The Halo Effect Days Of The Lost

Review The Halo Effect – Days Of The Lost (–)

Als sich THE HALO EFFCT der Öffentlichkeit präsentierten, klang alles nach dem feuchten Traum eines jeden Melodic-Death-Metal-Fans: Mit Jesper Strömlad, Peter Iwers, Niclas Engelin, Daniel Svensson und Michael Stanne fanden sich hier fünf Musiker zusammen, die sich allesamt von In Flames her kannten und den Göteborger Death Metal entscheidend geprägt hatten: Jesper Strömblad sei als Komponist der wichtigsten In-Flames-Alben hervorgehoben, und natürlich Mikael Stanne, der nach einem Kurz-Engagement auf „Lunar Strain“ bei Dark Tranquillity Karriere machte.

Es mag eine naive Annahme gewesen sein, dass THE HALO EFFECT die Uhr auf die Jahrtausendwende oder gar noch weiter zurückdrehen würden, um sich ganz dem Oldschool-Göteborg-Metal zu frönen – schließlich steht Niclas Englin bei In Flames für die schlimmsten Machwerke der Bandgeschichte, und was Strömblad zuletzt mit seinem Projekt bestenfalls mittelmäßigen Groove-Metal/Hard-Rock- Projekt Cyhra so gemacht hat, hätte ebenso skeptisch stimmen können. Und doch sitzt die Enttäuschung tief – denn „Days Of The Lost“ ist mitnichten jenes Meisterwerk, das man den Musiker so gerne zugetraut hätte.

Das hat viele Gründe. Einer davon ist, dass Mikael Stanne sicherlich der sympathischste Fronter Schwedens, sicher aber nicht der vielseitigste Shouter ist – und auch nicht ansatzweise versucht, seine Stimme hier anders klingen zu lassen als bei Dark Tranquillity. In der Folge klingen die besseren Stücke signifikant nach Dark-Tranquillity-Songs („Conditional“, „Last Of Our Kind“, „The Most Alone“). Leider nach eher uninspirierten – und wenn man ehrlich ist, haben Dark Tranquillity davon bei allen Qualitäten zuletzt selbst schon ein paar zu viele geschrieben.

Die Belanglosigkeit des Materials ist enorm: Wie aus einem Baukasten fügen THE HALO EFFECT augenscheinlich gänzlich uninspiriert Riffs, Bridges und Refrains aneinander, kleistern Soli oder – leider der schwächste Punkt an dem Album – kitschigen Klargesang darüber und verkitten das ganze mit einer satten Kelle kitschiger Effekte. Ein Paradebeispiel dafür ist „In Broken Trust“: Selten habe ich einen Song gehört, in dem so viele Elemente zusammengenommen so wenig Wirkung zeigen. Dabei ist das Songwriting auch alles andere als „oldschool“: Neben „The Most Alone“ erinnert bestenfalls die Leadgitarre in „Days Of The Lost“ an die Göteborger Schule. Die wiederum kopiert In Flames so unverkennbar, dass es fast schon wieder peinlich ist – ehe der Song dann unerwartet, aber darum nicht minder grausam, in Party-Pagan der Marke Equilibrium abrutscht.

Für das, wofür THE HALO EFFECT (unter anderem von meinem geschätzten Kollegen Stefan Popp) gefeiert werden, haben In Flames in den letzten Jahren viele Prügel einstecken müssen: kitschigen Alternative-Metal mit allenfalls erahnbarem Melo-Death-Einfluss. Das Schlimmste aber ist, dass THE HALO EFFECT selbst diese Musik nicht überzeugend und vor allem eigenständig hinbekommen: Auch nach unzähligen Durchläufen zieht „Days Of The Lost“ vorüber, ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen – oder auch nur eine eigene Duftmarke zu setzen.

Die Erwartung, mit THE HALO EFFECT würden quasi die alten In Flames zurückkehren und mal eben ein zweites „Clayman“ schreiben, mag sehr naiv gewesen sein. Und natürlich sollte sich jeder in der Musik verwirklichen, an der er Freude findet. Dass sich THE HALO EFFECT aber von allen sich bietenden Möglichkeiten ausgerechnet dafür entschieden haben, uninspiriert in ihrer jüngeren Vergangenheit zu plündern, überrascht dann doch.

