Review Asia – Resonance (Live In Basel, Switzerland)

  • Label: Frontiers
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Rock

Nachdem im Juli 2012 das aktuelle Studio-Album „XXX“ von ASIA erschienen ist, erscheint ein knappes halbes Jahr später ein Live-Album, aufgenommen während der Tour vor der neuen Studio-CD. Chronologisch ein interessanter Ansatz – den man nicht grundsätzlich nachvollziehen können muss.
Ansonsten erübrigen sich bei einer Band wie ASIA viele einleitende Worte zu einem Live-Album. Zum einen, weil man über die Qualität der Musiker nichts mehr zu sagen braucht und insofern eine astrein eingespielte CD erwarten darf und kann, und zum anderen, weil die Band auf eine Liste möglicher zu spielender Lieder blicken kann, bei der eigentlich nur die Frage nach der Reihenfolge und das Verhältnis von altem und neuem Material interessant ist.

Den formulierten Ansprüchen werden ASIA vollends gerecht – was gleichzeitig zur Folge hat, dass „Resonance“ ein zwar hörenswertes, aber eben vollkommen unspannendes Live-Album geworden ist. Zu den interessantesten Momenten gehören vor allem die Soli-Passagen von Steve Howe, der live aggressiver agiert als im Studio. Auch der nur mit Keyboard und Stimme vorgetragene Radioklassiker „Don’t Cry“ lässt kurz aufhorchen, ansonsten geht hier alles seinen gewohnt beruhigten, melodischen, teils seichten Gang. Kurz: ASIA spielen ASIA.
Aufgebrochen wird die Setlist durch die obligatorischen Soli-Parts, die Steve Howe und Carl Palmer eingeräumt werden und die ja auch irgendwie dazugehören, aber eher ein optisches als ein akustisches Vergnügen darstellen. Meiner Meinung nach ein Pluspunkt für die parallel erscheinende Doppel-DVD.

Geboten werden also kleinere und größere Hits, ältere und neuere Stücke (wobei mich die Songs von der „Omega“-Platte hier ziemlich positiv überraschen), eingepackt in ein durchaus ansprechendes, wenn auch manchmal sehr glattgebügeltes Klanggewand. Die Gruppe lässt nichts anbrennen und agiert mit einer Souveränität, die ihre größte Stärke und größte Schwäche zugleich ist. Spontan, vieles wirkt hier tatsächlich nicht live und so bleibt unterm Strich ein technisch einwandfreies Album, das man sich als Fan problemlos anschaffen kann, das aber keine wirkliche Bereicherung für die CD-Sammlung darstellt. Nett, teils sogar sehr nett – aber nicht mehr.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 3. April 2013 von Metal1.info

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