Rammstein veröffentlichen Presseerklärung zu Till Lindemann

RAMMSTEIN haben über ihren offiziellen Instagram-Account die „Presseerklärung zu Till Lindemann“ der Kanzlei Schertz Bergemann veröffentlicht.

Als einzigen Kommentar zitieren sie daraus: „Keine Aussage der Zeuginnen, welche ihre Angaben an Eides statt versichert oder gegenüber den SPIEGEL-Autorinnen getätigt haben, trägt den Verdacht, Frauen seien bei Rammstein Konzerten mit Hilfe von K.O.-Tropfen/Alkohol/Drogen betäubt worden, um sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können.“

Zu den im Raum stehenden Vorwürfen des wohl nicht strafrechtlich, aber doch moralisch verwerflichen mutmaßlichen Machtmissbrauchs verlieren allerdings weder die Band noch die Kanzlei ein Wort.


Hier die Pressemitteilung in voller Länge, wie sie bereits am 17. Juli 2023 über Presseportal.de publiziert wurde:

Presseerklärung zu Till Lindemann
Schertz Bergmann Rechtsanwälte erwirkt für Till Lindemann weitgehendes Verbot gegen den SPIEGEL

Berlin (ots)

Als Rechtsanwälte von Till Lindemann (siehe hierzu bereits unsere Presseerklärungen vom 08.06.2023 und 23.06.2023) geben wir folgendes bekannt:

Der SPIEGEL hatte in einem auf der Titelseite angekündigten Artikel vom 10.06.2023 (Ausgabe Nr. 24/2023) unter der Überschrift „Götterdämmerung“ über Vorwürfe verschiedener Frauen berichtet. Der Artikel wurde parallel über das Online-Abonnement SPIEGEL+ unter der Überschrift „Sex, Macht, Alkohol – Was die jungen Frauen aus der Row Zero berichten“ veröffentlicht.

Mit einstweiliger Verfügung des Landgerichts Hamburg vom 14.07.2023 wurde dem SPIEGEL nunmehr untersagt, den Verdacht zu erwecken, Till Lindemann habe Frauen bei Konzerten der Gruppe „Rammstein“ mithilfe von K.O.-Tropfen/Drogen/Alkohol betäubt oder betäuben lassen, um ihm zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an den Frauen vornehmen zu können.

Das Landgericht Hamburg hält in den Entscheidungsgründen des Beschlusses fest, dass es für die Erhebung dieses schwerwiegenden Verdachts an dem erforderlichen Mindestbestand an Beweistatsachen fehle. Konkret heißt es hierzu:

„Keine Aussage der Zeuginnen, welche ihre Angaben an Eides statt versichert haben bzw. gegenüber den Autorinnen der Antragsgegnerin getätigt haben (vgl. eidesstattliche Versicherungen der Autorinnen der Antragsgegnerin …) trägt den Verdacht, dass der Antragsteller Frauen bei Konzerten mit Hilfe von K.O.-Tropfen/Alkohol/Drogen betäubt hat bzw. hat betäuben lassen, um ihm zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an den Frauen vornehmen zu können.“

Der Verweis auf die unzureichenden eidesstattlichen Versicherungen der angeblichen Zeuginnen ist deshalb von besonderer Relevanz, weil der SPIEGEL seine Berichterstattung öffentlichkeitswirksam auf angebliche Gespräche mit einem Dutzend Frauen und zudem auf die Unterzeichnung mehrerer eidesstattlicher Versicherungen gestützt hat.

Mit der Entscheidung des Landgerichts Hamburg ist der schwerwiegendste Vorwurf, der im angegriffenen SPIEGEL-Artikel erhoben wurde, gerichtlich verboten worden. Darüber hinaus wurden dem SPIEGEL zwei falsche Tatsachenbehauptungen untersagt. Das gerichtliche Verbot umfasst 18 teilweise lange Passagen des Artikels, die auf 6 Seiten der einstweiligen Verfügung im Einzelnen wiedergegeben werden.

Die Entscheidung des Landgerichts Hamburg steht beispielhaft für eine in jüngster Zeit völlig aus dem Ruder gelaufene Verdachtsberichterstattung zum Thema „MeToo“. In Kenntnis dessen, dass eine Berichterstattung zu diesem Thema hohe Verkaufs- und Abrufzahlen sicherstellt, ignorieren die Medien zunehmend die Vorgaben, die die Rechtsprechung für eine Verdachtsberichterstattung aufgestellt hat. Immer wieder wird über schwerwiegende Vorwürfe berichtet, obwohl nur einseitige Aussagen vorliegen und strafrechtliche Ermittlungen nicht eingeleitet wurden oder am Anfang stehen. Hierdurch kommt es zu massiven Vorverurteilungen und Verstößen gegen die durch die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) vorgegebene Unschuldsvermutung.

