Interview mit jaspeR und Fabi von Dryad’s Tree

Was gibt es naheliegenderes als ein Interview zu einer mehr als gelungenen Veröffentlichung, dachten wir uns, als wir DRYAD’S TREEs EP „City Of Eyes“ auf dem Schreibtisch hatten. Am Ende floss doch etwas mehr Wasser die Isar runter, als gedacht, bis das Gespräch mit jaspeR (im Folgenden: J) und Fabi (F) von der Münchner Progressive-Melodic-Death-Institution schließlich geführt war. Macht aber nichts, schließlich dreht sich ihr Meisterwerk „City Of Eyes“ immernoch fleißig im CD-Player.
Was die beiden auskunftsfreudigen Musiker über die Entstehung der EP, den vorerst letzten Auftritt von DRYAD’S TREE und nicht zuletzt den Stand der Dinge bei den anderen Projekten, in die die beiden Querdenker involviert sind, zu erzählen hatten, könnt ihr im Folgenden nachlesen.

Sers!
Gratulation erst einmal (wenn auch etwas verspätet ;)) zu eurem letzten Output, der „City Of Eyes“-EP!

J: Danke!
F: Danke, danke!

Was ich so gesehen habe, waren die Pressereaktionen ja durchweg positiv. Seid ihr damit zufrieden, und habt ihr durch die gesteigerte Aufmerksamkeit der Presse vermehrte Reaktionen auf die CD seitens potentieller Fans registrieren können?
F: Wir sind natürlich sehr zufrieden mit der Reaktion seitens der Presse, zumal wir nicht geglaubt hätten, dass wir das Feedback auf die letzte Platte ‚Comfort In Silence‘ nochmal überbieten können würden.
J: Hier gibt es echt nix zu meckern.

Mittlerweile ist ja doch etwas Zeit vergangen seit dem Release, so dass ihr nun vielleicht auch den nötigen Abstand zur CD habt, um sie etwas objektiver zu beurteilen, als man das direkt nach dem Release als Musiker kann…
Seid ihr immer noch voll zufrieden, wo seht ihr Stärken und mögliche Schwächen, und gibt es etwas, das ihr jetzt anders machen würdet, hättet ihr die Gelegenheit dazu?

J: So weit sind wir von der Platte dann auch nicht weg. Sie läuft bei uns beiden immer noch im CD Player rauf und runter. Die neue Tendenz zu elektronischen Elementen war sicherlich ein ziemlicher Schock für einige Leute, aber von unserer Seite haben wir schon alles so verwirklicht, wie wir uns das vorgestellt haben. Länger hätte sie halt ausfallen können, haha.F: Generell sind wir keine großen Fans von nachträglichen Analysen einer Platte, die EP fängt den Geist von DRYAD\’S TREE anno 2009 ziemlich genau ein, und wenn wir uns weiterentwickeln, wird diese Entwicklung auf der nächsten CD entsprechend zu hören sein.

Die Aufnahmen habt ihr ein weiteres Mal selbst in die Hand genommen, was man dem Material jedoch nicht anmerkt. Berichtet den Lesern doch ein wenig von den Recording-Sessions zu „City Of Eyes“.
J: Bei DRYAD\’S TREE ist es üblich, die Aufnahmen mit den Gitarren zu beginnen, da Leo und Reini den größten Anteil an den Songs beisteuern. Um deren Aufnahmen kümmern sich die beiden auch größtenteils alleine. Im Anschluss haben wir uns an die Drums gemacht…
…wobei ihr auf „City Of Eyes“ ja einen Drum-Computer verwendet habt, obwohl ihr einen talentierten Drummer euer Eigen nennen könnt… wie kam es dazu?
F: Halt, Moment! Wir haben sehr wohl einen echten Drummer (nämlich unseren…) verwendet, allerdings durfte der auf einem E-Schlagzeug einspielen und wir haben erst im Nachhinein die passenden Sounds bearbeitet.
J: Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, weil für den kalten, sehr präzisen Sound der Platte ein im Studio abgenommenes Schlagzeug, das noch dazu unseren Ansprüchen genügt, ziemlich teuer gekommen wäre.
F: Aber nach der ersten Platin-Platte machen wir das, versprochen!

