Konzertbericht: Hammerfall /w Masterplan, Sinner, Dream Evil

2003-02-16 Lichtenfels

Die “Crimson World Crusade Tour 2002-2003” neigt sich dem Ende zu, und mit Lichtenfels machen HAMMERFALL ihren vorletzten Stopp in Deutschland.

Schon um kurz nach 17 Uhr mussten wir (meine Wenigkeit mit den Herren Klein, Psycho und dem Neu-18er Döbi – Glückwunsch nochmal!) uns auf den Weg machen, da man den schicken Metal-Tix-Gutschein für die Eintrittskarten nur bis ne halbe Stunde vor Konzertbeginn (19 Uhr) einlösen kann – Super!
Nach ner guten Stunde Fahrt hatten wir uns dann einmal verfahren, aber uns mit Hilfe von knappen 15 Hinweisschildern mit der Aufschrift „Stadthalle“ zu eben dieser durchgekämpft und um 18.33 Uhr unsere Karten bekommen. Doch halt! Unsere Karten? “Fury In The Slaughterhouse & Special Guest Part II” mit nem großen Herz drauf. Huch? Soll wohl ein schlechter Scherz sein. Kurz vor uns hatten natürlich noch ein paar Leute richtige Karten mit HAMMERFALL drauf gekriegt. Soll ich mir jetzt Fury In The Slaughterhouse an die Wand hängen?

Egal, raus aus der Kälte, rein in die Halle. Die war schon sehr gut gefüllt, und mit der Zeit füllte sich die Halle auch komplett, es müssten also gute 6000 Leute dagewesen sein. Nachdem wir uns nen Platz im mittleren Drittel erkämpft haben und ein Stück von einer Pizza, die fast nur mit Peperoni und Champignons belegt war, runtergewürgt haben, kamen dann auch schon kurz nach 7 Dream Evil auf die Bühne. Die anfänglichen Soundprobleme waren schnell behoben und die Drum-Mikros neu positioniert. Bis auf „The Prophey“ und „Children Of The Night“ kannte ich noch nichts von der Band, der Rest hat mich aber auch nicht grad vom Hocker gerissen. Den Opener „Made Of Metal“ und den letzten Song „The Chosen Ones“ fand ich auch eher bescheiden. Stimmung war im Publikum noch kaum zu spüren, schlecht waren sie aber nicht. Nach knapp 25 Minuten war der Spaß für sie dann auch schon zu Ende.

Nach kurzer Umbaupause kamen Sinner an die Reihe. Der Anfang war ganz gut, aber pro Lied haben sie mich mehr und mehr enttäuscht, da hab ich wirklich viel mehr erwartet. Vor allem Mat Sinners Stimme hat heute gar nicht gepasst – Gesungen hat er kaum, das war nur Schreien, wirklich kein Vergleich gegenüber CD. Naja, das Publikum ging auch kaum mehr mit als beim Opener und nach etwa 35 Minuten verliesen Sinner mit ihrer Version von „Rebell Yell“ (gääähn“) wieder die Bühne.

Als letzte Vorgruppe waren Masterplan an der Reihe, auf die ich mich persönlich schon sehr gefreut hatte. Alle 5 Mitglieder waren in guter Form, nur fand ich den Keyboarder reichlich unnütz. Viel zum spielen hatte er ja nicht gerade, und so hat er lieber 45 Minuten lang hinter, auf, über, vor und neben seinem Keyboard gepost, als gäbs kein Morgen mehr. Von ihrem Album haben die Ex-Heloweenies und Jorn Lande 7 von 11 Songs gespielt, leiden fehlten gerade meine beiden Faves „Heroes“ und „Sail On“. Ich fand sie trotzdem gut und viel besser als die beiden vorherigen Bands, aber so richtig Stimmung kam auch hier nicht auf. Roland Grapow verabschiedete sich mit den Worten „Danke für den ruhigen Abend“, und als er dem Publikum „noch viel Spaß mit HAMMERFALL“ wünschte, war die Halle lauter als die 3 Stunden zuvor.

