Das Cover von "I Stand" von Demons Down

Review Demons Down – I Stand

Als Drummer der US-Metal-Helden Fifth Angel sowie der Thrash-Metal-Veteranen Flotsam And Jetsam hat Ken Mary bereits Metal-Geschichte geschrieben. Weil aber mindestens Fifth Angel derzeit eher weniger aktiv sind, hat der Mann aktuell etwas Freizeit. Das ruft – wie so oft – die italienische Plattenfirma Frontiers Music auf den Plan, die Mr. Mary prompt in einem neuen Projekt namens DEMONS DOWN verplant hat. Wie immer hat die sizilianische Plattenschmiede noch weitere bekannte Namen an Bord geschickt, in diesem Fall House-Of-Lords- und Autograph-Gitarrist Jimi Bell sowie dessen Bandkollegen Chuck Wright (Bass). Und bevor die Hoffnungen zu groß werden: Alleskönner Alessandro Del Vecchio ist natürlich ebenfalls mit von der Partie – wer jetzt überrascht tut, ist unehrlich.

Auf „I Stand“ gibt es genau das zu hören, was man angesichts der Einleitung erwarten möchte: Typische Frontiers-Musik, also druckvollen Melodic Metal; hochwertig umgesetzt, aber im Endeffekt absolut austauschbar. Die Musik orientiert sich dabei wie immer am Sound der goldenen 80er, was sich hier in der Kombination aus tatsächlich geschmackvollen Synthies und dicken Riffs in Tateinheit mit explosiven Leadgitarren äußert. Dazu wurde DEMONS DOWN mit James Robledo ein Sänger aufs Auge gedrückt, der fast genauso wie das Label-Zugpferd Ronnie Romero klingt und schon ist diese „Band“ kaum von den andern Projekten der Plattenfirma zu unterscheiden.

Das bedeutet natürlich auch, dass die Musik auf „I Stand“ für sich genommen in Ordnung geht: Der Titeltrack erzeugt schon zu beginn mit orientalisch angehauchten Melodien eine dichte Atmosphäre, „Stranded In The Middle Of Nowhere“ überzeugt mit coolem Groove und in „Book Of Love“ fahren DEMONS DOWN ein starkes Mainriff auf. Das Songwring auf dieser Platte ist also – wie immer – grundsolide und setzt alle Häkchen an der richtigen Stelle. Das ist von Profis, wie sie hier am Werke sind, aber auch nicht anders zu erwarten und macht noch kein überragendes Album. „I Stand“ ist eine hervorragend umgesetzte Melodic-Metal-Platte, auf der die üblichen Genre-Versatzstücke stilsicher platziert wurden und der es ultimativ an jeglicher Identität fehlt.

Klar, Gitarrist Jimi Bell zupft einen verflixt flotten Darm und die beeindruckenden Solo-Passagen sind hier oft das Highlight der Songs. Auch das Drumming von Ken Mary ist in seiner songdienlichen Wucht sicherlich erwähnenswert und hebt DEMONS DOWN irgendwie von anderen Bands ab, aber das alles reicht nicht. Mit einem noch so talentierten Sänger, der bewusst wie jeder andere klingt und Songs, die bestenfalls als Platzhalter für tatsächlich zwingende Melodic-Metal-Nummern taugen, ist „I Stand“ nur ein weiteres Fließbandprodukt. Das ist wie immer sehr schade, denn die hier versammelten Musiker sind eigentlich zu so viel mehr imstande und ihr Schaffen bei DEMONS DOWN ist nicht mehr als eine Auftragsarbeit.

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Wertung: 5 / 10

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