Review Voodus – Emanating Sparks

  • Label: Regain, Shadow
  • Veröffentlicht: 2025
  • Spielart: Black Metal

Mit ihrem Debüt „Into The Wild“ überzeugten die 2014 aus der Band Jormundgand hervorgegangen VOODUS im Jahr 2018 gleich auf ganzer Linie: Gesegnet mit außergewöhnlichem instrumentalem Talent und Gefühl für Songwriting gelang VOODUS ein Album, das man Fans von mit Dissection, Tribulation und Watain ohne Vorbehalte und Übertreibung nur wärmstens ans Herz legen konnte. Doch statt so richtig durchzustarten, nahmen die Schweden den Fuß vom Gas: 2020 folgte eine 2-Track-EP, 2021 eine Split mit weiteren zwei Songs. An die Genialität des ersten veröffentlichten Materials konnte allerdings keiner davon anknüpfen. Da drängt sich die Frage auf: Waren VOODUS ein One-Hit-Wonder, oder kann die Truppe mit „Emanating Sparks“ nun endlich adäquat nachlegen?

Zumindest der Einstieg des zweiten Albums lässt eher ersteres vermuten: Mit dem Intro „Harbinger Of Death“ eröffnen VOODUS ihr zweites Album zwar noch recht gefällig-melodisch los, der Titeltrack tönt dann aber doch reichlich durchschnittlich: Ein Riff reiht sich an das nächste, darüber wird gleichförmig gescreamt. Zwischendurch nehmen VOODUS mal das Tempo raus oder geben in Form von Tremolo-Picking-Leads etwas mehr Gas – und auch ein flinkes Solo gibt es zu hören.

Damit ist der Titeltrack leider tatsächlich ein guter, weil für das Album repräsentativer Titeltrack: Auch beim folgenden „The Call Of The Abyss“ schrammeln sich VOODUS ordentlich einen ab, kommen aber trotzdem nicht so recht zum Punkt: Um wirklich böse zu sein, fehlt der Band das gewisse Etwas, und sei es: Stumpfsinn. Die großen Melodien und Bögen, die virtuose Leichtigkeit der Kompositionen, die noch „Into The Wild“ ausgezeichnet hat, fehlt hier leider komplett. Erst am Ende von „The Scorned“ lassen sich VOODUS mal so richtig gehen, laden entrückte Soli zum Träumen ein. Nach einem noch ebenfalls recht atmosphärischen Cleangitarren-Intro ist damit in „Below And Beyond“ allerdings schnell wieder schluss: Die Riffs sind fast schon ärgerlich simpel und in ihrer bloßen Aneinanderreihung fast schon dreist.

Dass VOODUS es eigentlich besser könnten, zeigt leider nicht der Zwölfminüter „When The Whispering Wind Blows“ (der zwar schön endet, aber auch merklich kürzer hätte ausfallen dürfen), sondern der vorletzte Track, „Hieros Gamos“: Hier demonstrieren VOODUS sehr gelungen, dass ideenreiches Songwriting einer bösartigen Atmosphäre in keiner Weise entgegensteht: Gerade, weil der Song zwischendurch so melodisch ist, wirken die harten Passagen erst so richtig fies. Auf die gebotenen 45 Minuten Spielzeit gelingt den Schweden dieses Kunstwerk aber schlichtweg zu selten; zu oft plätschert das Album nurmehr vor sich hin.

Zur Einordnung: „Emanating Sparks“ ist in vielerlei Hinsicht ein sehr gut gemachtes Album – schon allein, weil die involvierten Musiker (obschon allesamt keine großen Namen in der Szene) spielerisch herausragende Arbeit leisten. Das ändert aber leider nichts daran, dass VOODUS mit ihrem zweiten Album den Erwartungen, die das Debüt geweckt und die Wartezeit von sieben Jahren geschürt hatte, nicht wirklich gerecht werden: Für rohen Black Metal ist „Emanating Sparks“ zu verspielt – der Mut, sich spielerisch so richtig gehen zu lassen, hat VOODUS aber wohl nach dem Debüt verlassen. Schade!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert