktionen prahlen konnte, verkaufte sich nicht so, wie sich Epic Records das vorgestellt hatten und PRONG wurden einfach fallen gelassen. Nach Zusammenarbeiten mit Glenn Danzig und Rob Zombie hat sich Bandleader Tommy Victor 2002 dazu durchringen können, mit komplett neuer Bandbesetzung einen Neustart zu versuchen. Das Comeback wurde mit einem Livealbum namens „100 % Live“ eingeläutet. Erst jetzt, etwa ein Jahr später, steht in Kooperation mit dem spanischen Label Locomotive Music das neue Studiowerk von PRONG in den Regalen: „Scorpio Rising“.

Bisher kannte ich nur den PRONG-Klassiker „Snap Your Fingers, Snap Your Neck“, so wusste ich nicht recht, was mich erwarten sollte. Eigentlich ist Crossover wirklich nicht das Genre, in dem ich mich zu hause fühle, doch schon der eben genannte Track konnte mich positiv überraschen. Und so läuft es auch bei „Scorpio Rising“. Nach dem ersten Durchhören war ich schon sehr angetan von dem mir gebotenem, und bei den weiteren Durchläufen sollte sich das Hörvergnügen noch mehr steigern. Im allgemeinen ist zu sagen, dass das ganze Album von vorne bis hinten von einem mörderischem Groove lebt, der jedes noch so gepflegte Haupthaar wie von selbst durcheinander wirbelt. Dazu kommt eine düstere, bösartige und aggressive Grundstimmung, die den Tracks ein gewisses Etwas geben. Tommy Victor wechselt stimmlich immer zwischen einer härteren, raueren und hardcorelastigen Stimmlage mit einer ruhigeren, fast sanften. Das gefällt mir sehr gut und erinnert mich auch ein bisschen an Fear Factory.

Dazu kommt noch, dass die Songs größtenteils ziemlich eingängig sind. Das ist nicht negative gemeint, im Gegenteil: Es kommt den Liedern eigentlich nur zu gute. Klar gibt es auch den ein oder anderen eher weniger guten Track, aber die sind sehr selten gesät und bei insgesamt 14 Tracks ist das auch zu verschmerzen. Schnelle, rockige, thrashige und langsame Stücke wechseln sich hier ständig ab, was auch auf dem Gebiet Abwechslung einige Pluspunkte bringt. „All Knowing Force“, „Hidden Agendas“ und das thrashige und wohl härteste Stück der Platte „Regal“ haben sich bei mir durchgesetzt und sind meine persönlichen Faves auf „Scorpio Rising“. Erwähnenswert ist hier auch die gelungene und starke Produktion.

Als Gesamtwerk betrachtet, denke ich, dass „Scorpio Rising“ ein sehr gelungenes Comeback der damaligen Crossover-Pioniere ist, auch ohne Vergleiche zu den Frühwerken ziehen zu können. Wenn mir das Ding schon so gut gefällt, denke ich, dass Genrefreunde noch mehr Spaß daran haben werden!

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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