Tradition gilt im Heavy Metal viel und SPITFIRE blicken auf eine ebenso lange wie bewegte Karriere zurück: 1984 gegründet gehört die Truppe aus Athen zu den ältesten Metal-Bands Griechenlands und landete mit ihrem Debüt „First Attack“ (1987) sogar beim dortigen Zweig des Major-Labels EMI. Wie so oft blieb der Weltruhm allerdings aus und ab 1990 wurde es sehr schnell sehr still um die Formation. Es folgten etliche gescheiterte Neustarts, doch seit 2006 sind SPITFIRE endlich wieder da. Stolze 13 Jahre nach ihrem Comeback-Werk „Die Fighting“ veröffentlichen die griechischen Traditions-Metaller mit „Denial To Fall“ nun ihr drittes Album, über das wir mit Sänger Tassos Krokodilos gesprochen haben.
Hallo Tassos und vielen Dank, dass du dir Zeit für uns nimmst! Die Zeiten sind vor allem in der Unterhaltungsbranche nicht einfach. Wie geht es dir?
Mir geht es ziemlich gut! Ich denke, wir alle versuchen einfach, irgendwie durch diese Pandemie zu kommen!
Seit dem letzten SPITFIRE-Album „Die Fighting“ sind 13 Jahre vergangen. Was war in diesem Zeitraum bei euch los?
SPITFIRE sind düstere Zeiten inzwischen gewohnt und das war eben eine davon. Aufgrund von etlichen Besetzungswechseln und der damit einhergehenden Unruhe waren wir nicht besonders handlungsfähig. Aber jetzt liegt all das in der Vergangenheit und das neue Album ist veröffentlicht!
Tatsächlich ist „Denial To Fall“ gerade erst erschienen – was kannst du uns über die Platte erzählen?
Dieses Album umfasst alles, was SPITFIRE 2021 zu bieten haben! Es ist unsere Kampfansage, denn wir werden unseren Niedergang um jeden Preis verhindern!
Bist du mit der bisherigen Reaktion von Fans und Kritikern zufrieden?
Bis jetzt waren die Kritiken aus beiden Lagern absolut großartig! Wir wussten, dass wir ein gutes Album gemacht haben und wir können es kaum erwarten, dass jeder es zu hören bekommt.
Wann habt ihr angefangen, an Musik für ein neues Album zu arbeiten?
Wir haben bereits 2015 mit dem Songwriting begonnen und waren Anfang 2017 fertig. Weil es im Studio aber die ein oder andere Verzögerung gegeben hat, sind noch vier weitere Jahre ins Land gegangen, ehe die Platte veröffentlicht werden konnte.
Zwar seid ihr seit 2006 wieder aktiv, seit eurem letzten Album sind aber trotzdem knapp anderthalb Jahrzehnte vergangen. Würdest du „Denial To Fall“ als erneuten Neustart bezeichnen?
„Denial To Fall“ ist definitiv ein Neustart! Wir halten unsere Old-School-Wurzeln auf jeden Fall in Ehren, aber wir möchten auch modernen, unverfälschten Heavy Metal abliefern. Das ist uns diesmal gelungen, denke ich.
Wie hat sich euer Sound über die Jahre verändern. Ist der Geist eures 1987er Debüts „First Attack“ noch immer zu spüren?
Der Geist von „First Attack“ wird niemals sterben! Wie ich schon sagte: Man muss seine Wurzeln respektieren, um weiterzukommen. Wir haben über die Jahre stets versucht, nicht nur mit den musikalischen „Trends“, sondern auch mit uns selbst mitzuhalten.
“Denial To Fall“ ist über No Remorse Records erschienen. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Die Arbeit mit No Remorse war so ziemlich das Erste, woran wir gedacht haben, als es um die Veröffentlichung unseres neuen Albums ging. Sie sind eine tolle Firma mit großartigen Leuten, die den Spirit des Metal am Leben halten.
SPITFIRE gelten als eine der ältesten Metal-Bands Griechenlands. Was ist dein Blick auf die heutige Metal-Szene?
Es gefällt mir, wie sich die Metal-Szene auf der ganzen Welt entwickelt, weil ich sehe, dass jede neue Band auch ihre Metal-Helden von früher würdigt. Wie ich schon mehrfach gesagt habe: Respekt ist der Schlüssel zum Erfolg!
Wir alle hoffen, dass es bald wieder Konzerte in vollem Umfang geben wird. Macht ihr bereits Pläne für diese Zeit und werdet ihr nach Deutschland kommen?
Naja, wenn ihr uns einladet, kommen wir auf jeden Fall! Ich finde, dass ihr mit dem „Keep It True“ mindestens ein echt schönes Metal-Festival habt. Da wären SPITFIRE doch eine gute Ergänzung des Line-Ups!
Wie denkst du über Einlassbeschränkungen für Konzerte wie Impfnachweise etc.?
Ich finde, man sollten diesen Pandemie-Albtraum nicht auf die leichte Schulter nehmen … Jeder sollte den geltenden Hygienebestimmungen folgen, damit das Ganze so schnell wie möglich vorbei ist.
Noch einmal vielen Dank für dieses Interview! Lass uns zum Abschluss noch etwas Brainstorming betreiben. Was fällt dir als Erstes zu folgenden Begriffen ein?
Street Fighter: Pandillero!!! (Auf der „First Attack“-Version von EMI Mexico)
Up The Hammers: Das erste Angriffsziel der SPITFIRE
Lockdown: Hoffentlich ein Ding der Vergangenheit und nicht der Zukunft
Underground: Ein toller Song vom „Die Fighting“-Album! (lacht)
Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
Zur besseren Lesbarkeit wurden Smilies ersetzt.