Review The Haunted – The Haunted Made Me Do It

  • Label: Earache
  • Veröffentlicht: 2000
  • Spielart: Thrash Metal

Aus den Überresten von At The Gates ist The Haunted hervorgegangen, nachdem das Gebrüderpaar Jonas und Anders Björler einfach nicht mehr weiter machen wollten. Also gründeten sie diese Combo und zeigen der gesamten Metalwelt wer die Thrashkings des neuen Jahrtausends sind, nachdem Sepultura und Slayer nichts gescheites mehr auf die Reihe bringen. Es ist schon erstaunlich wie sich die Björler Brüder und Jensen, der auch noch Gitarrist bei Witchery ist, mit einer Einfachheit die geilsten Thrashgranaten aus dem Ärmel schütteln. Der Gesang bzw. das Gebrülle wird diesmla von Ex-Face Down Shouter Marco Aro übernommen der seine Arbeit mehr als nur gut macht.

Los geht’s mit dem bedrohlich klingenden ‘Dark Intentions’ das mit seinem 1a Riff das coolste Intro ist was ich kenne und wirklich auf die ganze Platte einstimmt. Laut Jensen ist dieses kurze Stück sehr von Dark Angel beeinflusst. ‘Bury Your Dead’ ist dann der erstre ‘offizielle’ Song der The Haunted von ihrer besten Seite zeigt. Brutale, aber dennoch sehr melodische Riffs werden vom Gebelle Aros sehr dynamisch begleitet und verschiedene Breaks und Soli machen das ganze zu einem geilen Nackenbrecher, der natürlich genauso gut von At The Gates stammen könnte. Das nachfolgende ‘Trespass’ bewegt sich auf ähnlichem Terrain und gleicht ‘Bury Your Dead’ in sehr vielen Punkten. ‘Leech’ beginnt mit kurzem Mönchsgesang und bricht dann bitterböse los, die Strophen sind mit Doublebass unterlegt und trotzdem bewegt sich der gesamte Song nur in etwas schleppendem Midtempo. In der Mitte des Songs gibt es dann ein schönes, klassisches Solo zu hören wie man es eigentlich nur von den Gebrüdern Björler hört, danach herrscht dann wieder das langsame treiebende Riff und läßt das Stück langsam enden.

‘Hollow Ground’ kann man als absoluten Ohrwurm bezeichnen, der sogar normale Mainstream Rockhörer begeistern könnte. Melodisches Gitarrenspiel, geiler Refrain, coole Soli gegen Ende des Songs, kurzum: ein Hit! Doch dann kommt ‘Revelation’, ein eineinhalb minütiger Beschuß, dem man nur durch die Stoptaste der Stereoanlage entgehen kann. Das wird allerdings kein Metalfan machen, denn nie war es geiler beschossen zu werden (außer vielleicht von ausgezogenen BHs und Stringtangas ausgesuchter Supermodels … naja aber das ist eine andere Geschichte ;)). Weiter geht’s mit dem flotten und sehr vielschichtigen ‘The World Burns’ eins der vielen Highlights der CD. Die ersten beiden Minuten ist es ein geiler Thrashsong, mit coolem Refrain und einem Solo bereits nach dem ersten Chorus. Doch dann läßt man die Gitarren auklingen und man bekommt eine schöne akustische Einlage geboten, die über jeden Zweifel erhaben ist, bis dann der Verzerrer wieder zum Einsatz kommt das ganze wieder in Thrashgefilde zurückzieht. Das achte Stück heißt ‘Human Debris’ und ist nichts anderes als ein straighter Headbanger wie man ihn von The Haunted gewohnt ist, genau wie das darauffolgende ‘Silencer’. Beide Lieder leben von ihren exzellenten Thrashriffs, Agressivität und melodischen Einschüben.

‘Under The Surface’ hört sich anfangs wie ein normaler, nicht besonders spannender Midetemposong an und überrascht dann mit dem poppigsten Refrain den ich bis jetzt von The Haunted, und überhaupt von einer Band die in diesen Härtegraden spielt, gehört habe. Mit ‘Victim Iced’ ist damit aber wieder Schluss und die Jungs legen einen Nackenbrecher der Güteklasse von ‘Revelation’ nach. So muss das sein, ein würdiger Abschluss für diese Platte!

Dieses Album wurde als es erschien, von der Presse und den Fans dermaßen hochgejubelt, dass man es sich als Metalfan praktisch kaufen musste und ich bezweifle dass bis jetzt viele Leute diesen Kauf bereut haben. Es wurde oft als Nachfolger von ‘Reign In Blood’ bezeichnet, doch das ist es imo nicht, da es einfach ganz anders klingt und imo nicht wirklich damit vergleichbar ist. The Haunted sind viel melodischer und vielseitiger als Slayer (das soll jetzt nicht abwertend gegenüber Slayer klingen) und nur selten so brutal, zumindest auf dieser CD.Die Jungs haben ihren ganz eigenen Stil und ihr bisheriges Meisterwerk abgeliefert, das von dem nachfolgenden ‘One Kill Wonder’ nicht getoppt werden konnte, obwohl das Album auch wieder ganz anders klingt als dieses.
Die Produktion ist klar und druckvoll, so wie das sein muß und das Artwork ist einfach nur genial, da haben die Jungs viel Arbeit reingesteckt.Da jeder Thrashfan diese Platte sowieso hat kann ich alle anderen Metalfans nur bitten hier mal reinzuhören, es lohnt sich wirklich.

Wertung: 9.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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