Jasper, du bist für den Mix der neuen Scheibe verantwortlich… Gratulation zu dem gelungenen Sound! Erzähl uns doch ein bisschen, wie der Mastering-Prozess abgelaufen ist…
J: Danke für die Blumen :). Der Mastering-Prozess lief so, dass ich, mit der Assistenz von Reini, sukzessive Masters der Platte angefertigt habe, die mir dann vom Rest der Band nach Strich und Faden zerlegt wurden. Das ging dann eine Weile hin und her, bis jeder mit dem Ergebnis zufrieden war.
F: Es ist halt wirklich schwer diese fünf doch teilweise sehr unterschiedlichen Klangvorstellungen zusammenzubringen. Aber am Ende haben wir – oder besser der Jasper – das Unmögliche tatsächlich hinbekommen.
J: Gottseidank sind sich die beiden Gitarristen in puncto Gitarrensound ziemlich einig, dadurch, dass der Reini bei den Sessions anwesend war, war die schwierigste Instrumentalistengruppe in der Band dann entsprechend leicht ruhig zu stellen, hehe.

Das Coverartwork zeigt eine pulsierende Stadt, überwacht von einem Augenpaar – zuerst natürlich die Frage, die mir schon seit dem ersten Blick auf das Cover auf der Zunge brennt: Wessen Augen?
F: Boah, ihr fragt uns ja Sachen, keine Ahnung, müssen wir mal beim Stephan Janßen, der das Cover designt hat nachfragen. Aber von uns ist’s keiner, soviel ich weiß.
J: Naja, es ist ziemlich genau der Blick unseres Drummers, wenn er erfährt, dass der Bierverkauf im Probenraumkomplex noch geschlossen hat…

Erzählt uns doch bitte ein wenig zum textlichen Konzept hinter den vier Songs. In allen lässt sich ja eine gewisse apokalyptische Sicht auf die moderne Gesellschaft, die sich selbst zu Grunde richtet, erkennen…
F: Stimmt. Nachdem „Comfort In Silence“ ja eher das Innenleben eines Menschen widerspiegelt und sehr persönlich und melancholisch war, steht bei „City Of Eyes“ die Vereinsamung des Einzelnen in einer kalten, technischen Welt im Vordergrund. Wir versuchen, belanglose Texte zu vermeiden. Wenn man soviel Zeit in Arrangements steckt wäre es bescheuert dann irgend so einen idiotischen 08/15-Text drüberzududeln.
J: Die Themen an sich ergaben sich irgendwie auch aus dem Sound der Songs. Dieser starke Shift in elektronische Gefilde impliziert ja schon einen gewissen Themenkosmos, der gut mit der Musik harmoniert.

Progressive Metal entstand ja zu einem gar nicht unwesentlichen Teil aus dem Progressive Rock. Findet ihr, dass sich die Szene silistisch noch an den Größen dieses Genres orientiert, oder hat sie sich inzwischen komplett verselbstständigt?
F: Ich würde schon sagen, dass hier eine starke Trennung, sowohl musikalisch auch von den Vorbildern vorliegt. Im ProgMetal wird sich schon sehr stark an den Metalgrößen der 80er wie Queensryche, Rush oder natürlich den für eine so kleine Szene übermächtigen Dream Theater orientiert. Bands der zweiten Generation wie Symphony X haben kaum noch Einfluss von 70er Artrock Bands in ihrer Musik, während die klassischen Progger (inklusive Neo-Prog, Retro-Prog und wie sie alle heißen) sowohl kompositorisch als auch durch Wahl der Instrumente schon sehr viel Erinnerungen an die 70er wach werden lassen.
J: Puh, Fabis strenge Definition und seine Meinung dazu unterschreibe ich so schon, aber mein Problem mit der Frage ist, dass dieser Begriff in meinem Kopf nicht so klar umrissen ist. Im Rock wie Metal haben sich ja im Grunde zwei Szenen parallel entwickelt, die begrifflich kaum zu trennen sind: Avantgarde und Progressive (Vorreiter und Fortschreitende Musik, das liegt wortwörtlich sehr nah beieinander). Nach meinem Verständnis zeichnet den Avantgarde eher der Mut zu neuen Klangmitteln aus, während der Prog klassischerweise mehr Gewicht auf instrumentales und kompositorisches Können legt. Da beide Richtungen sich seit mehreren Jahrzehnten stark entwickeln, ist es a) schwer, den Avantgarde vom Prog klar zu trennen und b) die Rock- und Metaltrennung da unterzubringen. Daher gibt es Bands die sich zweifelsohne verselbständigt haben, siehe Bands wie Sleepytime Gorilla Museum, die sich mit ihrer Bühnenästhetik klar auf Genesis berufen, das ganze aber um etliche Dimensionen erweitert haben. Ich beschäftige mich nicht viel mit Bands, die schon Dagewesenes zu stark zitieren ohne etwas neues beizusteuern – die spannendsten Dinge in einer Musikszene passieren immer an ihren Rändern.