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Wertung: 3.5 / 10

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21 Kommentare zu “The Halo Effect – Days Of The Lost (–)

  1. Hmmm, ich hab jetz lange über Obiges nachgedacht und ehrlich gesagt, ich bin ganz bei Moritz, auch was die Bewertung des Albums betrifft. Ich kann nicht verstehen, wie man hier von unverhältnismäßig sprechen kann, oder dass die Bewertung unreflektiert wäre. Müsste ich Sellerie bewerten, dann bekäme er 0,5 Punkte, weil ich ihn nicht riechen kann, ohne dass mir schlecht wird, mir beim Essen wohl alles hochkäme, ich Gestalt (Knolle), Farbe (Schmutzweiß) und Konsistenz (hart, fasrig) zum Kotzen finde. In meiner Welt ist das so und niemand kann doch sagen „geh her, denk nochmal drüber nach, dann wirds a bissl besser und du kommst in den Mainstream-Suppengrün-Genuß!“ Und doch scheint sich Sellerie allgemein großer Beliebtheit zu erfreuen!
    Das Album ist ein Schmarrn, gemessen daran, was die Herren können. Meines Erachtens ist Jesper am Hund und die Kumpels wollen ihm auf die Beine helfen (Daran ist nichts Falsches)! Für mich wirkt es einfach schnell eingezimmert, die alten Trademarks aufgekocht, sich bei der Produktion nichts zu Schulden kommen lassen und gut is. Einmal gehört, kein Song mit Anreiz oder Wucht in live oder nochmals hören zu wollen… 3,5 geht voll o.k.

    1. Ich sags nur ungern, aber zwischen all den Widerworten etwas Verständnis für meine Kritik zu lesen, tut tatsächlich gut. Und dazu noch ein Sellerie-Review. Was will man mehr. :D

  2. Als Autor des positiven Reviews dieses Albums stimme ich – natürlich – auch nicht mit der Wertung meines Kollegen Grütz überein. Dennoch sehe ich keinen Anlass dazu, seine Review auf diese Weise zu kritisieren, wie es hier passiert. Das +/- Format ist dazu da, konträre Meinungen zu einem Album darzustellen – das ist nur sinnvoll, wenn es (sehr) positive und (sehr) negative Meinungen dazu gibt und diese eben sehr weit auseinander gehen. Außerdem soll das +/- Format dazu beitragen, Diskussionen über verschiedene Meinungen zu Musik anzuregen. Das ist doch das schöne an polarisierenden Veröffentlichungen. Was nicht zielführend und absolut nicht in Ordnung ist, ist einen Autor (teilweise persönlich) aufgrund seiner Wortwahl und/oder Meinung anzugehen und sich gegenseitig in den Kommentaren anzugiften – das passiert schon auf Social Media und den Kommentarspalten von Nachrichtenportalen häufig genug.

  3. Gegenbeispiel für ein unverhältnismäßig emotionales Review? Zwei Klicks weiter bei der belphegor. Fanboy-Review des Jahres. Spätestens bei „vielleicht stärkstes Album der Band-Karriere“ bin ich vor lachen vom Stuhl gefallen. Kann man genauso wenig ernst nehmen wie diesen Erguss hier.

    PS: ich mag belphegor aber das hier? Verhältnismäßigkeit und so. Aber das hatten wir ja schon…

    1. Was genau ist an besagtem Review „emotional“? Und … was genau erwartest du von einem Musik-Review? Soll ich dich vorher anrufen und nach deiner Meinung fragen, weil die im Gegensatz zu meiner objektiv ist? In diesem wie in jenem Review habe ich eine Meinung, die ich mit Argumenten und Beispielen darzulegen versuche. Wenn du das nicht überzeugend findest, oder anderer Meinung bist: fein. Vielleicht hat mein Text dir dann ja geholfen, deine – konträre – Position zu festigen. Ist doch auch was. Wenn dich aber meine Meinung stört, respektive meine Texte dir grundlegend nicht gefallen, schau am Besten vor dem Lesen nach, von wem welcher Text ist (steht ja als besonderer Service unsererseits immer dabei) – dann kannst dir das Lesen und Kommentieren und die Lebenszeit sparen. Das Internet ist groß, sicher ist auch für dich irgendwo was dabei, was dir mehr Freude macht als meine Texte.

