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Review -(16)- – Guides For The Misguided

Manchmal sind es die einfachen Dinge, die glücklich machen: Im Falle von Musik also nicht unbedingt der neue heiße und superkomplexe Scheiß, sondern einfach etwas Schnörkelloses ohne viel Schnickschnack. Wie „Guides For The Misguided“, das neue und bereits zehnte Album der US-Amerikaner -(16)-, welches erstaunlich wenig innovativ ist und dabei trotzdem erstaunlich viel richtig macht.

-(16)- sind (von einer dreijährigen Unterbrechung ab 2004 mal abgesehen) seit 1992 am Start und – wenig überraschend – stark von der letzten Dekade des 20. Jahrhunderts beeinflusst. Das Quartett aus San Diego spielt eine Mischung aus Sludge, Metal und (Alternative) Rock. Was erst einmal ziemlich unspektakulär klingt, funktioniert bei genauerer Betrachtung bzw. Anhörung verdammt gut und macht richtig viel Spaß, wenn es mal etwas bodenständiger und weniger verkopft zugehen soll.

Referenzen zu benennen fällt dabei nicht all zu schwer: In den melodischeren Momenten erinnert „Guides For The Misguided“ an Stone Sour („Blood Atonement Blues“ inklusive netten Piano-Intro – Frontmann Bobby Ferry klingt sogar ein wenig wie Corey Taylor), während härtere Tracks durchaus auch Reminiszenzen an die Melvins oder sogar Paradise Lost zulassen („Deperation Angel“). Fans von Southern Sludge à la Down oder Crowbar dürften mit den elf Songs genauso glücklich werden wie Freund*innen der härteren New Yorker Schule (Helmet und The Jesus Lizard lassen grüßen, aber auch die Bad Brains winken aus dem Moshpit). „Give Thanks And Praises“, mit rund zweieinhalb Minuten der kürzeste Song auf dem neuesten -(16)-Longplayer, kommt sogar ausgesprochen punkig daher.

Die Produktion ist dabei angenehm fett und eher, der Musikrichtung entsprechend, analog warm. Obwohl es in den über 30 Jahren diverse Personalwechsel an nahezu allen Positionen gab, hört man der aktuellen Besetzung an, dass sie seit 2013 gemeinsam die Bühnen der Welt unsicher machen: Das Zusammenspiel ist richtig gut, die beteiligten Musiker erlauben sich keine Schnitzer und spielen ihre Songs souverän runter. Sowohl Songwriting als auch Arrangementarbeit sind gelungen und machen die rund 45 Minuten zu einem kurzweiligen Hörvergnügen.

-(16)- verlassen sich auf Altbewährtes, können aber genau deshalb punkten. Wer einfach nur ein fettes Rhythmusfundament, groovige Riffs und markante Melodien zum Feierabendbierchen hören will, ist mit „Guides For The Misguided“ ausgesprochen gut bedient. Manchmal ist weniger halt einfach mehr.

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Wertung: 8 / 10

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