Review Justice – LIVE 4

Es gibt jetzt sicher viele, die sich denken „Hä, wer?“ (falls ihr euch bis hierher durchgeklickt habt). Falls ja, dann kann ich schon fast behaupten, zu Unrecht. Denn Justice aus Franken (Nordbayern, falls es noch unwissende gibt) waren unter anderem schon auf dem Wacken:Open:Air 2002 und haben mit „The Hammer Of Justice“ ihre erste richtige CD voll mit Eigenkompositionen am Start. Normalerweise sind Justice ja eine Coverband, die sich in ganz Süddeutschland (nicht nur in Bayern) einen Namen gemacht hat und eine große Schar von Fans hinter sich hat.

Eine Coverband, wie man sich alltäglich an jeder Ecke findet, ist Justice mit Sicherheit nicht. Die Jungs beherrschen ihre Instrumente nämlich verdammt gut, und das was sie spielen, das können sie.

Die Auswahl der Songs (die LIVE4 wurde nebenbei erwähnt am 2. Februar 2002 in Gunzendorf, ca. 70 km westlich von Nürnberg, aufgenommen) streckt sich von Helloween, Manowar und Iron Maiden über Pantera und Crematory bis hin zu Kreator, Six Feet Under und Cannibal Corpse. Von klassischem Heavy Metal, Power, Speed, Thrash, Death, Black, Melodic, ein bisschen New und was es sonst noch gibt, ist eigentlich alles dabei, was hart ist.

Die gecoverten Songs sind meistens noch die ein oder andere Stufe härter, zum Beispiel „Tears Of Time“ (härter, tiefer, düsterer … als das Original). Auch so manches Lied, der im Original recht schwach auf den Beinen ist, bekommt hier noch mal eine Ladung Pfeffer verschafft. Hier und da der ein oder andere Verspieler, oder mal die falsche Tonlage fällt da kaum ins Gewicht, das gibt’s schließlich auch bei den Vollprofis. Beim Gesang wechseln sich Mitch und Frank je nach Song und Tonlage ab, und von tief bis hoch gelingt alles gut.

Auch wenn natürlich die Klassiker von Helloween, Iced Earth oder Slayer natürlich nicht an das Original herankommen, sind das alles verdammt gute Cover, denen man ihre Stärke nicht absprechen kann. Das Publikum geht von Anfang bis Ende richtig gut mit, was man natürlich in einer Halle mit 1000-2000 Leuten besser festhalten kann, als auf einem großen Konzert. Vor allem bei „Heart Of Steel“ mag echte Gänsehautstimmung aufkommen. Und eben die Vielseitigkeit von Justice kann man an diesem Song mit festmachen – zwischen Stücken wie „Heart Of Steel“ von Manowar und Bands wie Cannibal Corpse oder Six Feet Under liegen natürlich Welten.

An den Ansagen zwischen den Stücken sollte dann auch jeder, der die Band live noch nie gesehen hat merken, dass die fünf wirklich eine außerordentlich sympathische und fan-nahe Truppe sind, und meine objektive Bewertung von 8 Punkten liegt weit unter meiner subjektiven.

Wer mal reinhören möchte, kann sich auf der Bandseite www.justiceweb.de bei der CD-Sektion Soundsamples (zwar keine tolle Qualität, aber immerhin) von dieser und den älteren Live-CDs, sowie den Eigenproduktionen der „Hammer Of Justice“ runterladen.

Keine Wertung

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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