      1. Ach Gott ist das kindisch. Ich und andere hier versuchen lediglich darauf hinzuweisen, dass dieses Review unverhältnismäßig negativ geschrieben ist. Natürlich sind Reviews immer subjektiv aber hier bekommt man doch sehr den Eindruck, dass du das Album einfach nur schlecht dastehen lassen willst um eine möglichst konträre Haltung zum positiven Review zu haben (und ich glaube das weißt du auch selbst).

        Natürlich musst du mich vorher nicht abrufen aber du solltest dann schon auch eine gegenläufige Meinung akzeptieren können. Ansonsten könnt ihr die Kommentar-Funktion auch gleich abschalten.

        PS: Deine Reviews ignoriere ich meistens tatsächlich weil sie mir persönlich keinen Mehrwert bieten (warum denke ich die ganze Zeit an ein bestimmtes Video vom krachmucker)…

        1. „hier bekommt man doch sehr den Eindruck, dass du das Album einfach nur schlecht dastehen lassen willst um eine möglichst konträre Haltung zum positiven Review zu haben“

          Was ist denn heute wieder im Trinkwasser gewesen? Genau DAS ist doch der Sinn von einem „+/-“ Review! Also wirklich, selbst der Verfasser der Kritik schreibt: “ Als Teil eines solchen +/-Doppels ist es unsererseits absolut gewollt und beabsichtigt, dass die beiden Reviews die entsprechende Sicht überzeichnet hervorheben.“

          Meine Herren, etwas mehr Leseverständnis wäre manch einem schon zu wünschen. Nochmal zum Nachlesen: Ein „+/-“ Review bedeutet, dass beide Positionen in ZWEI GESONDERTE REVIEWS aufgespalten werden. Im Klartext: Da ist nix mehr mit „ausgewogen“ – hier muss nichts abgewogen, ins Verhältnis gesetzt oder sonst irgendwie relativiert werden. Das eine ist eine eindeutig positive, das andere eine entsprechend negative Position.

          Groschen gefallen? Die Hoffnung stirbt zuletzt…

          1. Ach so und deswegen darf daran dann auch keine Kritik üben wenn man die Begründungen teilweise einfach nur hanebüchen findet?

            Stell dir vor, ich habe den Sinn dieser -/+ Reviews durchaus verstanden, finde das hier Geschriebene trotzdem teilweise einfach nur albern und äußere das eben. Wie schon geschrieben kann man sich die Kommentar-Funktion auch gleich schenken.

            Vielleicht fällt der Groschen bei dir ja auch noch, liegt da evtl irgendwo in der Nähe von meinem…

            1. Wenn der Kritikpunkt zum negativen Teil eines „+/-„-Reviews der ist, dass „eine möglichst konträre Haltung zum positiven Review“ hervorgehoben wird, dann darfst Du das durchaus äußern. Ist aber unsinnig, weil sie etwas als Verfehlung darstellt, was dem Format inhärent ist. Das ist so, als würde man im Lokal Spaghetti „aglio e olio“ zurückgehen lassen, weil keine Tomatensoße dran ist.

              1. Das ist nicht mein Kritikpunkt. Sondern der, dass hier aus meiner Sicht übertrieben auf den unnötigsten Dingen herumgeritten wird (eindimensionaler Gesang, zu wenig Innovation, …), um das Album schlechter dastehen zu lassen als es eigentlich ist.

                Sorry, man muss das Album sicher nicht mögen, aber 3,5 Punkte sind ein schlechter Scherz. Jetzt kannst du mir gerne nochmal antworten, dass das nun mal der Sinn eines +/–Reviews wäre, ich empfinde es trotzdem als absolut übertrieben.

                Auf den anderen Seite wird dann die neue Belphegor – um den Vergleich doch nochmal zu ziehen – absolut in den Himmel gehoben obwohl da auch absolut nichts Weltbewegendes passiert.

