Review Megadeth – Countdown To Extinction

  • Label: Capitol
  • Veröffentlicht: 1992
  • Spielart: Thrash Metal

Megedeth im Jahre 1992, sie befinden sich in einem stilistischen Umbruch, der mit “Youthanasia” zwei Jahre später vollzogen wurde. Hier wurden schon erste Anzeichen deutlich, dass es weg vom Metal und eher Richtung Mainstream geht. Nun gut…

Schon am Opener „Skin O’ My Teeth“ dürften sich einige Die Hard Fans der ersten Stunde die Zähne ausbeissen, am früheren Speed fehlt es hier allerdings. Trotzdem ein guter Song der eine eingängige Melodie beinhaltet. Auffällig ist hier, dass man untypischerweise gut mitsingen kann, was sich über die gesamten 50 Minuten nicht ändern wird. „Symphony Of Destruction“ kann dann wieder mit einem einprägsamen Chorus aufwarten, in der Songmitte ist ein gutes Solo zu finden, und auch sonst macht der Song mit den schweren Bassriffs eine gute Figur. Eine deutliche Steigerung ist dann bei „Architecture Of Destruction“ auszumachen – Streckenweise richtig schön schnell, klare und selbstbewusste Vocals und gut passende Drums im Hintergrund, die die Bassline unterstützen. Ruhiger und gemäßigter geht es dann bei „Foreclosure Of Aggression“ zu, der Refrain hat aber wunderbare Speed-Passagen. Insgesamt aber nicht sehr überzeugender Track. Bei „Sweating Bullets“ quengelt sich Dave Mustane durch einen stark groovenden Rhythmus mit einer wahrlich unheimlichen Endzeitstimmung und einem stark mitgrölgefährdetem Refrain. Besonders gut ist hier mal wieder das Drumming gelungen, das den Song bis zum Ende hin trägt.

Brachiale Riffs begrüßen den Hörer bei „This Is My Life“, die sich sehr gut anhören, ebenso beim überzeugenden Titeltrack. Beide Songs haben neben den Killerriffs einen starken Rhythmus und schnell eingängigen Refrain. „Countdown To Extinction“ ist dabei einer der stärksten Songs des Albums und unbedingt hörenswert. Ähnlich stark geht es bei „High Speed Dirt“ weiter – hier wird allerdings nicht so viel Staub aufgewirbelt, wie der der Titel vermuten lässt. Eher ist es eine gute Nummer, die zwischen Mid- und Uptempo anzusiedeln ist. „Psychotron“ wird seinem Namen dagegen schon eher gerecht. Die Killerriffs mit den oftmals schon etwas psycho klingenden Gitarren machen zusammen einen richtig guten Sound. Ein weiterer Brecher folgt in Form von „Captive Honour“, der trotz den überzeugenden, melodiösen Riffs und Vocals nicht begeistern will. „Ashes In Your Mouth“ beendet dieses Album mit einer doch noch recht schnellen Art, und stellt auch einen der besten Tracks der Scheibe. Die frühere Schnelligkeit lässt hier allerdings leider zu wünschen übrig, Megadeth ist kommerzieller geworden. Kann man auch mit der 92er Grammy-Nominierung und das dritte mal Platin in Folge verknüpfen, muss man aber nicht. Dennoch ein gutes Metal-Album, dass man sich anhören kann, ohne dabei ständig die Skip-Taste belästigen zu müssen.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 31. März 2013 von Metal1.info

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