Interview mit Andreas Nilsson von Naglfar

Im Vorfeld zum Release des fünften Studioalbums der schwedischen Black / Death Metaller von NAGLFAR gab sich die Band im Hause Century Media die Klinke in die Hand und stand der Presse für Interviews zur Verfügung. Selbstredend nutzten auch wir die Gelegenheit befragten Gitarrist Andreas Nilsson zur neuen Veröffentlichung.

Eure Tour mit Finntroll ist jüngst abgeschlossen worden. Welche Eindrücke hast du mitgenommen? Gibt es irgendwelche witzigen Geschichten zu erzählen?
Die Tour war wirklich cool. Finntroll ist eine Truppe netter Leute und wir kamen wunderbar miteinander aus. Das Publikum war ebenfalls sehr nett. Aber eine lustige Geschichte fiele mir jetzt nicht ein, auch wenn es eine konstante Party war.

Euer neues Album „Pariah“ erscheint am 20. Juni. Was denkst du, wie die Szene dieses Album aufnehmen wird?
Es ist schwer, hier eine Vermutung zu äußern, ich hoffe aber doch, dass die Leute es mögen werden. Diejenigen, die ein typisches NAGLFAR-Album erwarten, werden sicher nicht enttäuscht sein. Ich bin sehr glücklich mit dem Album, es ist etwas brutaler und schneller, um dieses Klischee zu erfüllen. (lacht)

Mir kommt es so vor, als sei „Pariah“ ein reines Melodic-Black-Metal-Album. Ist eure Reise in die Death-Metal-Welt vorüber?
Ich würde absolut nicht sagen, dass unsere Reise in den Death Metal vorüber ist, da wir noch immer sehr von diesem Genre beeinflusst sind. Ebenso würde ich nicht sagen, dass „Pariah“ ein pures Black-Metal-Album ist, aber vermutlich gehen die Meinungen der Leute da einfach etwas auseinander.

Das Coverartwork schaut großartig aus. Der finstere Gesamteindruck und die Messer reflektieren wunderbar die Musik. Gibt es eine besondere Botschaft hinter dem Bild?
Ich denke, jeder Käufer sollte sich eine eigene Vision machen von dem, was das Cover portraitiert. Vermutlich bekommst du immer unterschiedliche Antworten, wenn du wen anders von der Band danach fragst. Für mich ist dieser beängstigende Engel oder wie man immer ihn nennen möchte das Entscheidende. Es ist ein Symbol der Menschheit. Vermutlich hast du die Promoversion, diese zeigt ja nicht das gesamte Cover, da es bis hinten ins Booklet reicht. Für mich ist das also diese Person, die für mich „Pariah“ repräsentiert.

Euer letztes Album „Sheol“ wurde weltweit stark bewertet. Denkst du, mit „Pariah“ könnt ihr noch einen draufsetzen?
Ich weiß nicht, ob die Reviews besser werden als zur „Sheol“, das wird die Zeit zeigen. Ich persönlich bin überaus zufrieden mit „Pariah“, da einfach mehr für dieses Album gearbeitet wurde als noch bei der „Sheol“. Die ganzen Strukturen und Arrangements der Vocals nahmen mehr Zeit in Anspruch. Daher toppt „Pariah“ die „Sheol“ für meine Begriffe absolut, obwohl „Sheol“ großartig ist und ich sehr stolz darauf bin. Trotz allem ist es das neue Album und die Songs sind frischer.

Gibt es Tracks, die dir selber besonders gefallen?
Ich mag natürlich alle neue Songs, aber meine persönlichen Favoriten sind der letzte Song, „Carnal Scorn & Spiritual Malice“ sowie „Spoken Words Of Venom“, weil sie einfach so intensiv sind.

Viele Leute vergleichen euch musikalisch gerne mal mit den Kollegen von Dissection. Was haltet ihr davon?
Um ehrlich zu sein kümmert mich das gar nicht. Ich gebe auf solche Vergleiche nicht viel, da die Leute ständig alles mit irgendetwas vergleichen müssen. Da wir im selben Musikbereich operieren, ist dieser Vergleich nicht wirklich merkwürdig. Es ist aber nichts, worüber ich mir Gedanken mache.

Wie wir wissen, sind eure Texte nicht wirklich Gegenstand kirchlicher Predigten… Was denkst du also über Dave Mustaines aktuelles Gewäsch, „satanische“ Bands von Festivals zu kicken, bei denen auch Megadeth spielen? Dies wurde an den Beispielen von Rotting Christ und Dissection berichtet.
Wirklich?! Ich habe davon noch nicht gehört, da wir ja unterwegs waren. Was soll ich dazu sagen… Ich meine, dass ist ein total dummes und ignorantes Verhalten. Diese Blödheit kann ich gar nicht nachvollziehen… dass man andere Bands von Festivals kicken will, nur wegen dem, was sie spielen.

Welche Festivals werdet ihr diesen Sommer mitnehmen? Ist es „Pariah“-Promotour geplant?
Moment wird über nachsommerliche Tour getagt. Wir haben zwei Festivals im Sommer mit dem Tuska in Helsinki und den Wacken Open Air. Darauf freue ich mich schon sehr.

Ja, in einem anderen Interview habe ich gelesen, dass du das W:O:A sehr gerne magst. Findest du es von mal zu mal besser oder denkst du, es hat seinen Zenith überschritten?
Das kann ich nicht genau sagen, da ich jetzt nicht so unwahrscheinlich oft da war. Aber wenn ich da war, war es ein exzellentes Festival. Ich weiß also nicht, ob es besser oder schlechter wird. Jedenfalls gefällt mir sehr dieser Vibe und die Atmosphäre. Die Leute sind sehr friedlich, was eine gewaltfreie und relaxte Stimmung ausmacht.

Vielen Dank für das Interview!

Geschrieben am von Metal1.info

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