                Ich bin in meinen vorherigen Kommentaren bewusst nicht näher auf einzelne Punkte eingegangen um die Diskussion nicht noch weiter ausufern zu lassen und das Meiste hat mein Vorredner ja auch schon angesprochen.

                Klar, am Ende sind das alles nur subjektive Ansichten aber wenn man schon unbedingt so ein „bewusst negatives“ Review schreiben muss, sollte man eben auch gegensätzliche Meinungen akzeptieren können und nicht so dünnhäutig reagieren („ja soll ich dich vorher anrufen“, sorry dass ist echt einfach nur albern und fällt mir bei diesem Review nicht zum ersten Mal auf).

                Wenn man sich schon selbst genötigt fühlt, seine Meinung gleich auch nochmal unter das positive Review setzen zu müssen wie kacke das Album doch wäre sollte man das anderen schon auch zugestehen….

                Aber keine Sorge, ich werde nun tatsächlich einem Rat vom Moritz folgen und hier aussteigen und mir Lebenszeit sparen. Viel Erfolg euch noch.

                1. Wer bestimmt denn deiner Meinung nach, was „übertrieben“ ist und was „unnötige Punkte“ sind? Für mich persönlich ist der Gesang beispielsweise bei jedem Album ein extrem wichtiger Aspekt. Wenn ein Album nun, wie hier, um bei der Sache zu bleiben, durchgehend in einem – für meinen Geschmack – zu emotionslosen Screaming gehalten ist, hat das selbstverständlich Einfluss auf das Gesamterlebnis. Belphegor, um dieses völlig unzusammenhängende zweite Review hier ebenfalls zu thematisieren, wechseln geschickt die Klangfarbe des Gesangs und setzen vermehrt – sehr elegant – Chöre ein, um die Vocals spannend zu halten. Auch „zu wenig Innovation“ zählt für mich als zentraler Aspekt im Kontext einer Albumwertung – zumindest, wenn die Bandausrichtung das erwarten lässt: Natürlich erwarte ich von Darkthrone (und auch von Belphegor nur begrenzt, das erkläre ich im entsprechenden Review ja bereits in der Einleitung) NICHT, dass sie sich selbst mit jedem Album neu erfinden. Eine Band, die sich aber literally gerade neu erfindet, sollte einen guten Plan haben, um sich unverzichtbar zu machen. Das sehe ich hier aus oben ausgeführten Gründen nicht als gegeben an, THE hat nichts, was mich für sie begeistern kann.
                  Zum Kommentar unter dem positiven Review: Achte bitte auf die VÖ-Zeiten. Dieser Kommentar war kein Nachtreten, sondern meine erste Reaktion auf das Review und das Album, noch ehe der (-)Rezer überhaupt getippt war.
                  Und, last but not least, die gute, alte Dünnhäutigkeit: Ich finde immer lustig, wenn einem von Leuten, die alles andere als konstruktiv oder in irgend einer Form freundlich austeilen, dann auf einmal vorgeworfen wird, dass man darauf nicht konstruktiv oder freundlich antwortet. Wir versuchen bei M1 stets, den Dialog zu fördern und antworten quasi auf jede Kritik/jeden Kommentar. Aber mal ehrlich, was soll ich dir denn ernsthaftes antworten, wenn der Kern deines Kommentars darauf abzielt, mich als inkompetent und unseriös darzustellen?

                  1. Ach komm jetzt bitte nicht auch noch die Opferrolle. Nirgendwo habe ich dich als inkompetent und unseriös bezeichnet. Nein, das war auch nicht der Kern meines Kommentars.
                    Nochmal: Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass mir deine Bewertungen oft zu unverhältnismäßig sind. Nicht nur bei diesem Review. Daher auch der Vergleich zum Belphegor-Review, das ich ebenfalls als total überzogen empfinde. Das sollte man schon ab können, wenn man Reviews ins Internet stellt. Nichts anderes meinte ich mit dünnhäutig (was natürlich im Umkehrschluss nicht heißen soll, dass du mir dann nicht sagen darfst, wenn du anderer Meinung bist).
                    Niemand kann objektiv bewerten was unnötig oder übertrieben ist. Du hast deine persönliche Meinung, ich meine. Mehr wollte ich damit gar nicht sagen. Mein erster Kommentar war bewusst etwas polemisch gehalten, weil das Review eben teilweise nach meinem Empfinden auch diesen Ton anschlägt (ja, zum dritten Mal, das ist ein „+/-„-Review, aber lassen wir das, ich hätte den Kommentar genauso unter das Belphegor gesetzt…).

