Freddy Kruegers Buxe erweist sich als überraschend langlebig: Ursprünglich 1987 gegründet konnten sich die Schweden Freddy Krueger’s Underwear – oder kurz F.K.Ü. – spätestens Ende der 1990er-Jahre als Garant für qualitativ hochwertigen Crossover-Thrash etablieren. Exakt 25 Jahre nach ihrem Debüt „Metal Moshing Mad“ hat die Truppe aus Uppsala nichts an ihrem Rezept geändert, vermengt noch immer partytauglichen Thrash mit ihrer Liebe zu den kultigsten Horrorfilmen der seligen 80er und hat mit „The Horror And The Metal“ nun ihr sechstes Album am Start – wie schon der Vorgänger „1981“ erscheint auch diese Platte beim Stockholmer Label Despotz Records.
Wie gesagt, F.K.Ü. haben ihre Rezeptur kaum verändert: Auf „The Horror And The Metal“ gibt es in Nummern wie dem Titeltrack oder „The Spawning“ gewohnt ungestümen Thrash Metal mit nicht zu überhörender Hardcore-Schlagseite, wobei vor allem S.O.D. als größter Einfluss ausgemacht werden kann. In schnelleren Songs wie „(He Is) The Antichrist“ oder „Don’t Have To Go To Texas“ und „Deep Cuts“ erinnern vor allem das schneidende Riffing und der Gesang an Gama Bomb, womit sich F.K.Ü. auch auf ihrem neuen Album wieder irgendwo in der Schnittmenge aus den genannten Bands und zahmeren Municipal Waste befinden.
Vor allem zwei Dinge können die Schweden dabei auf „The Horror And The Metal“ besonders gut: Erstens machen langsamere Titel wie die Metallica-Hommage „Harvester Of Horror“ und „They Are 237“ deutlich, dass der Truppe infektiöser Groove etwas mehr liegt als rabiates Gebolze. Und zweitens schaffen es F.K.Ü. immer wieder, bei all ihrer thrashigen Aggression mit überraschend eingängigen Refrains mitzureißen. Zusammen mit den auf „The Horror And The Metal“ durchweg starken Riffs auf dieser Platte ergibt das eine Mischung, die zwar nicht weltbewegend innovativ ist, aber doch von Anfang bis Ende großen Spaß macht.
Was fehlt, sind die entsprechenden Gitarrensoli, denn bei all den groovenden Rhythmusgitarren geht auf „The Horror And The Metal“ doch das Element ab, das die rabiate Riff-Wucht ein wenig auflockert – zwar sind die Songs allesamt angenehm kurz, doch hält nach etwa der Hälfte der Platte ein klein wenig Monotonie Einzug. Dafür wissen F.K.Ü. aber mit einem unerwartet variablen Sänger zu überzeugen, der scheinbar mühelos zwischen finsteren Growls, hohen Screams und allem dazwischen wechseln kann. Abgerundet wird „The Horror And The Metal“ von einer ebenso gewichtigen wie organischen Produktion unter der Führung von Lawrence Mackrory (u. a. Bloodbath, Katatonia).
Bei Monty Python geht es früher oder später unweigerlich mit „etwas vollkommen Anderem“ weiter, im Horror- und Slasherfilm der 80er gibt es hingegen eher mehr vom Gleichen. So auch bei den stark von dieser Kinosparte beeinflussten F.K.Ü., die mit „The Horror And The Metal“ dem Albumtitel alle Ehre machen und einmal mehr kurzweiligen Crossover-Thrash mit Texten inspiriert von Kultfilmen wie „Texas Chainsaw Massacre“ liefern. Dass die Schweden ihre bewährte Formel kein Stück verändern, ist auch gar nicht weiter schlimm, denn erstens macht „The Horror And The Metal“ einen Heidenspaß und zweitens hat man sieben Jahre nach der letzten Platte sowieso vergessen, wie die klang …
Wertung: 7 / 10