Der Anspruch von Bands wie King Crimson, Yes oder Genesis war damals, sich mit jedem Album fortzuentwickeln und bisher unerkundete Bereiche der Rockmusik zu erforschen, und zumindest bei King Crimson hält dieser Prozess ja bis heute an. Auch der Genrename Prog Rock / Metal impliziert ja bereits den Fortschritt. Bei vielen Bands auch aus diesem Sektor habe ich jedoch häufig den Eindruck, der Fortschritt bezieht sich höchstens noch auf die von Album zu Album steigende bpm-Zahl, mit der gefrickelt wird. Würdet ihr dem zustimmen? Und denkt ihr, der Progressive Metal wird seinem eigenen Anspruch noch gerecht? Findet der Fortschritt noch statt?
J: siehe hierzu meine Antwort auf die letzte Frage. Gewisse Bands am Rand der Szene werden dem Anspruch voll gerecht, während die Genregrößen sich meiner Meinung nach wenig fortbewegen. Aber das ist ein Problem, das ich auch mit anderen Metalspielarten habe – wen schockt denn noch das hundertste Darkthronealbum, wo Black Metal doch einst mal vor allem mit alten Hörgewohnheiten brechen sollte?
F: Ehrlich gesagt finde ich, man wird den aktuellen Bands mit euren Aussagen nicht ganz gerecht. Ich glaube nicht, dass sich die großen Artrockbands der 70er tatsächlich auf die Fahne geschrieben haben, sich mit jedem Album neu zu erfinden. Zum Beispiel unterscheiden sich die ersten 5 Genesis Alben nicht sonderlich in ihrer Herangehensweise, aber die Qualität liegt eher in der melodiösen Vielfalt und der Kreativität. Diese Bands haben einfach Neues erforscht und dabei das gemacht, was sie geil fanden, das war allerdings revolutionär. Das ist heute viel schwieriger, weil praktisch alles schon einmal dagewesen ist, man kann fast nur noch Vorhandenes mischen. Wer wirklich krass neue Harmonien oder Rhythmen entwickelt, dem kann heute kaum noch einer folgen. Dass das keine Entschuldigung für Ideenlosigkeit und kreativen Stillstand seitens einiger Bands ist, ist hoffentlich klar, oder?
J: Die einzige Szene, in der weiterhin konsequent Hörgewohnheiten vergewaltigt werden, ist doch eh die moderne Klassik. Da sieht man, dass noch einiges zu holen ist. Aber die Gruppe derer, die das wirklich verstehen und genießen können, ist halt recht klein, hehe. Gottseidank gibt es mittlerweile so viele Ideen, dass man durch neues Kombinieren vorhandener Ideen noch recht viel erreichen kann, finde ich.

In der Konsequenz: Seht ihr euch selber als Teil der Progressive Metal-Szene? Und wenn nicht, was seid ihr dann? Mit Melodic Death, Neo Thrash oder derlei Beschreibungen kann man euch ja auch nicht gerade abhaken…
J: Hm, also in erster Linie sind wir saugeil.
F: Auf jeden Fall. Aber Spaß beiseite: Es ist einfach unmöglich, sich als Band innerhalb einer dieser Schubladen zu bewegen, wenn man nicht vorhat, eine spezielle Band, die dann meist der Schublade den Namen gegeben hat, kopieren zu wollen. In welcher Szene wir welchen Beitrag leisten können, werden glaube ich andere entscheiden. Wir liefern da eigentlich nur den Soundtrack dazu.
J: Ich für meinen Teil komme mit der Bezeichnung ‚Progressive Death Metal‘ schon ganz gut klar. Opeth oder Disillusion sind ja hier als wichtige Vertreter zu nennen, und ich höre aus dem Riffing bei DRYAD\’S TREE da ganz klar Anleihen raus. Die Verfeinerungen, die sich durch den Einfluss der anderen Mitglieder dann ergeben, setzen uns deutlich genug von solchen Paten ab, aber ich denke, dass wir aus der Szene die meisten Fans rekrutieren.