                    PS: Nein, ich bin tatsächlich kein THE-Fanboy, ich hätte der Scheibe vielleicht so 7-8 Punkte gegeben, genauso wie der neuen Belphegor, die ich mir jetzt nochmal in Gänze rein ziehen werde ;) Jetzt aber wirklich over and out von mir, die Diskussion dreht sich jetzt wirklich nur noch im Kreis.

                    1. Jo, und mein Kommentar war entsprechend bewusst sarkastisch gehalten. Aber dann bin ich dünnhäutig und du hast halt deine Meinung überspitzt dargestellt? ;) Think about it. Wenn jemand einfach nur begründet, warum er einem Album mehr oder weniger Punkte gegeben hätte. Der Unterschied zwischen dem, was du jetzt schreibst, was du gemeint hast (ich finde die wertung überzogen) und dem, was du geschrieben hast, liegt im fehlenden Respekt vor der Meinung des anderen, ohne diese als lächerlich oder unbegründet darzustellen. Das war der einzige Punkt, den ich dir vermitteln wollte. ;)

  4. Ja endlich mal wieder ein herzerfrischendes Mortiz-Review.

    Bei keiner der Rezensionen, die gelesen habe, kamen die Adjektive neu oder innovativ, vor.
    Die Rezensenten waren eigentlich nur froh mal wieder schönen Melo-Death zu hören.

    Aber dank dir Moritz, ist nun endlich klar, selbst das ist nicht wahr.

    Bei den metallischen Schwerverbrechern Englin und Strömblad kann per se nichts Gutes herauskommen.
    Wenn dann auch der Mikael nicht mal seine Stimme verstellt, ist eh Alles zu spät.

    Endlich ist hier jemand der die passenden Wörter für dieses Machwerk findet wie:
    Enttäuschung, uninspiriert, Belanglosigkeit, Baukasten, kitschigen Klargesang, peinlich, grausam, ohne bleibenden Eindruck und als Krönung „satte Kelle kitschiger Effekte“, WOW!!

    Allen anderen Rezensenten ist das nicht aufgefallen, alles Metallbanausen.

    Das du dir genau überlegt hast, was du schreibst sieht man an der Bewertung: 3.5 Punkte, nein nicht 3 oder gar 4.
    Damit ist klar, das Album gehört in die Kategorie ARSCHBOMBE!
    Ein Minuspunkt muss ich dir ankreiden, es wird leider nicht ersichtlich, wofür die Typen überhaupt satte 3.5 Punkte erhalten haben.

    Da ich weiß, dass du gerne mal solch gnadenlosen Rezessionen schreibst, komme ich auch gar nicht auf den Gedanken, dass du einfach mal deinen Frust herausschreiben wolltest, weil deine überzogenen Erwartungen an das Album, nicht erfüllt wurden.

    Weiter so!

    1. Na wenn du hier irgendwo schönen Melo-Death hörst, erfreu dich dran – ich nicht. Und ansonsten geht es, ich denke, das macht der Text klar, ja nicht um „neu und innovativ“ im Sinne von „progressiv“, sondern im Sinne von „eigenständig“ – und das ist ja wohl das mindeste, was man von einer neuen Band gestandener Musiker erwarten darf. Aber wie geschrieben: Wenns dir taugt, umso besser – für Leute wie dich gibts bei uns ja noch die positive Rezension des Kollegen Popp, vielleicht spiegelt die deine Meinung eher wider ;)

      1. Das mit dem schönen Melo-Death bezog sich auf die von mir gelesenen Rezessionen.

        Ich persönlich finde das Album solide, ein wenig zu DT-lastig. Etwas mehr Dynamik wäre auch noch angebracht gewesen. Insgesamt würde ich dem Album 7 Punkte gegeben.