Soweit der dem SPIEGEL untersagte Verdacht auch von anderen Medien erhoben worden ist, werden wir auch hiergegen gerichtlich vorgehen.


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34 Kommentare zu “Rammstein veröffentlichen Presseerklärung zu Till Lindemann

  1. Es ist eine Schande… wie kann man so eine peinliche Nummer abziehen. mimimi die haben kein eidestatt bla bla bla ich war es nicht. DOCH TILL, DU WARST ES. Gib es zu, zeig Reue, sei nach so vielen Jahren endlich ein Mann und hab die Eier die du dir immer schön hast leeren lassen… ich kann es einfach nicht begreifen…

    1. Klar weil du ja wenn es um deinen Namen und Ruf gehen würde, keine Anwälte einschalten würdest 🤣
      Solang keine eindeutigen Beweise da sind, würde ich den Ball flach halten.

  2. Ich höre sowohl noch Rammstein als ich mir auch noch den Film ‘Tanz der Vampire’ ansehe. Ich höre auch noch gern die Musik von anderen Musikern, die ich persönlich als ziemliche Arschl*cher kennen gelernt habe. Denn ich trenne das Kunstwerk von der Person des Künstlers, aus dessen Feder es stammt. Ganz zu schweigen davon, dass auch bei mir die Unschuldsvermutung gilt. Bei dem, was die Medien in letzter Zeit zur Steigerung der Verkaufszahlen von sich gegeben haben, könnt ich kotzen.

  3. Schlimm. Lindemann war für mich immer ein gebrochener Junge, niemals ein Mann. Auch diese Presseerklärung und das weitere Stillschweigen der Band ist ein weiteres Zeichen für seine Sozialisationsprobleme: er sagt nichts dazu und übernimmt keine Verantwortung für sich, die anderen Bandmitglieder dürfen nichts sagen. Armer Junge

    1. Warum soll er zu diesen Aussagen mehr sagen als dass was seine Anwälte sagen? Warum soll er zu Kreuze kriechen? Er hat nichts getan (aus seiner Sicht)

  4. Ach und noch was, wenn ich dazu die Meinung des Herrn Maus vom Stern lese mit der Titelüberschrift: „Auf ein Rammstein-Konzert zu gehen ist wie AfD wählen“ – dann reißt mir ehrlich gesagt die Hutschnurr! Das ist einfach ein bodenlose Frechheit so was zu schreiben und alle R+Fans über diesen und einen Kamm zu scheren; was bitte ist daran nicht mediale Hetze???

    1. Zum einen handelt es sich bei dem Artikel um einen Meinungsbeitrag, zum anderen ist der (durchaus streitbar elegante) Vergleich hier nur zur hälfte zitiert. Konkret heißt es in dem Artikel: „Auf ein Rammstein-Konzert zu gehen ist wie AfD wählen. Das macht auch niemand aus Versehen“ – und das ist so nun mal korrekt.

      1. ich glaube durchaus das es – vielleicht nicht ein Versehen ist wenn man AfD wählt aber durchaus nicht grundsätzlich Überzeugung…weil in beiden Sätzen sehe ich doch wieder eine Meinungsmache!

  5. „Zu den im Raum stehenden Vorwürfen des wohl nicht strafrechtlich, aber doch moralisch verwerflichen mutmaßlichen Machtmissbrauchs verlieren allerdings weder die Band noch die Kanzlei ein Wort.“…

    Ist den moralisch verwerflich nicht auch ein subjektives Empfinden? Und müssen den jetzt alle dazu die gleiche Meinung haben? und ist Machtmissbrauch mutmaßlich nicht ein Problem das wir überall haben, wo Macht besteht? Ist es das Recht der Medien die Moral eines ganzen Volkes zu bestimmen und in eine derzeit populäre Schublade zu stopfen? Ist es nicht jedem freien und meinungsberechtigen Menschen selbst überlassen, was er für moralisch verwerflich halten kann und darf, solange dazu keine strafrechtlich relevanten Gesetzesverstöße vorliegen? Ich bin mir sicher, die Ermittlungen werden eingestellt werden und dann müssen sich die Medien leider wieder ein neues Opfer suchen, das sie versuchen werden über einseitige und wenig objektive Berichterstattung in den Dreck zu ziehen. Tod der Gerechtigkeit für Quoten und likes!

