Otherwise Gawdzillionaire Coverartwork

Review Otherwise – Gawdzillionaire

OTHERWISE aus Las Vegas sind mit ihrem sechsten Album „Gawdzillionare“ am Start. In den USA hat sich die Band auch bereits einen respektablen Namen erspielt: Mit „Soldiers“ konnten sie sich 2011 einiges an Aufmerksamkeit erspielen, der Song steht aktuell bei über 74 Millionen Streams auf Spotify. Ihren musikalischen Weg zwischen Heavy Rock, Alternative/Nu Metal und stadiontauglichem Hard Rock mit eingängigen Melodien und mitreißenden Refrains sind OTHERWISE dabei konsequent weitergegangen.

Dazu gibt es auch keinen Grund, wie das Quartett schon im Opener beweist: „Full Disclosure“ geht ohne Umschweife in die Tanzbeine, drückt mit harten Riffs aus den Boxen und schon der erste Refrain trifft direkt ins Schwarze. Bemerkenswert ist dabei die Schwere und Härte der Riffs: So kräftig und knusprig wie auf „Gawdzillionare“ waren OTHERWISE bisher noch nicht. Songs wie „Hollywood Minute“ mit seinem coolen Groove-Riff oder dem überraschend düsteren „Exorcism“ steht die gesteigerte Härte exzellent. Ebenfalls zugenommen hat der Rap-Anteil: Beim Titeltrack sorgt Hip-Hopper Ekoh für spannende Rap-Anteile, „Coffins“ bietet ebenfalls einen Rap-Part, der bemerkenswert viel Raum einnimmt.

Auch die weiteren Genre-Einflüsse halten „Gawdzillionare“ von Anfang bis Ende spannend. „La Familia“ etwa sprudelt nur so vor Lebensfreude und guter Laune, „Paradise“ dagegen versprüht Metalcore-Atmosphäre der Marke Architects. Hier ist mit Heidi Shepherd von den Butcher Babies ein weiterer toller Gastbeitrag zu hören, sie fügt sich ebenso gut in den Song ein wie „Ekoh“ ins Titelstück. Die ab und an eingeflochtenen elektronischen Elemente oder Details wie ein Kinderchor bei „Failure“ sind ebenfalls gelungen. Nur das abschließende Blind-Melon-Cover von „No Rain“ hätte nicht sein müssen – das fällt nicht nur arg aus dem Rahmen, sondern wird auch dem Original nicht gerecht.

Es lohnt sich über die Musik hinaus, sich etwas mit den Texten zu beschäftigen. „Failure“ etwa handelt von erzieherischen Botschaften, bei „Exit Wounds“ singt Adrian Patrick über auch selbst durchlebte Depressionen und im Allgemeinen geht es um die großen und kleinen Probleme, die jeder eben so hat. Die Band leitet übrigens die Wohltätigkeitsorganisation „Life By Music“: Damit wollen die Vier auf die Wichtigkeit von Musik und Kunst für die emotionale, mentale und soziale Entwicklung Jugendlicher hinweisen und spenden mithilfe von Sponsoren auch Gitarren an Musikprogramme von Mittel- und Hochschulen in den USA.

„Gawdzillionare“ ist stilistisch im besten Sinne amerikanisch und damit genau das richtige für Fans von Godsmack, Alter Bridge oder Fozzy. Dass OTHERWISE weder etwas neu noch außergewöhnlich machen, ist schlussendlich egal – die Band ist mit Leidenschaft und vollem Einsatz dabei und das spürt man stets. „Gawdzillionare“ ist ein kraftvolles, aggressives Album voller großer Hard-Rock-Hymnen und viel Abwechslung, das einfach Spaß macht.

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Wertung: 8 / 10

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