        Nein, mir ging es um etwas anderes, Reflexion und Verhältnismäßigkeit.
        Ich weiß, wenn dir etwas nicht gefällt wird es gnadenlos verrissen. Aber ein Verriss ist keine gute Rezession.
        Die Attribute und Wertungen, die du verwendest, sind Ab- aber keine Bewertungen. Diese sprechen nicht für Sachlichkeit, sondern entsprechen mehr den augenblicklichen emotionalen Zustand (hier Frust). Es wäre gute so eine Rezension erst einmal sacken zu lassen und nochmal zu begutachten.
        Auch fehlt mir Selbstreflektion. An keiner Stelle wird deutlich, dass du dich wirklich mal mit Wertungen der anderen Rezensenten auseinandergesetzt hast. Das könnte helfen die eigenen Wertungen mal neu zu überdenken. Stattdessen wird nur der Frust „herausgeprügelt“.
        Außerdem fehlt mir völlig die Verhältnismäßigkeit (das hat auch etwas mit dem Thema Selbstreflektion zu tun).

        Ich habe bewusst die Bewertung Arschbombe aufgerührt.
        Wenn man sich anschaut, wofür man im Rockhard diese Bewertung bekommt, und dies mit dem Album vergleicht, so sind wahrscheinlich 99% der Meinung, dass dies hier nicht der Fall sein kann.

        Normalerweise ist das der Punkt, wo man überlegt, wieso man in den Bewertungen so weit auseinander liegt. Wie gesagt, davon ist bei dir nichts zu sehen.

        Abgesehen davon bin ich immer noch neugierig. Wofür bekommt das Album 3.5 Punkte?

        1. Hallo Olaf, das ist doch schon konkreter, auf dem Level können wir sprechen. :) Zunächst einmal ist dieses Review ein (-)-Review, also eine konkrete Replik auf unser (+) Review. Als Teil eines solchen +/-Doppels ist es unsererseits absolut gewollt und beabsichtigt, dass die beiden Reviews die entsprechende Sicht überzeichnet hervorheben – es würde schließlich wenig Sinn ergeben, hier 6 und 7 Punkte entgegenzustellen. Für alles, was man an dem Album gut finden kann, haben wir quasi ein eigenes Review.
          This being said, erklärt sich eventuell auch der emotionalere Ton (inklusive Ich-Bezug), den wir in unseren Reviews für gewöhnlich nicht nutzen. Das gilt auch für mich – wenn dir (außer meinem ähnlich veranlagten Review zu „I, The Mask“ ein anderes Review einfällt, bring das Beispiel gerne!).

          Die Wertungen anderer Rezensenten interessiert mich hingegen generell nicht. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe als Rezensent, meine Meinung mit der anderer Leute abzugleichen und dann möglichst das Gleiche zu schreiben wie andere. Wo läge denn da der Sinn? Dann bräuchte ich ja schlussendlich gar kein eigenes Review mehr zu schreiben.

          Print-Magazine interessieren mich schon gleich gar nicht – denn hier fließt eine Menge Geld in Anzeigen, von denen sich diese Blätter überhaupt erst finanzieren. NB ist Großkunde sämtlicher Printmagazine – das sollte man bei der Bewertung der dort abgedruckten Rezensionen stets im Kopf behalten.

          Last but not least: Die 3,5 Punkte? Aus dem Bauch heraus. Weil ich das Album wirklich schlecht finde, aber nicht katastrophal (<2). Weil es aber ebenso weit davon entfernt ist, durchschnittlich gut zu sein (5) und ich mir sicher bin, dass ich das Album nie mehr in den CD-Player legen werde.

          1. OK, jetzt verstehe ich die Bewertung., die 3.5 liegt halt zwischen 2 und 5.
            Trotzdem finde ich die 0.5 Punkte bei so einer Rezension absurd. Das war es auch, was mich zu meinem ersten Post inspiriert hat.
            Das mit den + und – Review ist mr schon klar.
            Es geht auch nicht darum, dass du selbe nochmal aufschreiben sollst, oder deine Meinung anpassen sollst. Es geht mir darum das mehr Reflexion ein ausgewogeneres und nachvollziehbareres Ergebnis bringen würde.
            Nur weil das Rockhard ein Printmagazin ist, sind doch nicht alle Rezensenten gekauft oder dürfen nicht ihre Meinung schreiben. Darum ging es bei dem Beispiel nicht, sondern um einen Beispiel für Verhältnismäßigkeit in der Bewertung; nämlich was wirklich Mist ist und sich die 3.5 Punkte verdient (dieses Album jedenfalls nicht).
            Wir führen diese Diskussion ja nicht zum ersten Mal. Es ist wieder der Punkt erreicht, wo wir beide uns nicht mehr annähern/überzeugen können.