Wo wir gerade bei Fortschritt sind: Wie sieht der bei euch aus, „Comfort In Silence“ verglichen mit „City Of Eyes“?
J: Allein die Tatsache, dass es einen so krassen Besetzungswechsel gab, macht viel von der Entwicklung aus. Die neuen Mitglieder bringen sich alle viel stärker in den Entstehungsprozess der Songs ein, so dass allein dadurch Weiterentwicklung garantiert ist. Unsere Gitarristen haben sich glaube ich nach dem sehr emotionalen „Comfort In Silence“ mehr mit hartem Riffing auseinander gesetzt, so dass „City Of Eyes“ eine ganze Ecke kantiger daherkommt.

Mir persönlich fiel vor allem die gestiegene Härte sowie eine latent elektronische Schlagseite auf. Nachdem auf dem Album deutlich Disillusion Pate standen, gab es für die EP neue Entdeckungen, die ihr verarbeiten wolltet?
F: Zur klassischen Viererbesetzung kam eben noch ein Keyboard dazu, und die Frage war, wie man dieses in den Sound integrieren kann, dass es nicht in den Gitarrenwänden untergeht. So klassische Akkordkeyboarderei kam da natürlich nicht in Frage…
J: Ganz klar. Ich war bei der Entstehung der Platte ganz massiv vom frühen Udo Lindberg, sowie dem Spätwerk von Elton John beeinflusst, wie man ja zweifelsohne heraushört.
F: Zumindest der Alkoholkonsum der beiden stand Pate…
J: Unverschämtheit (lacht).

Wie schwer tut ihr euch, passende Bands für Konzerte zu finden? Spontan fällt mir in München nicht DIE riesen Auswahl an Bands ein, die wirklich zu euch passen würde.
J: Erstens ist München meiner Meinung nach metalmäßig nicht so stark besetzt, so dass sich die Frage vor Ort eigentlich nicht stellt, zweitens finde ich diese Zerhackstückung in tausend Untergenres etwas ermüdend. Beispielsweise haben wir zur Präsentation des Erstlingswerks von Nebelkrähe mit selbigen zusammen gespielt. Die machen ja Black Metal, sind somit auf den ersten Blick nicht kompatibel, das Publikum hat sich daran aber nicht gestört. Mal ehrlich – wer Death Metal hört, kommt doch mit anderen harten Genres auch klar, oder?
F: Ich persönlich finde es sogar ziemlich langweilig, wenn an einem Abend dann vier Bands spielen und alle klingen mehr oder weniger gleich.

Fabi, du bist ja neben DRYAD\’S TREE noch in diversen anderen Bands aktiv… zum einen dem Avantgarde-Black Metal-Projekt Atrorum, zum anderen bei den beNuts, einer der größten deutschen Ska-Bands – krasser könnte der Kontrast wohl nicht sein. Erzähl uns doch ein bisschen darüber, was es für dich bedeutet, in so verschiedenen Bands zu spielen, was die verschiedenen Anreize sind und wo, abgesehen von der Musik, die Hauptunterschiede zwischen den Bands liegen.
F: Die Unterschiede sind gar nicht so groß, wie man meinen möchte. Proben, Songwriting Prozess, Probleme und dergleichen sind sogar ziemlich ähnlich. Zum Beispiel gibt es auch im Ska einen harten Szene-Kern, der uns Verrat an der Musik vorwirft, weil wir gern mal andere Elemente reinmischen (Im Metal ja ähnlich). Klar, mit Benuts komme ich ein bisschen weiter rum, im Schnitt sind mehr Leute auf den Gigs und es wird mehr Bier vorm Gig getrunken. Bei DRYAD\’S TREE kann ich mir das nicht leisten, weil ich sonst die fiesen Triolen-Sechzehntel-Unisonoläufe verkacke… eigentlich ist es egal, ob ich jetzt bei den Benuts japanische Texte und arabische Harmoniken mit Ska mische, bei Atrorum Zwölftonmusik, extremen Blackmetal und Stile wie Funk oder Freejazz fusioniere, oder bei DRYAD\’S TREE ausgefrickelte Basslinien unter elektronische Death Metal Klänge lege – Es geht immer darum, neue Klangbilder zu schaffen und dabei alte Konventionen ein bisschen über Bord zu werfen. Außerdem machen mir unglaublich viele Musikarten irre Spaß – wartet mal ab, was als nächstes kommt, das nächste TruEvil-Album steht ja auch für dieses Jahr an, haha!

