Nach einem typisch morbiden Intro geht sofort ein Feuerwerk in Form des bärenstarken Anfangsquartetts des Albums los, welches vom superben „Forbidden Zone“ angeführt wird und den Hörer in ein staunendes Entzücken versetzt. Die Kombination aus recht harten Gitarren und Michale Graves extrem melodischem Gesang macht auch auf dieser Scheibe den ganz besonderen Misfits Flair aus. Der Vierer aus New York geht mit einer solchen Spielfreude und einem Gespür für große Melodien zu Werke, dass jedem Fan ganz warm ums Herz wird. Dabei lassen es sich die Jungs nicht nehmen beim Großteil der Songs an der 200 bpm Tür zu klopfen oder diese gar zu durchstoßen. Auch die weiteren Stücke sind Paradebeispiele für die Qualität des Albums, unter anderem die Single Auskopplung „Scream!“ , für die eigens ein Schockervideo von Kultregiesseur George A. Romero gedreht wurde. Mit „Saturday Night“ist zudem eine wachechte Rockabilly-Ballade am Start! Nur mit „Scarecrow Man“ folgt ein Totalausfall, der auch nach mehrmaligem Hören einfach nicht ins Ohr will, was jedoch der Qualität des Albums keinen Abbruch tut. Wer bei den folgenden Hymnen wie „Die Monster Die“ und „Fiend Club“ nicht zum mitgrölen animiert wird, ist wohl stumm, taub oder beides.
Alles in allem muss ich sagen, dass dieses spritzige Album einfach nicht langweilig wird sooft sich die Scheibe auch im CD-Fach dreht. Unterm Strich kann man sagen, dass für Misfits-Fans „Famous Monsters“ natürlich ein Pflichtkauf ist und auch Punkjünger durchaus angetan sein dürften. Doch der Sound ist nicht jedermanns Sache, da er sich eben nicht ganz einordnen lässt. Deswegen ist die Scheibe „nur“ 8,5 Punkte wert, doch Leute denendiese Musik gefällt, halten sie wohl eh längst in den Händen…
(Marty)
Wertung: 8.5 / 10