            1. @Bewertung: schön, wenn ich zumindest diesen Punkt aufklären konnte. Natürlich könnte man an dieser Stelle über Punktwertungstufen und Wertungen generell diskutieren – ich denke aber, mit einer 10-P-Skala mit 0.5er-Schritten hat man ein vergleichsweise genaues, und doch nicht allzu absurdes Tool an der Hand – es soll ja auch seiten geben, die von 0-100 oder in 0.1er-Schritten werten.
              @Reflexion: Aber das ist doch genau der Punkt. Natürlich habe ich mitbekommen, dass das Album (nicht nur von meinem Kollegen) gehypt wird. Aber das hat mich eher motiviert, dem etwas entgegenzusetzen, als überzeugt, dass an dem Album doch etwas dran ist. Und dann schreibe ich das auch so, gerade im Kontext eines +/-, in dem ich nicht noch krampfhaft versuchen muss, auch positive Aspekte zu finden. Ohne Popps positiven Rezer hätte das Album wohl ein, zwei Punkte mehr von mir bekommen, für „Hörbarkeit“ oder „Geschmackssache“ oder „nicht alles schlecht gemacht“ oder sowas. Aber warum soll ich mir bei einem Album, das so polarisiert, noch solche Pseudo-Argumente für höhere Punkte rausleiern …
              @Printer: Nein, das war überspitzt formuliert. Natürlich sind NICHT alle Reviews in Print-Magazinen gekauft. Keiner Interessiert sich dafür, wie da Underground abschneidet. Aber dass man nicht das Album verreißen „kann“, für das auf der nächsten Seite ein unkritisches Interview und auf der übernächsten ne halbseitige Anzeige geschaltet wird, ist doch vollkommen klar. Das geht eben nicht, rein marketing-mäßig, und davon leben Print-Magazine nunmal, nachdem die Abonnentenzahlen vermutlich nichtmal mehr für die Papierkosten reichen …

  5. Ich sehe es zum Teil anders als der Autor ( der generell ein Problem mit allem neuen In Flames oder alles was nur ansatzweise in die Richtung geht hat, deswegen kann man seine Beurteilungen über die Richtung nicht ernst nehmen. Es ist eh immer falsch egal was DT oder In Flames oder in dem Fall hier THE machen )
    Das Album macht meiner Meinung nach mal wieder klar warum in Flames über Jahre hinweg sich immer durchsetzen konnten. Und zwar wegen Anders Frieden seiner Stimme. Hier wird mal wieder klar wie besonders diese ist im clean sowohl als scream Gesang. Und das fehlt dem Album komplett. Diese transportierte Emotion im Gesang.

    1. Hi! Danke für deinen Kommentar. Der Punkt mit dem Gesang ist wirklich zentral – so sehr auch auf Anders Friden herumgehackt wurde über die Jahre, ist es am Ende halt doch sein Gesang, der In Flames Charakter gibt. Da bin ich ganz bei dir. Was den Stil angeht: Versteh mich nicht falsch … ich mag die neuesten DT-Alben sehr gerne, und in Flames zumindest bis Sounds, sogar der Siren Charms konnte ich noch etwas abgewinnen. Es geht mir nicht um den generellen Stil – ich finde nur nicht, dass es aus diesem Umfeld noch eine weitere Band für diesen weichen Sound gebraucht hätte – und hatte, wie wohl viele andere – gehofft, dass die Musiker, die In Flames zuletzt verlassen hatten, selbst andere Musik schreiben wollen, als das, was IF zuletzt produziert haben. Aber wenn man nach der Vorab-Single geht, wird ja sogar die neue In Flames „oldschooliger“ als dieses Machwerk hier.

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