    1. Also mal hinten angefangen: Für zweiseitige Berichtersattung bräuchte es halt die Aussage der zweiten Seite – aber bislang spricht Lindemann ja ausschließlich durch seine Anwälte, die diverses wegzuklagen versuchen, aber in keiner Weise darum bemüht scheinen, Licht ins Dunkel zu bringen. Zum anderen ist „moralisch“ natürlich ein dehnbarer Begriff – allerdings sollte man sich immer fragen, ob man vergleichbare Anschuldigungen in anderen Kontext gesetzt genauso beurteilen würde. Wenn nicht, ist es wohl die Rosarote Fanbrille, die hier nicht wahr haben will, was nicht sein darf: Würde für einen Politiker, einen Sportler, einen Bekannten genauso erbittert gefochten, wenn es um Anschuldigungen wie die in diesem Fall vorgebrachten geht? Um sexuelle Beziehungen zwischen einem 60-Jährigen und gerade volljährig gewordenen Frauen, die in eigens konzipierten Suck-Boxen für einen Blowjob zwischendurch benutzt werden? Fänden das alle OK, wenn der Bundeskanzler seine Mittagspause so verbringt, der eigene Chef oder Vater? Oder ist es vielleicht doch einfach „OK“, weil wir hier vom ach so tollen Till sprechen?

      1. also auch mal von hinten angefangen; ich würde dazu auch nichts sagen und ausschließlich meine Anwälte sprechen lassen – wie in jedem anderen streitigen Verfahren auch. Zudem bringt es doch nichts was dazu zu sagen, weil doch jedes Wort in Frage gestellt oder verdreht wird. Zum Beispiel der Stein sagte „beglücken“, meiner Meinung nach weil er einfach ein sagen wir mal nicht so ordinäres Wort wie „ficken“ oder „vögeln“ sagen wollte – prompt vielen die Medien über dieses Wort her; oder wenn einer eine andere Sichtweise anspricht die nicht ins vorherrschende Bild passt dann wird diese Meinung zerrissen. Ich persönlich finde es auch – und das würde ich TL auch ankreiden – nicht so toll wenn man sich mit solchen „Hühnern“ einlässt, die dann eben auch sehr aufgeregt kackern, wenn es vielleicht nicht ganz so läuft wie man wollte und TL eben einfach nur SEX wollte…und sich nicht in den eventuell romantischen Vorstellungen dieser Mädels unsterblich verliebt hat. Dennoch ist das keine Straftat, weil die Mädchen waren nicht minderjährig und es kam ja wohl auch zu einvernehmlichem Sex – also – müssen die als volljährige Personen wenn auch sehr jung dennoch selbst verantworten – zudem könnte ich sagen, es gibt auch gleichaltrige ok, aber deshalb ist Sex trotzdem Sex und nicht mehr und nicht weniger. Ich habe dazu als Frau und auch etlichen Erfahrungen eine eigene Meinung – leider zu lang und vielleicht auch langweilig. Dennoch ist es meiner Meinung nach so, dass man selbst verantworten muss worauf man sich einlässt. Und das mit den Suck-Boxen hat auch keiner von drinnen gefilmt oder und auch das war doch wohl nicht unter Zwang vorgenommen. Zudem könnte man zur Verteidigung der jungen Mädchen aus anführen, das es wesentlich weniger attraktive Männer im ähnlichen Alter gibt – somit liegt auch hier die sexuelle Anziehungskraft im Auge des Betrachters … oder? Zudem macht jede Art von Besonderheit, Geld oder Macht doch das Gegenüber sicher noch attraktiver wie man ja auch bei Trump und dergleichen sieht. Wobei ich optisch da zwischen TL und DT schon sehr unterscheiden würde – LOL. Jedenfalls und wenn sich die ganze Welt noch so dran setzt und gegen die Grundsätze der Evolution aufbegehrt und Männchen zu Weibchen und umkehrt machen will – es bleibt wie es ist – Östrogen bleibt Östrogen und Testosteron bleibt Testosteron – egal ob es nun in das moderne gesellschaftliche Wunschraster passt oder nicht.

          1. Doch, zum einen gibt es da ja das Videomaterial, das Till in seinem Film verarbeitet hat, zum anderen hat das ja auch ein Bühnenbauer so mehr oder minder bestätigt – und zu guter Letzt hätte Tills Anwaltskanzlei dagegen wohl auch sofort eine Unterlassungsklage rausgeschickt, ließe sich daran rütteln …

              1. Wie viele Menschen müssen es denn noch identisch unter Eid bezeugen, dass Menschen wie du ihnen eher glauben als einem schweigenden Rockstar?

