Review Rage – Unity

Rage hatten es in den letzten Jahren nicht immer leicht. Angefangen hat das alles wohl mit dem Austieg fast aller Mitglieder, die jetzt bei Sub7even musizieren. Zurück blieb allein Bandboss Peavy. Der konnte sich jedoch ordentliche Verstärkung in Form von Mike Terrana (Drums) und Victor Smolsky (Gitarre, Keyboard) an Bord holen. Die erste Bewährungsprobe der neuen Besetzung, Welcome to the other Side, ging vor allem Soundtechnisch ziemlich daneben. Und auch sonst war die CD irgendwie kaum mein Geschmack. Die Zeichen stehen also nicht besonders gut für den Nachfolger Unity, doch totgesagte Leben bekanntlich länger!! Und Rage spielen sich mit dieser Platte wie Phoenix aus der Asche zurück in den Metallolymp!!!
Mit der Openerhymne All I want legt das Album direkt einen sehr guten Start hin. Hier zeigt sogleich der progressive Einfluss von Gitarrero Smolsky, der zusammen mit Peavy das Songwriting übernimmt und schon einen neuen Ragekurs erahnen lässt. Das folgende Insanity hingegen erinnert mit hohem Tempo und fettem Refrain an ältere Rage Tage und hätte sich auch auf der Black in Mind finden können!! Down, ein ziemlich moderner Song, mit Hitpotential hingegen absolut nicht. Mike Terranas irres Drumming in perfekter Harmonie mit Smolskys düster-progressiver Gitarrenarbeit!! Dann kommt Set this World on Fire ganz langsam und unschuldig dahergeschlichen und dreht plötzlich auf, als ob es kein Morgen gäbe!! Mit Sicherheit einer der stärksten Songs des Albums. Tolle Melodien paaren sich mit fetten Gitarren zu einem mächtigen Nackenbrecher!!!! Das folgende Dies Irae hingegen ist eher im Midtempobereich anzusiedeln, abermindestens genauso fantastisch!! Die bombastischen Chorgesänge machen das Stück zu einem perfekten Soundtrack fürs Armageddon!!
Nach 5 so fantastischen Songs hält das Album den Ball erstmal ein weniger flacher. World of Pain ist zwar ganz nett, haut mich persönlich allerdings nicht vom Hocker. Das Instrumental Shadows dient dann als Einleitung für Living my Dream, dass zwar ein tierisch geiles Leadriff aus den Boxen hämmert aber ansonsten eher ein solides Stück am oberen Durchschnitt ist. Richtig klasse wird’s dann wieder bei Seven Deadly Sins. Hier hört man schon nach ein paar Takten Peavys Handschrift und der Song tritt ganz böse Arsch!! Es bleibt richtig schnell!!! Klasse!! You want it, you‘ll get it, hat mich anfangs überhaupt nicht begeistern können.Komischerweise hat sich das recht schlagartig geändert und inzwischen mag ich das Stück unheimlich gerne!! Nette Melodien, mit gekonnten Keyboardeinsätzen und gute Arbeit an den übrigen Instrumenten, was will man mehr?! A propos gute Arbeit an den Instrumenten: Jetzt kommt Unity, der Titeltrack, aus der brillianten Feder von Victor Smolsly! Was für ein mächtiges Stück!!! Alle drei Musiker zeigen in unglaublich eindrucksvoller Form, was sie an ihren Instrumenten können!! Hut ab!!!Warum das folgende Mystery Trip „nur“ Bonustrack ist, verstehe ich leider nicht. Das Stück ist ein saugeiler Ohrwurm und rockt tierisch gut ab!!! Gelunger Abschluss einer sehr gelungenen Platte!!

Leute, SO sollte moderner Heavy Metal klingen!! Rage liefern mit Unity ein super Album ab, bei dem im Prinzip alles stimmt, vom Songwriting- Peavy und Victor sind wirklich ein Dreamteam!- bis hin zur Produktion- wen wundert’s wenn Charlie Bauerfeind mitverantwortlich ist!! Rage haben eindeutig ihr Tief überwunden und die wohl bis dato stärkste Ragebesetzung hat eindrucksvoll gezeigt, wozu sie im Stande ist!!! Weiter so!!!

(Alexander)

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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