Review Hate – Rugia

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2021
  • Spielart: Death Metal

Zugegeben, wenn es um Metal aus Polen geht, sind Behemoth und Vader die ersten Bands, die einem in den Kopf kommen. Spätestens beim zweiten Gedanken sollten jedoch auch HATE eine Rolle spielen, treiben die Mannen um Gründer ATF Sinner doch bereits seit über 30 Jahren ihr Unwesen und veröffentlichten in dieser Zeit mehrere herausragende Alben wie „Auric Gates Of Veles“ (2019) oder „Solarflesh“ (2013). Mit „Rugia“ steht nun das mittlerweile zwölfte Werk in den Startlöchern und auch dieses strotzt vor Hass und Wut.

Der Titel gibt dabei den historischen Namen der Insel Rügen wieder und verdeutlicht den inhaltlichen Rahmen des Albums, nämlich die slawische Geschichte und Mythologie, die bereits auf früheren Werken eine zentrale Rolle gespielt hat. Musikalisch fällt bereits nach kurzer Zeit auf, dass „Rugia“ im Vergleich zum Vorgänger „Auric Gates Of Veles“ wieder deutlich stärker zum Death Metal tendiert, ohne dabei jedoch die Black-Metal-Anleihen gänzlich zu streichen. Dadurch entsteht insgesamt ein wärmerer und massiver Gitarrensound, der beispielsweise deutlich in „Saturnus“ oder dem Titeltrack zum Tragen kommt. Immer wieder zieht die Band das Tempo wie in „Exiles Of Patheon“ auch ordentlich an und stellt ihr spielerisches Können unter Beweis. Über allem thronen dabei die tiefen Growls, die sehr an alte Behemoth erinnern – ein Merkmal, das die Musik von HATE bereits seit Beginn ihrer Karriere auszeichnet.

Im Vergleich zu ihren Landsleuten verfolgen HATE jedoch ein weitaus kompakteres Songwriting, sodass sich alle Songs auf etwa vier Minuten Länge beschränken und das gesamte Album bereits nach 36 Minuten sein Ende findet. So lässt die Combo allerdings auch über die gesamte Spielzeit keinen Moment der Langeweile aufkommen und liefert kontinuierlich hochklassigen Black/Death Metal ab, an dem es wenig zu kritisieren gibt. Egal ob kreischende Gitarren wie in „Velesian Guard“ oder wummernde Bass- und Drum-Passagen à la „Sun Of Extinction“: Die Polen spielen ihre Stärken geschickt aus. Einzig den Mangel an Überraschungen könnte man der Combo vorwerfen, doch muss man ehrlicherweise zugeben, dass es dafür eine Vielzahl an anderen Bands gibt.

HATE stehen für Beständigkeit und dies beweist „Rugia“ erneut. Wer auf die Mischung aus Death und Black Metal steht, wird an diesem Album, wie auch an früheren Veröffentlichungen, seine Freude haben, denn es gibt wohl kaum eine andere Band, die so konsequent arbeitet wie diese Männer.

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Wertung: 9 / 10

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