Interview mit Snorre von She Said Destroy

Die Norweger Extrem Metaller SHE SAID DESTROY veröffentlichen am 10. April ihr Debütalbum „Time Like Vines“, dass bei uns die Höchstpunktzahl einsacken konnte. Sänger und Gitarrist Snorre stellt die Band vor und erzählt über das Album und die Zukunft der Band.

Englisches Original…

Hy! Wie gehts dir? Zu allererst möchte ich euch zu euerem neuen Album „Time Like Vines“ gratulieren, ich habe ihm 10 von 10 Punkten gegeben. Ich denke, ihr seid eine der neuen Metalbands, die einen sehr eigenständigen Sound haben. Vielleicht kannst du die Band vorstellen und uns etwas über euere Geschichte erzählen, da ich vermute, dass viele unserer Leser noch nie von euch gehört haben (was sich hoffentlich bald ändern wird.
Hei und danke für die tolle Review! Da wir planen, überall die Charts mit unserer zugänglichen und einfachen Musik einzunehmen, werden euere Leser ganz sicher bald von uns hören ;) Wir sind eine Vier-Mann-Band aus Oslo, der nekrohpilen und bösen Hauptstadt von Norwegen, dem Land der maximal zerstörenden und erschreckenden Christenzerquetschenden Musik, die den Menschen bekannt ist. Mayhem, D.D.E, Darkthrone, Vestlandsfanden, du kennst sie. Und jetzt gehören auch wir zu dieser Tradition der Brutalität! Anders singt und spiel Gitarre und er hat das süßeste Gesicht, dass du jemals gesehen hast, mit einer putzigen Knollnase und seidiger Gesichtsbehaarung. Eystein spielt den Bass und er ist der älteste in der Band, diesen Sommer wird er gigantische 58 Jahre alt. Torris ist unser unersetzlicher Drummer, er ist der saubere, ansehnliche und intelligente Teil der Band. Unser kulturelles Alibi, sozusagen. Snorre spielt Gitarre und macht ausserdem die tiefen, kanaliationsartigen Vocals. Er mag Essen und hat einen hässlichen Emohaarschnitt. Zuerst haben wir uns Pølse Lompe Krysto genannt und eine Demokassette, das uns aber nichts gebracht hat. 2003 haben wir uns in She Said Destroy umbenannt und haben unter diesem Namen zwei Demos veröffentlicht. Mit dem letzten sind wir bei Nocturnal Art untergekommen.

Ich hatte einige Probleme damit, eueren Musikstil zu beschreiben, weil ihr meiner Meinung nach die gesamte Palette des Extrem Metal von Death über Black bis Doom behandelt. Ich habe auch ein paar Mathcore (urghs, ich hasse dieses Wort). Wie würdest du euere Musik jemandem beschreiben, der nie eine einzelne Note von „Time Like Vines“ gehört hat?
In meinen voreingenommenen Ohren ist es ein Mix aus allem, dass in den letzten 20 Jahren in harter Musik interessant war. Für andere wird es möglicherweise so klingen, wie für dich. Wir versuchen, unsere Musik zu abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, ohne Free Jazz zu sein.

Dumme Frage, aber ich muss es trotzdem tun… Bist du glücklich mit dem Endergebnis oder gibt es im Nachhinein etwas, das du gerne ändern möchtest?
Wir sind sehr, sehr glücklich mit der finalen Version. Wir haben genau den Sound, den wir wollten und genau das Cover, das wir wollten. Wir hatten Glück, mit einigen sehr talentierten Leuten zu arbeiten. Auch wenn die wohl nicht das selbe über uns sagen würden.

Wie üblich hat auch die Promo zu euerem neuen Album keine Lyrics dabei. Erzähl uns doch ein wenig, wovon die Songs handeln. Ich habe den Eindruck, dass hinter „Time Like Vines“ ein lyrisches Konzept geht, stimmt das?
Anders schreibt die Texte und ich denke, sie gehen vor allem um seinen Hang, alles und jeden im Leben zu hassen. Es gibt ein Konzept, ein paar Lieder hängen lyrisch zusammen, aber sie kommen auf dem Album nicht unbedingt direkt hintereinander. Ich glaube, Anders hat ein wenig zu arg an seinen Socken geschnüffelt, bevor er einige der Texte verfasst hat.

„Shapeshifter“ ist mein Favorit auf dem Album. Meiner Meinung nach verbindet er alle euere Stärken und, für mich persönlich, reißt der Song Mauern ein, was nur wenige Band schaffen. Wie schreibt ihr Killersongs wie diesen? Ist es dein Ziel, eine bestimmte Tiefsinnigkeit und bestimmte Gefühle in die Musik einzubauen (was es meiner Meinung nach einzigartig macht)?
Viele der Lieder wurden von der gesamten Band im Proberaum geschrieben, wobei dieser eine Track und das Titelstück von unserem großen, schlaffen Gitarristen Snorre in seinem kleinen Zimmerchen geschrieben worden ist. Er mag es, die Rain Man-Rute zu nehmen und die Riffs an seinem Computer nächtelang zusammenzufügen, während das Leben an ihm vorbeizieht. Natürlich ist es unsere Absicht, Gefühle in unsere Musik einzubringen, wir machen es, weil wir es lieben.

