Der Jahresrückblick 2024 von Philipp Sorger

1. Hail Spirit Noir – Fossil Gardens…was für ein starkes Release, ohne Frage ein „ewiges Album“.
2. Opeth – The Last Will And Testament…ja der Mikael. Da hat er wohl alles an Erwartungen gründlich auf links gedreht. Gut so!
3. Leprous – Melodies Of Atonement…eine wirklich runde Sache, auch wenn die Band ab hier jedes oxford’sche Ohr verloren haben dürfte.
4. Dool – The Shape Of Fluidity…wie diese Band sich stetig entwickelt, ist einfach sagenhaft. Ich erwarte noch großes von Raven und Konsorten.
5. Panzerfaust – The Suns Of Perdition IV: To Shadow Zion…Die Kanadier sind auf ihren Alben und auch Live eine Macht. Ganz nebenbei klingen Panzerfaust als Black-Metal-Band einfach erfrischend anders.

Nachtmystium – Blight Privilege…das war einfach lustlos zusammengeschustert von einem Typen der wahrscheinlich immer noch die große Katharsis sucht. Fragt sich auch, was Prophecy Productions sich bei dem Release gedacht haben. Für mich hatte die Platte jedenfalls das Temperament eines Brühwürfels.

Eivør – Enn

In diesem Jahr herrschte Festival-Askese.

Was sich auch…

…auf Konzerte ausgeweitet hat.

Das Cover von „Coma“ finde ich in seiner Brutalität, Melancholie, aber auch in seiner Ästhetik wahnsinnig passend. Aufgabe eines Covers ist auch immer, die Musik thematisch zu unterstreichen. Gaerea ist das hier vollkommen gelungen.

Gut möglich, dass das diskutiert wird, aber so wie ich die letzte Veröffentlichung von Oceans Of Slumber eher als durchschnittlich empfand, so verhielt es sich auch mit dem Cover. Schöner die Glocken nie klingen? Naja…jeder wie er will.

Im eigentlichen Sinne zwar keine Newcomer mehr, aber Iotunn haben mich mit ihrem neuen Album einfach aus dem Schiefstand umgehauen. Die sollte man definitiv auf der Rechnung behalten, ich denke mir, die werden noch für ordentlich Furore sorgen.

Auch nicht mehr so ganz so neu, aber Pestilent Hex aus Finnland haben mich wirklich sehr begeistert. Sei es mal drum, dass man extrem schnell die Paten ihrer Musik ausmachen kann, aber dieser Black-Metal-Vibe aus den 90ern bis in die frühen 2000er Jahre, der ist einfach bockstark in die Gegenwart transportiert.

Das waren in diesem Jahr ganz klar die schwedischen Priest. Die Synthwave-Band aus dem Umfeld von Ghost, hatte mich 2017 mit ihrem Debüt „New Flesh“ aufs Äußerste begeistert. In den letzten Jahren hat sich die Band aber extremer Gefälligkeit hingegeben und nur noch unmotivierte Diskomusik hervorgebracht. „Dark Pulse“ aus diesem Jahr kann da ohne weiteres als Beweismaterial herhalten.

Definitiv Keygen Church und Masterboot Record. Beide Projekte werden von Victor Love (unter anderem Dopestars Inc.) inszeniert und ich war einfach wahnsinnig beeindruckt von beiden „Bands“. Außerordentlich, was man so mit ein paar ATARIs und Gitarren, wahlweise Orgeln an brachialer Musik erschaffen kann.

Hail Spirit Noir – The Road To Awe.

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Ganz aktuell „Level 26 – Dark Origins“. Ziemlich abgefahrener Thriller mit einem Typen im weissen Ganzkörper-Latexanzug und einem psychisch geprellten Profiler der (natürlich) alles opfert um „der Bestie auf die Spur zu kommen“. Ist ganz lustig.

„The Substance“ mit Demi Moore und Margaret Qualley. Die Regisseurin Coralie Fargeat hat da einen ultra harten Body-Horror-Streifen inszeniert. Viel krasser ist dabei aber der kritische Umgang mit Hollywood und den Themen Idealismus, Schönheitswahn und dem Altern an sich. Da muss sich die Familie Cronenberg nochmal für eine Nachhilfestunde hinsetzen denke ich.

….2025? Atmen nicht vergessen.