                1. und wieder muss ich fragen – 1. was genau wurde an Eides statt versichert? 2. ist das strafbar – oder nur – um wieder von vorne anzufangen – nur eine Frage der subjektiven Moral. Aber lassen wir das nun gut sein – wir werden wohl hier nicht zusammen kommen in unseren Meinungen. Alles Gute trotzdem weiterhin!

                  1. Was versichert wurde, kannst du ja nachlesen. Generell würde etwas mehr zu dem Thema lesen oder anschauen oder anhören als nur in Rammstein-Fan-Bubbles vor sich hin blubbern vielen Menschen nicht schaden ;)

        1. Darauf ausführlich zu antworten ist mir zu viel Tipperei, nachdem du dich anscheinend mit dem ganz grundsätzlichen Problem von Machtgefällen in sexuellen Beziehungen noch nicht eingehender beschäftigt hast. Ich lege dir aber hierzu gerne unsere aktuelle Podcast-Folge (siehe Slider) ans Herz – darin gehen wir auf genau diese Problematik sehr dezidiert ein. Ganz simpel kannst du Machtmissbrauch daran erkennen, dass das Kartenhaus zusammenfällt, wenn der Mann in einen anderen Kontext gestellt würde. Wäre etwa Lindemann Lidl-Kassierer und nicht Rammstein-Fronter, würde das System nicht funktionieren – also nutzt er seine Position aus, also ist es Machtmissbrauch. Simple as that. Es gibt gute Gründe, warum Ärzten Beziehungen zu Patienten verboten sind, oder Lehrern solche mit Schülerinnen, Dozenten mit Studentinnen … selbst wenn die Frau erwachsen und selbstbestimmt ist, KANN in diesen Konstellationen keine Beziehung auf Augenhöhe stattfinden. Aber auch dazu mehr in besagtem Podcast. Viel Freude beim Hören!

          1. ok… und trotzdem haben sich schon sogenannte Machtgefälle ab und zu sogar verheiratet und geliebt – was dann auch nicht möglich gewesen wäre mit dem ach so gern in Deutschland über allen moralisch erhobenen Finger.. oder? übrigens auch zu anderen Themen… Danke trotzdem – ich hör mal rein.

      2. Was soll man denn auf haltlose Verdächtigungen antworten?

        Dazu kommt, dass es erwachsene Frauen sind, die auch für voll genommen werden wollen, wenn sie sich auf der Straße festkleben oder noch viel jünger freitags die Schule schwänzen, um die Welt zu retten.

        1. Wie soll man auf einen so haltlosen Kommentar antworten?

          Was ist an all den sehr konkret, sehr glaubhaft und durch mitunter diverse Zeugen/Belege gestützten Anschuldigungen denn bitte haltlos? Ansonsten ist die Misogynie, die in deiner Aussage steckt, schlichtweg widerwärtig. Emanzipierte Frauen können also deiner Ansicht nach NIE in eine Situation kommen, in der sie die Situation nicht mehr kontrollieren können bzw. missbraucht werden, einfach per se, weil sie ja sonst auch immer „für voll genommen“ werden wollen? Wer also in einem Bereich des Lebens den Anspruch erhebt, ernst genommen zu werden, verwirkt damit jedwedes Recht, in einem anderen schutzbedürftig oder gefährdet zu sein? Ein Hoch auf das Recht des Stärkeren.

          Ich hoffe sehr, du hast keine Tochter, oder – wenn doch – erziehst sie nach anderen Maßstäben, als du sie in Kommentarspalten kundtust …

  6. Unsere Gesellschaft braucht viel Kommunikation zu dem Thema Macht,Gewalt und Unrecht. Wir müssen genau hinsehen, wo etwas nicht in Ordnung ist und es ans Tageslicht bringen. Die derzeitige Konfrontation zeigt wie verhärtet die Kommunikation überhaupt ist und wie groß die Gräben sind.Überall haben wir Baustellen.Lindemann schafft mit seiner Show ein Publikum zu emotionalisieren. Er bedient sich einer zu hinterfragenden Kommunikation.Was macht es mit den Konsumenten seiner Performance? Wir müssen uns fragen, ob er dazu beiträgt, unsere Gesellschaft besser zu machen? Was ist mit unserem Bewusstsein und unserem Menschenbild? Wie soll der Mensch der Zukunft sein? Was bringen uns Massenveranstaltungen in Stadien? Wie schaffen wir es Machtgefälle abzubauen und eine gewaltfreie Zivilisation zu errichten? Wir müssen unsere Werte hinterfragen und unsere Sprache wie wir uns verstehen wollen. Wie gesund sind die Menschen in unserem Land und welche Trauma haben sie erlitten? Wie können Menschen gesunden? Welche Lernprozesse sind nötig und wie entwickeln wir Kompetenzen? Wem unsere Demokratie erlaubt Macht zu erlangen, dem wird die Verpflichtung auferlegt sie zum Wohle der Gesellschaft einzubringen. Die Band Rammstein genießt den großen Bonus Macht, auch der Spiegel. Wir diskutieren über die Verantwortung für unsere Zivilisation. Ein Gericht wird über Schuld entscheiden. Lernprozesse sind wichtig für das Wachsen unserer Demokratie!