Der Songtitel „Der Untergeher“ scheint natürlich so, als wäre es deutsch, aber nicht ganz korrekt. Sind auch die Lyrics, zumindest teilweise, in deutsch? Habt ihr irgendwelche Verbindungen zu Deutschland?
Nein, der Text ist nicht in deutsch. Anders hat das Talent, sich geschichtliche Titel zu schnappen und diese als Songtitel zu benutzen. Dieses speziell ist der Titel eines Buches des österreichischen Autors Thomas Bernhard. Ein großartiger Roman, der aber eigentlich nichts mit dem Songtext zu tun hat, aber der Titel passt perfekt als Name des Liedes. Keiner von uns hat Verwandte in Deutschland, aber wir hoffen, bald dort spielen zu können und bald Bekanntschaften zu schließen.

„Time Like Vines“ ist euer Debüt auf Nocturnal Art (Candlelight). Welche Erwartungen hast du mit einem derart starken Label im Hintergrund?
Wir hoffen, dass sie uns Bob Rock für das nächste Album holen, oder zumindest ein paar Millionen Dollar. Aber wir müssen uns wohl mit einer guten Promotion und Toursupport abfinden.

Inwiefern hat sich euere Musik seit der Gründung der Band verändert? Und was wollt ihr in Zukunft noch ändern?
Sie wurde komplexer und extremer. Es könnte in Zukunft auch die umgekehrte Richtung nehmen. Wir können unser aktuelles Material noch nicht spielen, weil wir nicht gut genug sind, also sollten wir mal etwas auf die Bremse drücken. Vielleicht holen wir uns einen MC und und einen Kerl mit Turntables.

Gibt es irgendwelche Pläne wegen einer Tour durch Europa in naher Zukunft?
Hoffentlich in diesem Herbst, ja!

Ich habe ein wenig Probleme euch eine Band zuzuordnen, die zu euerem Stil passen würde, ebenso ist es wohl problematisch, ein Publikum zu finden, das euere Musik „versteht“. Hast du Bedenken, dass die leute eher reserviert reagieren würden? Welche Erfahrungen habt ihr von eueren letzten Gigs?
Ich denke nicht wirklich, dass wir wirklich so schwer zu begreifen sind. Für Leute, die noch in Mamas Keller wohnen und 20 Jahre lang nur Dio, Slayer und Alice Cooper gehört haben vielleicht. Aber diese Leute würden ja schließlich auch nichts von Burnt By The Sun oder Necrophagist kaufen. Unsere Konzerte waren meistens ganz gut.

Mit wem würdet ihr gerne mal touren?
Alle Bands, hinter denen nette Leute stehen und Musik spielen, die in irgendeiner Weise interessant ist.

Welche Musik hat She Said Destroy beeinflusst, wer sind euere – egal ob musikalisch oder nicht – Helden?
Bands, die einfach knallen und versuchen, innovativ zu sein, ohne gleich wieder zu verschwinden. Converge, Akercocke, Meshuggah, Isis, Vehemence, Thorns, Death, und so lässt sich die Liste fortsetzen.

Ihr seid aus Norwegen, dem Land des true grim and frostbitten Black Metal und habt einen Deal mit Candlelight Records. Habt ihr nicht ein wenig Angst, in eine gewisse Ecke gedrängt zu werden oder im Schatten von großen und geschichtsträchtigen Black Metal Bands eueres Landes zu stehen?
Nein, nicht wirklich. Wenn die Leute zu dumm sind, unsere Musik zu hören, bevor sie darüber urteilen, ist es deren Problem.

Okay, lass uns zu unserem beliebten Wortspiel übergehen. Erzähl einfach, was dir bei den folgenden Begriffen in den Sinn kommt…
True Norwegian Black Metal: Da gibts sehr, sehr gute Musik. Pandas.
Doom Metal: Zzzzzzzzzz. Außer es ist Esoteric. Oder Crowbar.
Venom: Ich finde sie extrem langweilig, sie haben aber einige Bands beeinflusst, die ich auch mag.
Nasum: Eine sehr gute Band. Wir haben „Time To Act“ mehrere male gecovert. Das hat aber auch jede andere Band, die Nasum mag.
Death: Eine der besten Bands aller Zeiten.
Love: Eine der schlechtesten Bands aller Zeiten.
Kali: Ein Hindu-Gott, der anscheinend oft in unseren Texten auftaucht.
Groupies: Zu viel Schminke. Schlimme Haare. Coal Chamber T-shirts. Fettleibigkeit. Geschlechtskrankheiten.
Getting Hammered: Spaß für die ganze Familie.
www.Metal1.info: Ich vermute, es ist eine gute Seite, aber ich kanns nicht wirklich sagen, da ich kein Deutsch kann.

Geschrieben am von Metal1.info

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