Jasper, du bist ja neben deinem gemeinsam mit Fabi betriebenen Projekt Atrorum und den derzeit aktiven DRYAD\’S TREE und Nebelkrähe auch bei Golden Dawn und Sternenstaub involviert, um welche es nun länger schon ruhig geworden ist. Gibt es hinsichtlich dieser Formationen Neuigkeiten, beziehungsweise wird man von ihnen in absehbarer Zeit oder auch überhaupt noch einmal etwas hören?
J: Bei Sternenstaub kann ich dir gar nichts berichten, ich sehe da momentan keine Entwicklung sich abzeichnen. Bei Golden Dawn ist übrigens auch der Fabi involviert ;). Hier gibt es derzeit wieder konkrete Pläne, die Songs endlich zu finalisieren, die seit 4 oder 5 Jahren zwischen Salzburg und München rumfliegen. Ich bin auf jeden Fall derzeit intensiv damit beschäftigt, alte Arrangements wieder aufzubereiten. Neuigkeiten hoffentlich bald bei euch im nächsten Interview, haha! Es gibt auch bereits zwei neue Projekte, aber hier will ich noch nicht aus dem Nähkästchen plaudern.

Der Name Atrorum ist nun bereits mehrfach gefallen, da will ich es natürlich nicht versäumen, auch hier mal nach dem Stand der Dinge zu fragen: Wann darf man mit einem neuen Album rechnen und was steht sonst noch so an im Hause Atrorum?
J: Schön, dass du fragst! Wie schon richtig bemerkt sind wir beide recht ausgelastet, zudem unsere Doktorarbeiten sich aus irgendeinem Grund auch nicht von selbst schreiben. Atrorum wird halt leider immer nur angepackt, wenn die Zeit und Muße reicht. Glücklicherweise ist das derzeit der Fall.
F: Ja, im Moment sind wir noch dabei, unser 2006er Album „Exhibition“ neu zu mischen und zu mastern, weil sich unsere Möglichkeiten seit damals doch sehr verbessert haben – technisch und vom Know-How. Ja, und dann wird wohl endlich das dritte Album aus den bisher bestehenden Songskizzen erschaffen werden. Aber was euch da erwarten wird, davon wollen wir noch nicht zu viel verraten…
J: Wir haben vor nem guten halben Jahr mal spontan die angesammelten Skizzen und Ideen durchgehört und waren beide überrascht, wie konkret die Ideen zum Großteil schon ausformuliert sind. Weit ist der Weg zur neuen Platte also nicht mehr…
F: Aber bei dem Perfektionismus, den wir mit Atrorum an den Tag legen, kann das natürlich trotzdem noch ein wenig dauern.

Zu guter Letzt zurück zu DRYAD’S TREE – gibt es auch hier schon Neues zu vermelden? Darf man sich schon auf einen neuen Release in absehbarer Zeit freuen?
J: Oh Gott, die Gretchenfrage…F: …die man immer gerne bejahren würde, aber leider sind im Moment einige in der Band extrem mit ihrem Job ausgelastet, so dass wir wohl nach unserem Gig auf dem Inzestival im Juni erst mal bis Ende des Jahres eine Pause einlegen werden.
J: Teile des neuen Albums existieren ja schon im Probenraum und sind schon teilweise eingespielt, es wird also weiterhin Lebenszeichen von uns geben, um die Pause zu überbrücken. Euch bleibt leider trotzdem nichts anderes übrig, als das Inzestival am 11. Juni im Feierwerk München zu besuchen, da es ja bekanntermaßen DAS Münchener Musikevent des Jahres wird, nicht zuletzt wegen des vorerst letzten Gigs von DRYAD\’S TREE…

