Und wieder ist die finnische Gothic Metal Szene um einen vielversprechenden Act reicher. Nach einer ersten EP namens „Gehema“ ließ man guet 2 Jahre auf sich warten, bis das knapp 40-minütige Debütalbum „My Darkness“ im Februar 2003 zur Abholung bereit stand. Die Vergleiche mit ihren Langdsmännern von Sentenced müssen sich BEFORE THE DAWN wohl oder übel gefallen lassen. Das ist aber keinesfalls negativ gemeint, und mithalten können sie da auch schon mit ihrer ersten Platte.
Nach dem Intro, dass von extrem vielen Elektronikspielereien überladen ist, geht es nahtlos weiter zum melancholischen und schweren Stampfer „Unbreakable“ und dem rockigem „Seraphim“. Eine gute Sache ist, dass sich die beiden Gitarristen mit aggressiven und klaren Gesängen abwechseln. Mal so, dann so, und ein paar mal auch gemischt. Das bringt gut Abwechslung in die Bude und beide harmonieren auch gut miteinander.
Der Titeltrack „My Darkness“ dürfte manchem aufmerksamen Leser der relevanten Fachpresse schon von den beiligenden CDs bekannt sein. Hier arbeitet sich Dani hinter seiner Schießbude mit treibenden und wirklich überzeugenden Drum-Rhythmen ab, dazu gibt’s mit den tief-grunzenden Strophen und den klar gesungenen Refrains etwas nicht alltägliches, allerdings will der Refrain auf Dauer nicht wirklich mitreißen.
Das mit einem bösem Riff ausgestattete „Take My Pain“ erinnert mich etwas an Crematory, und das schwer-schleppende „Father And Son“ zeigt hier das perfekte Zusammenspiel zwischen den Gitarristen – mit ihren Stimmen. Der vielleicht beset Track des Albums und auf jeden Fall ein Anspieltipp!
Nach der etwas langweiligen Halbballade „Alone“ wird’s mit „Angel“ schon wieder etwas besser. „Angel“ steigert sich vor allem zum Schluss hin noch richtig gut und wird immer härter. Nach dem beiden melancholischen Rockern „Undone“ und „Human Hatred“ geht es dann mit dem atmosphärischem Outro „4:16 am“ dem Ende zu…
Die Melodien stehen hier im Vordergrund, bei fast allen Songs klingt das alles sehr melacholisch und düster – so soll es ja auch sein! Die Keyboards sind gut eingesetzt worden und stehen auch eher selten im Vordergrund, und falls doch, dann passen sie da auch hin. Auf ihrem Debüt scheinen Before The Dawn neben den beiden sich abwechselnden Sängern bereits ein weiteres Trademark und Erkennungsmerkmal zu haben: Gegen Ende vieler Tracks wird auf Double-Bass-Drums gesetzt, was den Songs ungemein an Härte verleit, und auch richtig gut passt, wie ich finde.
Manchmal fehlt es mir aber etwas an Power und Überraschungseffekten, solch kraftvolle Refrains wie zB bei „Father And Son“ findet man leider etwas zu selten. Für ein Debütalbum ist das aber eine echt respektable Leistung und verdient von der Gothic-Szene auf jeden Fall seine Aufmerksamkeit. Da lässt sich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken! (btw lässt sich die CD auch überaus gut für Entspannungsphasen verwenden).
Wertung: 7.5 / 10