Wegen Dream Evil, Sinner und Masterplan war hier eben kaum jemand hier – alle wollten HAMMERFALL! Nun wurde dann auch das Drumset vor dem Vorhang abgebaut und die Halle füllte sich immer mehr, bis wirklich kaum mehr Platz war. Ausverkauft kann man so was nennen! Wir sind nun auch schon gute 3 Stunden auf einem Fleck gestanden um unseren Platz zu verteidigen, haben nun durch die Wärme geschwitzt wie waschechte, schwedische Elche und an allen möglichen Körperteilen leichte bis mittlere Schmerzen – aber wen kümmerts!
Das Licht ging langsam aus, Das Intro ertönte und HAMMERFALL-Maskottchen Hector stand mit seinem Hammer auf der Bühne. Jetzt tobte die Masse! Mit einem gezielten Hammerschlag öffnete sich der Vorhang bei einem gewaltigem Pyro-Gewitter. Auf einem ausfahrbaren Drum-Riser spielte bereits Anders Johansson hinter seinen 6 Bass-Trommeln in guten 3 Metern Höhe das Intro zu „Riders Of The Storm“, und dann kamen auch schon die restlichen Bandmitglieder heraus, und nun waren wir und die 6000 Hammerschwinger um uns wirklich nicht mehr zu halten! „You guys know how to party“, stellte Joacim Cans erfreut fest. Überhaupt waren alle 5 in bester Spiellaune, der Sound hat gestimmt, und auch das optische war absolut top: Oscar Dronjak war mit seiner 8 Kilo schweren Rüstung an Trueness nicht zu überbieten, Pyros knallten überall aus dem Boden, der Drum-Riser fuhr mal nach unten, dann wieder nach oben. Bei „Glory To The Brave“ sorgte eine Schneekanone, die sich über die Band ergoss, für eine geniale Stimmung. Das Bass Solo war auch recht lustig, das Gitarrensolo fand ich eher überflüssig. Noch mehr Trueness verbreitete Joacim Cans mit „Do you have to work tomorrow? No? So we will all drink beer and listen to heavy metal music!”Die Band und das Publikum pushten sich gegenseitig immer mehr zu Höchstleistungen an, und die Stimmung war bei den Zugaben am absoluten Höhepunkt angelangt. Mit Dauergrinsen und fast schon ungläubigem Kopfschütteln standen HAMMERFALL nach der Bandhymne auf der Bühne und liesen sich minutenlang mit Applaus und „HAMMERFALL“-Rufen feiern und verschwanden dann hinter der Bühne.

Knappe 1 ½ Stunden dauerte das Programm der Schweden, um ca. 23.20 Uhr war dann schon wieder alles durch. Um den guten Abend abzuschließen hab ich mir neben einem Masterplanposter mit Unterschriften der ganzen Band noch ein Tourshirt von HAMMERFALL und eine schicke Poser-Mütze gekauft – Fesch!Mein erstes Konzert (wenn man mal Covergigs rauslässt) verlief also insgesamt gesehen richtig gut, wenn man denn mal vom dem Skandal mit den Eintrittskarten absieht…

Setlist Masterplan:
01. Spirit Never Die
02. Enlighten Me
03. Crystal Night
04. Soulburn
05. Kind Hearted Light
06. Bleeding Eyes
07. Crawling From Hell

Setlist HAMMERFALL:
01. Lore Of The Arcane (Intro)
02. Riders Of The Storm
03. Heeding The Call
04. Stonecold
05. Hero’s Return
06. Legacy Of Kings
07. Bass Solo (Magnus Rosen)
08. At The End Of The Rainbow
09. The Way Of The Warrior
10. The Unforgiving Blade
11. Glory To The Brave
12. Gituar Solo (Stefan Elmgren)
13. Let The Hammer Fall
14. Renegade
15. Crimson Thunder

16. Templars Of Steel
17. Hearts On Fire
18. Hammerfall

Geschrieben am 16. Februar 2003 von Metal1.info

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