Review Apocalyptica – Reflections

Nahezu blind kaufte mir ich die aktuelle Scheibe der drei Finnen am Cello. Die Reflections wurde hierzulanden im Jahr 2003 durch Motor-Music veröffentlicht.
Ich kann nicht viel über die bisherigen Werke der Band sagen, also beziehe ich mich hierbei gänzlich auf die Musik der jüngsten Scheibe Apocalypticas und hoffe, dass mir das trotz der non-vokalischen Musik einigermaßen gelingen wird.

Es geht los mit dem Song „Prologue (Apprehension)“. Dieser Song besticht gleich zu Anfang mit tollen Cello-Melodien, die mir tagsüber nicht aus dem Gehörgang verschwinden wollen. Ein gutes Stück für die Einstimmung in dieses Album ist Prologue mit Sicherheit, wenn nicht so gar mit das beste Werk auf dem gesamten Silberling. Eventuell liegt das auch an den Percussion-Einlagen von Slayer-Mann Dave Lombardo, der während dem ganzen Album immer mal wieder seine Finger mit im Spiel hat.
Als nächstes kommt ein Track namens „No Education“, was ebenfalls tolle melodische Läufe aufweißt. Die Rhytmik dieses Songs ist wunderbar. Auch dieses Lied sagt mir sehr zu.
Ein sehr ruhiges Stück, was sehr nachdenklich stimmt, ist das dritte. „Faraway“ gleicht einer seichten Ballade und dennoch geht einem dieser Song schnell in s Ohr. Ein wunderschöner Titel, der vielleicht die Botschaft „Gib nicht auf, es wird weitergehen“ zu übermitteln vermag.

Das vierte Lied kennt jeder Musikfreund, der Sonntagabends Vivaplus schaut. „Somewhere Around Nothing“ geht energisch los und bleib es über das ganze Stück. Die Cello-Akkorde sind wie auf jedem Lied sehr anspruchsvoll, möchte ich als absoluter Cello-Laie sagen. Somewhere Around Nothing ist ein verdammt gutes Stück auf dem Album, welches man sich gerne mal öfters nacheinander anhört. Bei dem Video zum Song staunt man nicht schlecht, wie sehr die drei finnischen Künstler in ihrem Element sind und ihre ganzen Körper wild zur Musik bewegen. Das Video ist ein Metalvideo erster Güte und verbindet hervorragende Musik mit tollen Bildern.

Mit dem fünften Song, namens „Drive“ wird einem wieder ein Song mit fantastischer meleodie geboten, die sich ebenfalls öfters im Kopf abspielt, wenn man es auch gar nicht hört. Der Refrain dieses Tracks ist wohl einer der besten auf der Reflections.
Einen außergewöhnlichen Titel hat Lied Nummer 5, „Cohkka“, was zu deutsch etwa Bergspitze bedeutet. Das Lied beginnt äußerst ruhig und langsam, und „explodiert“ förmlich ab nach zweieinhalb Minuten. Wer hier nun harte Beats und tiefe Töne erwartet ist dennoch am falschen Ufer. Der Song bleibt recht verhalten und ist meines Erachtens einer der weniger interessanten.
Mit „Conclusion“ geht es dann weiter. Hier wird ebenfalls auf einen verhaltenen Anfang gesetzt, aber die Melodie ist super. Der Song ist fast schon traurig, wenn ich das richtig zuordne. Bei bester Laune mit leichter Hyperaktivität kann ich mir dieses Stück weniger gut anhören, da es einfach die Stimmung etwas hemmt aufgrund der ruhigen und größtenteils langsamen Spielweise von Toppinen & Co.
Ganz anders ist da schon wieder das achte Werk des Albums. Hier wird impulsiv begonnen und es wird wieder mehr auf die Percussions von Lombardo gesetzt. Ein Song der mit guten Drums und tollen Akkorden bestückt ist.
Die neunte Nummer „Heat“, die ursprünglich mal Beginning heißen sollte heizt mit zum Moshen einladenden Percussions von Sami Kuoppamäki ein. Hier wird ruhiges Cello-Gestreiche mit den angesprochen fetzigen Drums gepaart, was ein hervorragendes Endergebnis erzielt. Heat ist sicherlich einer der Songs vom Album, die beim ersten Hören schon dauerhaft im Ohr bleiben. So auch bei mir.

Cortége ist der Name des zehnten Stücks auf dem Album. Was sich am Anfang nach einer absolut ruhigen Lied anhört bricht bei Sekunde 56 alle Mauern. Dave Lombardo darf bei diesem Lied ordentlich auf die Töpfe hauen und das Lied rockt wohl am meisten, wenn es auch definitiv nicht der beste Song des Albums ist.
Bei „Pandemonium“ wird man wieder mit rhytmischen Cello-Läufen beglückt. Alles in allen weiß dieser Titel aber nicht sonderlich hervorzustechen, wie ich finde, wenn es aber auch sehr schnelle und fast wirre Töne zu hören gibt.
Lied Nummero 12 ist schon wieder etwas besser. Beim „Torreador II“ wird das Percussion wieder von Sami Kuoppamäki gespielt und das noch sehr schnell. Dieses Lied ist ziemlich abwechselungsreich, da es mal die Drums im Vordergrund hat, mal die Celli und mal die Trompete.
Der letzte Song der Reflections nennt sich „Epilogue (Relief)“ und beginnt sehr ruhig, als wollte man sagen „Schade ist es, aber jedes Album hat seinen letzten Track“… Hierbei steht die Violine nicht zu knapp im Vordergrund und es ist ein schönes, ruhiges Lied, dass geradezu entspannend wirkt.

Beim Hören des Albums fällt mir auf, dass mich keine Band beim Hören ihres Albums so eingenommen hat, wie Apocalyptica. Das Album regt zum besinnlichen nachdenken an, und exakt nicht dass, was sich der volltrunkene Headbanger auf einem Open Air vorstellt. Mir gefällt es wunderbar und ich kann diese Scheibe wärmstens empfehlen.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert