Review Imperium Dekadenz – Into Sorrow Evermore

  • Label: Napalm
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Black Metal

Seit beinahe 20 Jahren stehen IMPERIUM DEKADENZ nun für atmosphärischen und dabei schwermütigen Black Metal aus dem baden-württembergischen Schwarzwald. Bis zum Jubiläum im nächsten Jahr wollten Horaz und Vespasian aber offenbar nicht warten, denn bereits steht mit „Into Sorrow Evermore“ das siebte Album zur Verfügung.

„Into Sorrow Evermore“ eröffnet den Reigen, und so klingt der Titeltrack mit gemäßigtem Tempo, Horaz‘ charakteristischen Screams und Riffs, die sich wie kalte, schneidende Messer anfühlen, dann auch. Damit ist das Grundgerüst dessen, was in den noch ausstehenden sieben Songs folgen wird, aufgebaut, und es unterscheidet sich stilistisch nicht großartig von dem, was man seitens der Gruppe bisher gewohnt war. Das ist jedoch auch gut so, denn genau diese Art des stimmungsvollen Black Metal ist es ja, was wir hören möchten, wenn wir ein IMPERIUM-DEKADENZ-Album auflegen. Aufhorchen lassen insbesondere „Truth Under Stars“, das im Vergleich zum Opener die Geschwindigkeit merklich anzieht und sich doch immer wieder Zeit für eher getragene Passagen nimmt, sowie das direkt anschließende „Aurora“, das mit schönen Akustik-Parts zum Träumen und Reflektieren einlädt.

Ohnehin beliefern IMPERIUM DEKADENZ auf „Into Sorrow Evermore“ die Gehörgänge mit keinem wirklich schwachen Song. Doch offenbart das Album ebenfalls gleich mit dem Einstieg, dass es der gleichen Songwriting-Tendenz wie ein Großteil der Vorgängerwerke unterliegt: Auch hier haben IMPERIUM DEKADENZ wieder Nummern komponiert, die stellenweise zu lang geraten sind und für ihre Laufzeit zu wenig Inhalt und Abwechslung bieten. So dauern Spaziergänge über „Elysian Fields“ oder durch „Forests In Gale“ zwar kaum länger als fünf Minuten, doch ziehen sie sich dabei auch etwas in die Länge und hinterlassen das Gefühl, dass sie mit der einen oder anderen Abkürzung etwas besser auf den Punkt gebracht wären. Das ist insofern schade, als es sich bei den Stücken auf „Into Sorrow Evermore“ um im Kern allesamt interessante und gut komponierte Songs handelt, die so aber auch etwas mehr Geduld als vielleicht nötig einfordern.

Dieses Defizit kratzt nicht nur am Lack des ästhetisch als höchst gelungen hervorzuhebenden Artworks, sondern auch an der Musik an sich. Nichtsdestoweniger bietet „Into Sorrow Evermore“ abermals alles, was man sich von IMPERIUM DEKADENZ wünschen kann – unnötig zu erwähnen, dass das Album trotz mancher Längen stark genug ist, um einen Großteil der zahllosen Black-Metal-Veröffentlichungen in die Tasche zu stecken.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Pascal Weber

2 Kommentare zu “Imperium Dekadenz – Into Sorrow Evermore

  1. „Entweder das Album ist so gut, weil es im Flug vergangen ist, oder es hat keinerlei Widerhaken, weswegen ich mich im Nachhinein auch kaum dran erinnern kann.“

    Der Argumentation meiner Review folgend würde ich ja sagen: Letzteres ^^

  2. Gestern zweiter Durchlauf neben dem Möbel aufbauen. Entweder das Album ist so gut, weil es im Flug vergangen ist, oder es hat keinerlei Widerhaken, weswegen ich mich im Nachhinein auch kaum dran erinnern kann. Problem ist, dass das beim Großteil der Songs der Band so ist. Es gibt immer so das eine Lied auf einem Album, welches richtig hooked. Aber durchgehend klappt es einfach nicht, auch wenn ich die Band und ihren Ansatz super finde. Auch bei mir würde es in Sachen Punkte für 7 reichen. Man weiß, was man kriegt, mehr aber auch nicht. Sowas geniales wie „Der Dolch im Gewand“ gelingt den Beiden leider nur hin und wieder, aber für den einen regelmäßigen Übersong unterstütze ich die Band trotzdem gerne.

    Vielleicht sollte man beim Möbel aufbauen aber auch was anderes hören….:D

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert