Interview mit Thomas „Sarke“ Berglie von Sarke

Schön, dass du dir wieder die Zeit für ein Interview nimmst – vor ein paar Wochen hatten wir ja schon über KHOLD gesprochen, heute geht es um SARKE. Euer neues Album heißt ‚Endo Feight‘ – was bedeutet das, und warum ist es der perfekte Titel für dieses Album?
Danke, dass ihr SARKE die Aufmerksamkeit schenkt. Es ist unser achtes Album. Also klingt „End Of Eight“ einfach gut für mich. Es vermittelt auch das Gefühl von „End Of Faith“. Die Schicksalsuhr auf dem Cover zählt ebenfalls bis zum Ende herunter. Ich denke also, der Titel passt perfekt.

Musikalisch gesehen, macht ihr meiner Meinung nach einen Schritt zurück zu einem raueren Sound und Songwriting – das vorherige Album war eher progressiv. Stimmst du dem zu, und wenn ja, worauf führst du das zurück?
Ich bin ein Fan unseres ersten Albums, wenn du also findest, dass wir in diese Richtung zurückgehen, bin ich zufrieden. Ich habe bei diesem Album auf die gleiche Weise gearbeitet wie beim ersten. Keine Regeln. Ich versuche, einfach die Musik zu machen, die ich will. Das mache ich normalerweise auch, aber in gewisser Weise folgt man trotzdem immer einem Schema. Diesmal habe ich mich wieder darauf konzentriert, die Musik in einem Fluss zu machen, so wie ich es wollte. Ich habe nicht darüber nachgedacht, ob es weniger progressiv oder progressiver ist. Ich bin mir da nicht sicher. Der Sound ist sehr authentisch, ehrlich und offen.

Der etwas rauere Sound, in Kombination mit den sphärischen Synthies, erinnert mich ein wenig an das neue Album, das Nocturno Culto mit Darkthrone aufgenommen hat. Erkennst du auch Parallelen?
Ich würde sagen, es gibt ziemlich große Unterschiede … aber ich verstehe, was du meinst. Es geht darum, den Songs eine organische Atmosphäre zu geben. Bei Darkthrone ist es mehr ein Zusatz, um eine Atmosphäre zu schaffen. Bei SARKE steht es viel mehr im Vordergrund. Es ist ein wichtiger Teil des gesamten Sounds und auch der Songs.

Beim letzten Album wurde das Schlagzeug von Cato Bekkevold eingespielt, dieses Mal hast du wieder selbst gespielt. Warum hast du das letzte Album nicht selbst eingespielt, dieses nun aber schon?
Wir haben bei SARKE schon mit verschiedenen Schlagzeugern gearbeitet. Auf den letzten Alben war es Cato. Er ist ein langjähriger Freund von mir. Er ist auch ein sehr guter Schlagzeuger. Ich wollte mit ihm an einem Album arbeiten. Auf diesem neuen Album wollte ich wieder selbst spielen. Als ich die Songs geschrieben und ein Gefühl für das Album bekommen habe, dachte ich, dass es gut zu mir passen würde. Ich bin ja Schlagzeuger, also hätte ich eigentlich auf allen Alben selbst spielen müssen. Aber manchmal ist es cool, mit anderen Drummern zu arbeiten.

Das Cover hingegen ist wieder einmal sehr modern. Warum denkst du, dass es perfekt zur Musik passt, was symbolisiert es für dich?
Ich sehe es eher als ein zeitloses Cover. Ich denke, es passt sowohl zur Musik als auch zu den Texten. Es ist dunkel, geheimnisvoll und dramatisch. Es symbolisiert die dunklen Zeiten. Den Countdown bis zum Untergang.

Es stammt von Kjetil Nystuen, der sich, soweit ich weiß, noch nicht wirklich einen Namen als Cover-Künstler gemacht hat. Wie hast du ihn gefunden?
Er hat tatsächlich schon einige große und großartige Arbeiten gemacht, aber nicht viel im Bereich Musik. Er hat Cover-Artwork für einige der größten Filme in Norwegen gemacht, eine Menge Buchcover, und er hat auch in der Gaming-Welt gearbeitet. Außerdem wohnt er in meiner Nähe, daher kenne ich ihn. Ich finde das Albumcover großartig.

Ist es ein KI-generiertes Bild? Ich bin nicht sicher, es könnte aber sein …
Ganz und gar nicht!

Was ist deine allgemeine Meinung zum Thema KI-Artwork? Es gab bereits einige schreckliche, aber auch recht respektable Versuche … und ich bin sicher, dass es noch mehr geben wird.
Die KI ist da und wird noch wichtiger werden. Das ist unvermeidlich. KI ist eine coole Sache.

Obwohl ihr mit denselben Leuten gearbeitet habt wie beim letzten Mal, klingt das Album völlig anders. Wie seid ihr an den Mix für dieses Album herangegangen, oder wie habt ihr die Verantwortlichen gebrieft, was waren eure Soundbeispiele, oder wie habt ihr deutlich gemacht, was ihr wolltet?
Ich würde sagen, wir haben viel von dem gemacht, was wir immer machen. Aber wir haben einiges an neuem Equipment. Ich habe auch ein neues Schlagzeug. Wir haben dieses Mal auch etwas härter und länger gearbeitet, um es so hinzubekommen, wie wir es wollten. Lars Erik Westby im Studio hat einen fantastischen Job gemacht. Wir haben die richtigen Combos gefunden. Er hat sich auch beim Mischen richtig ins Zeug gelegt. Alle vier Mitglieder haben einen sehr guten Job gemacht. Ich denke also, dass eine Kombination aus verschiedenen Aspekten dieses Album etwas anders werden ließ.

KHOLD und SARKE haben jetzt 2024 veröffentlicht – bedeutet das, dass wir als Nächstes ein weiteres TULUS-Album erwarten dürfen? Gibt es dazu schon etwas zu berichten?
TULUS wird definitiv als nächstes ein Album veröffentlichen. Nicht 2024, aber 2025 könnte durchaus eine Möglichkeit sein. Dieses Jahr werden wir einige Konzerte mit TULUS und KHOLD spielen.

Gibt es Pläne, auch SARKE auf die Bühne zu holen, oder hat Nocturno Culto keine Lust dazu? Wäre es in diesem Fall eine Option, mit einem Ersatz zu spielen?
Es sind noch keine Auftritte von SARKE gebucht. Wir wissen, dass Nocturno Culto nicht wirklich scharf darauf ist, live zu spielen. Wir könnten natürlich mit einem anderen Sänger auftreten, das haben wir auch schon zwei Mal gemacht. Aber es ist nicht einfach, mit einem Ersatzsänger aufzutreten. Ich bin mir nicht sicher, ob die Fans das akzeptieren würden.

Danke für das Interview – zum Abschluss noch ein kurzes Brainstorming:
Dein liebstes Hobby außerhalb der Musik: Angeln, Mountainbiking
AC/DC: Großartig! Eine fantastische Band!
Wenn ‚Endo Feight‘ ein Auto wäre, welches Modell? Ford Taunus 1976
Das neue Kerry King Solo Album: Ich habe bisher nur die Single gehört. Ich finde, es war stilistisch genauso wie das, was er zuletzt mit Slayer gemacht hat. Cool, dass er weitermacht!
Ein Song, den du im Auto laut aufdrehst: „Demiurge“
SARKE in zehn Jahren: Ich weiß nicht … das ist eine lange Zeit …

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Publiziert am 18. Juni 2024 von Moritz Grütz