  7. Es ist absolut falsch, dass die Band Rammstein immer noch auftreten und gefeiert werden darf.Tätern sollte man keine Bühne geben.Warum werden diese belohnt ,anstatt bestraft?

    1. Ganz so einfach ist es mit dem „dürfen“ halt nicht, solange die „Täterschaft“ nur mutmaßlich und vermutlich auch nur moralisch, also nicht justiziabel ist. Die Frage sollte eher lauten: Wie können zigtausende Männer und Frauen ihr eigenes Fan-Tum so stumpf durchziehen, ohne die Band (oder ihre Verehrung dieser gegenüber) mal zu hinterfragen …

    2. „Täter“ bedürfen einer „Tat“. Darüber zu entscheiden obliegt Gerichten und diese haben eine Straftat nun ausgeschlossen. Etwas moralisch verwerflich zu finden ist ein recht, dass uns jedem zu steht und in diesem Zusammenhang meiner Meinung nach sogar angebracht. Jemanden als „Täter“ zu betiteln, nicht. Und etwas zu verbieten, was wir nicht korrekt finden, steht uns außerhalb strafrechtlicher Relevanz ebenso nicht zu.

      1. Also erst einmal kann eine „Tat“ auch etwas nicht-strafrechtlich relevantes sein. Nur, weil ein Missbrauch nicht vor Gericht bestätigt wird, ist er ja nicht automatisch nicht passiert. Im konkreten Fall gibt es ja nun mittlerweile aus allen Kreisen, von Betroffenen bis hin zu Menschen aus dem direkten Band-Umfeld, wirklich genug Aussagen, die zumindest die absolut frauenverachtenden Mechanismen wie besagte Suck-Box/Deutschland Girls etc. bestätigen, um sich eine Meinung zu bilden. Selbst die Anwaltskanzlei versucht ja nicht einmal, diese Anschuldigungen wegzuklagen.

        Weiterhin ermittelt die Staatsanwaltschaft durchaus noch, als kann von „ausgeschlossen“ nach wie vor keine Rede sein. Zu guter Letzt kann man durchaus verbieten, was man nicht korrekt findet – beispielsweise ein Veranstalter den Auftritt einer Band, die er als rufschädigend erachtet. Es wäre also durchaus im Rahmen des Möglichen (und meiner Meinung nach auch angezeigt) dass sich die Veranstalter/Hallenbetreiber hinsichtlich der LINDEMANN-Tour fragen, ob sie hinter diesen Auftritten (noch) stehen können.

  8. „nicht strafrechtlich, aber doch moralisch verwerflichen…“

    Das moralisch lächerliche Spießbürgertum der 60er Jahre ist zurück. Ihr nennt euch jetzt „politisch korrekt“ und veranstaltet die gleichen widerlichen Hexenjagden wie damals. Heute nennt man es Cancel Culture. Ich empfehle die Lektüre ‚Die Verlorene Ehre der Katharina Bluhm‘ von Heinrich Böll (1973). Der Autor beschreibt euer armseliges Verhalten recht treffend.

    1. Der gute alte Böll würde sich im Grab umdrehen, wenn er wüsste, dass sein Name und sein Werk in diesem Kontext als „Beispiel“ missbraucht werden. Und apropos missbrauchen … es mag ja sein, dass du Kritik an Missbrauch (ganz allgemein) spießig findest – dann solltest du aber vielleicht mal deinen Moral-Kompass norden, bevor du mit Buzzwords wie Cancel Culture um dich wirfst (zumal Rammstein, wie die Stadiontour ja recht anschaulich beweist, derzeit NICHT gecancelt werden…)

    1. Da musst du aber schon sehr selektiv lesen, wenn du das so empfindest – andererseits ist es eben auch der größte Skandal der jüngeren deutschen Musikgeschichte, da sei uns verziehen, dass wir „dranbleiben“. 😉

  9. tja nun. da wird mit viel wirbel vom tisch gewischt, was längst nicht mehr im fokus stand, damits in den fokus rückt und alles andere untern tisch fällt. elegant … und widerwärtig.

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