Ds Cover von "Soulbound" von Robin McAuley

Review Robin McAuley – Soulbound

  • Label: Frontiers
  • Veröffentlicht: 2025
  • Spielart: Heavy Metal

Dass es zum Geschäftsmodell der italienischen Plattenfirma Frontiers Music gehört, mehr oder minder große Namen der Rockszene zu vermarkten, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Wie am Fall von ROBIN MCAULEY abzulesen ist, hat das durchaus sein Gutes: Nachdem der gebürtige Ire ein paar der besten Alben von Michael Schenker eingesungen hatte, verschwand er nämlich weithin in der Belanglosigkeit und trat nur noch ab und an beispielsweise als Live-Aushilfe von Bands wie Survivor in Erscheinung. Frontiers holten den Mann jedoch aus dem Ruhestand und verschafften ihm eine späte Solokarriere, weshalb dieser Tage mit „Soulbound“ ein neues Album von ROBIN MCAULEY erscheint.

Soloalben sind ja gerne ein Querschnitt durch das bisherige Schaffen des jeweiligen Interpreten und auch im Falle von „Soulbound“ trifft das zu. Mit dem Opener „‚Til I Die“ gibt es groovenden Hard Rock im Spannungsfeld aus traditionell und modern, der Titeltrack bietet wuchtigen Melodic Metal mit breiten Keyboards, in „The Best Of Me“ wird es erstmals richtig tradtitionell metallisch und „Crazy“ liefert sodann gefühlvollen AOR. Damit lassen schon die ersten vier Songs alle wichtigen Stationen der Karriere von ROBIN MCAULEY Revue passieren. Gleichzeitig wird so auch der stilistische Rahmen von „Souldbound“ gesteckt, denn der Sänger wagt sich mit seinem neuen Album wahrlich nicht aus seiner Komfortzone heraus.

Entsprechend gibt es mit etwa „Wonders Of The World“ und dem großartigen Abschluss „There Was A Man“ eben mehr amerikanisch geprägten Heavy Metal und z. B. im an Lynch Mob erinnernden „Let It Go“ sowie „One Good Reason“ mehr groovenden Hard Rock. Das alles ist absolut nicht überraschend, es ist aber auch keineswegs schlecht. Trotz Songwriting und Umsetzung durch die üblichen Frontiers-Söldner – allen voran Gitarrist Aldo Lonobile als Nachfolger von Alessandro Del Vecchio – weiß das Songwriting durch die Bank zu überzeugen. Die Songs sind allesamt kraftvoll, punkten mit wirklich starkem Riffing und werden stets von ROBIN MCAULEYs nach wie vor magischer Stimme getragen.

Natürlich hört man auch „Soulbound“ an, dass es sich hier um eine Auftragsarbeit der italienischen Plattenfirma handelt – wären diese Songs von einer tatsächlichen Band und nicht dem Personal der neapolitanischen Supergroup-Fabrik geschrieben worden, würden sie vermutlich noch eine ganze Menge mehr Zug entwickeln. Nicht zuletzt dank der über jeden Zweifel erhabenen Performance von ROBIN MCAULEY (aber auch, weil die enthaltenen Nummern schlicht gut sind) wohnt diesem Album aber weitaus mehr Seele inne, als bei manch anderem Projekt von Frontiers Music zu spüren ist.

Nein, Überraschungen hat „Soulbound“ wahrhaftig nicht zu bieten, aber vermutlich sind die bei solch einem Album auch gar nicht vonnöten. ROBIN MCAULEY war die längste Zeit seines Schaffens im Hard Rock und Heavy Metal der US-Westküste zuhause und dieser Sound wurde von den Schreibern seines neuesten Albums ziemlich authentisch nachgebaut. Weil man sich beim Songwriting an den Unterschiedlichen Karriere-Stationen des Mannes orientiert hat, bietet „Souldbound“ innerhalb dieser Grenzen einiges an Abwechslung und letztlich gilt sowieso: Alleine die Gelegenheit, ROBIN MCAULEYs großartige Stimme wieder hören zu können, stellt dieser Platte alle nötige Berechtigung aus.

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Wertung: 7.5 / 10

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