Ok, wir werden diesen Rat befolgen und weitergeben ;) Das war’s dann auch schon wieder! Vielen Dank für die in das Interview gesteckte Zeit! Wenn ihr an dieser Stelle noch etwas loswerden wollt, legt jetzt los…
J: Danke Euch erstmal für das interessante Interview! Hab ich schon erwähnt, dass am 11.6. das GROSSARTIGE Inzestival im Feierwerk München steigt, wo nicht nur DRYAD\’S TREE ihren vorerst letzten Gig geben, sondern auch die ganzen anderen Kapellen am Start sind, in denen wir spielen und von denen vorher schon die Rede war? We we we punkt inzestival punkt de eh!
F: Ich will noch meine Eltern, meine Freunde, meine Arbeitskollegen, meine Verwandten und alle, die mich kennen grüßen….

…bevor wir das Interview mit dem traditionellen Metal1.Brainstorming beenden. Ich nenne euch sechs Begriffe und ihr sagt das erste, was euch dazu einfällt:
Absinth:

J: (Lacht nur)
F: Hab immer noch ne Fünf-Liter-Flasche selbstgemachten aufm Balkon….
J: War mal mein Favorit unter den Schnäpsen, seit gewissen Erfahrungen mit genannter Flasche weiß ich a) was Avantgarde WIRKLICH ist, und dass ich b) gar nicht mehr so viel Bock auf das Gesöff habe.

Gefrorener Spargel:
F: Einer seiner Selbstmordversuche, die mal wieder kläglich endeten….
J: Hm, etwas einseitige Darstellung des Herrn Bassisten (lacht). Anlass zu meinem schönsten Spitznamen, keine Frage, und echt lecker, wenn man zu scharf gegessen hat.

Russland:
F: Wenn man mit Hooligans im Nachtzug um die Wette säuft musst du immer aufpassen, dass die ihr Glas auch ganz voll machen, sonst verlierst du! Außerdem ist die Moskauer Metro nachts echt zum Kotzen, die wackelt wia a Kuhschwanz…
J: Ich schließe mich meinem Vorredner an, ohne zu wissen, warum.
F: Sei froh!!

Physik:
J: Jeder muss irgendwie sein Geld verdienen, oder? Eine faszinierende Wissenschaft, die viel Frustpotential birgt, wenn man sie intensiv betreibt.
F: Manche Menschen halten uns krank, weil wir komische Musik machen, andere finden die Musik zwar cool, halten uns aber trotzdem für krank…
J: Bei manchen Frauen ruiniert man seinen Ruf, wenn man erzählt, in was für Bands man spielt. Bei allen Frauen ruiniert man seinen Ruf, wenn man mit seinem Beruf daherkommt…

Ulver:
F: Norwegisch für „Wölfe“, nebenbei noch die wahrscheinlich genialste Avantgarde-Musik (die Grenzen jeglicher Stilistik haben sie ja längst gesprengt) Gruppe, die ich so kenne.
J: Meine definitive Lieblingskapelle neben den Beatles. Live auch eine absolute Wucht, mein Beileid an jeden, der sie verpasst hat!

Metal1.info:
F: Das ist jetzt schwierig: wir wollen ja nicht rumschleimen, aber andererseits können wir ja auch nicht verschweigen, dass wir’s verdammt gut finden, dass es Magazine gibt, die nicht nur dafür sorgen, dass man über neue Strömungen im Metal immer up-to-date bleibt, sondern gleichzeitig auch noch über den Tellerrand der Metal-Musikstile (und das sind ja eh schon eine ganze Menge) hinausschauen. Das findet man leider wirklich selten.
J: Kenn ich nicht, und ich hab keine Ahnung was er da quatscht. Internet ist Satanszeug!!
F: Also bleibt bloß davon fern, liebe Kinder!!

Wie wahr, wie wahr. ;)
Dann bedanke ich mich nochmal für das Gespräch!

Publiziert am von Marius Mutz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert