Das Cover von "Paralyzing Chains" von Sintage

Review Sintage – Paralyzing Chains

  • Label: High Roller
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Heavy Metal

Der deutsche Heavy-Metal-Underground floriert seit ehedem und derzeit ist wie allerorten auch hierzulande retro wieder in. Nachdem die Bundesrepublik mit Vulture, Stallion und Alpha Tiger bereits einige viel versperechende Vertreter des Genres NWOTHM hervorgebracht hat, schickt sich mit SINTAGE nun die nächste Formation an, die Sparte zu erobern. Erst 2019 in Leipzig gegründet hat die Truppe bereits eine EP namens „The Sign“ veröffentlicht, die bei Fans tradtioneller Härte durchweg gut ankam. Seither ist das Quintett bei den Underground-Spezialisten von High Roller Records untergekommen, die nun ihr erstes volles Album „Paralyzing Chains“ auf den Markt bringen.

„Paralyzing Chains“ macht schnell deutlich, dass SINTAGE einige Vorteile auf ihrer Seite haben: Mit einem Sänger, der sich mit seinem Beinahe-Kreischen deutlich von manch anderem Frontmann im Genre abhebt und doch bestens zur Musik passt, gewinnt die Truppe gleich einiges an Individualität. Auch der Sound ihres Debüts fällt absolut stilecht aus, denn die Platte klingt schön erdig und „analog“, ohne dabei zeitgemäßen Druck vermissen zu lassen – insbesondere der edle Gitarrensound sei hier positiv hervorgehoben, denn der lässt immer wieder an Metallicas Erstlingswerk „Kill `Em All“ denken und das ist eine verdammt gute Referenz.

Diese Vorteile wissen SINTAGE zu nutzen, denn Fans von traditionsbewusstem Metal kommen mit „Paralyzing Chains“ weitestgehend auf ihre Kosten: In Nummern wie „Midnight Evil“ oder „Spirit Of The Underground“ befinden sich die Leipziger knietief im Fahrwasser von Enforcer, „Flames Of Sin“ erinnert sofort an Ambush und das breitbeinig groovende „Rocking Hard“ könnte auch von Stallion stammen. Etwas unerwarteter aber nicht weniger gelungen wird es in „Venom“, „Escape The Scythe“ oder „Blazing Desaster“, denn hier bedienen sich SINTAGE eher bei (ganz alten) Running Wild. Das schwermetallene Rad wird auf dieser Platte also kaum neu erfunden und man weiß stets, wo die Inspiration herkommt – das ist aber mitnichten etwas Schlechtes, denn es sind durchweg gute Songs dabei herausgekommen.

SINTAGE leisten mit „Paralyzing Chains“ einen wirklich starken Beitrag zur derzeit so populären New Wave Of Traditional Heavy Metal. Anders als viele ihrer Mitstreiter setzen die Sachsen nicht auf üppige Twin-Leads und einen Halford- oder Dickinson-Klon am Mikro, sondern punkten mit starkem Riffing und einem überraschend individuellen Sänger. Das Ergebnis ist ein durch und durch gelungenes Heavy-Metal-Album, dessen Songs zwar kaum als revolutionär angesehen werden können, das aber von Anfang bis Ende Spaß macht und mit herrlich authentischem Sound überzeugt. Fans der im Artikel genannten Bands können mit SINTAGE absolut nichts falsch machen.

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Wertung: 7.5 / 10

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