Review Crypts – Coven Of The Dead

  • Label: This Charming Man
  • Veröffentlicht: 2021
  • Spielart: Death Metal

Nicht nur in Schweden ist Oldschool-Death-Metal mit Bands wie Lik oder Disrupted wieder im Kommen. Auch hierzulande begeistern sich Nachwuchsbands wie Deserted Fear oder Hailstone sowie alte Hasen in neuen Formationen (genannt seien als Beispiele Carnal Ghoul und Rotten Casket) gleichermaßen für schnörkellosen Todesmetall. Die 2018 in Münster gegründeten CRYPTS befinden sich also in bester Gesellschaft.

Tatsächlich können die Münsteraner mit ihrem 2021 veröffentlichten Debüt „Coven Of The Dead“ das Spiel des stumpfen, aber doch kraftvollen Geprügels ganz gut mitspielen: Neben einer grundsoliden Gitarrenarbeit tut sich hier insbesondere Sänger L. Gore hervor, der mit der für dieses Genre perfekten Reibeisen-Growl-Stimme gesegnet ist und dem Album so direkt kräftig Biss verleiht. Auch kompositorisch erfüllen CRYPTS zunächst die nötigen Standards: Klassische Nackenbrecher wie „Hallucinations“, die mit einem Mix aus Speed und Groove überzeugen, bilden den Kern des Albums, dazwischen ziehen CRYPTS das Tempo auch mal gut an („Nuclear Vengeance“).

In der zweiten Albumhälfte jedoch wagt sich das Quartett auf eher wackeligen Boden: In „Hypothermia“ packen sie die Akustikgitarre aus, „Coven Of The Dead“ beginnt mit Synthie-Intro plus Akustikgitarre und das finale „Paura“ ist um einen ziemlich pathetischen Mitdtempo-Mittelteil herumgebaut. Das kann man alles machen, hätte es aber eigentlich gar nicht gebraucht: Gerade die Synthesizer in „Coven Of The Dead“ klingen leider eher trashig als gespenstisch, und aufgrund des etwas unausgewogenen Mixes wirken auch die anderen erwähnten „Auflockerungselemente“ am Ende eher störend.

Auch ganz generell ist der Sound mindestens problematisch. Während die Gitarren und der Gesang knackig und genau im richtigen Maße räudig klingen, kann man beides vom Schlagzeug leider nicht behaupten: Während die Becken durchaus in Ordnung gehen, klingen die Kessel so mumpfig, als habe F.rantic auf Omas Eimersammlung gedrömmelt.

Über die Soundproblematik ließe sich bei einem Debüt geflissentlich hinwegsehen. Doch was CRYPTS bei den ersten, knackigen Songs an Boden gutmachen, verschenken sie hintenraus durch verschiedene mäßig gelungene Stil-Experimente. Hier noch Abwechslung reinzubringen mag ein hehres Ziel sein – über eine Gesamtspielzeit von nur gut 30 Minuten hätten der ganz klassische Death Metal der ersten Tracks aber durchaus getragen.

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Wertung: 6 / 10

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