Wer wird denn gleich persönlich werden? Wir! Deshalb haben wir uns gegenseitig zu Songs befragt, die für uns und unsere musikalische Sozialisierung wichtig sind – oder mal waren. So erfahrt ihr, welche Titel wir für musikalische Meisterwerke halten, welche Klassiker wir mindestens 10 Jahre nicht gehört haben, was für uns Härte ausmacht und welche sonst so beliebten Titel wir einfach nicht verstehen.
Dabei müsst ihr ertragen, wie Martina Emo-Leichen aus dem Keller holt und Justus immer wieder zu singen anfängt. Übrigens: Drei (Metal-)Songs mit Hühnern haben wir leider nicht zusammenbekommen. Aber wir arbeiten dran!
Die wichtigsten Songs, die wir im Podcast besprechen, in der BLECH-Playlist!
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Hier ist der geärgerte Bruder! 🦹♂️
Ich glaube, wir sind uns einig, dass es Musik gibt, die sich nicht beim ersten Hören öffnet, und Opeth gehört klar dazu. Die Songs machen am meisten Spaß, wenn man weiß, was als nächstes passiert, und dafür braucht es ein paar Durchläufe mehr als z.B. bei Metallica (was nicht wertend gemeint ist). Dafür nutzen die sich aber aufgrund ihrer Dichte extrem wenig ab. Man kann die auch nach Jahren z.T. intensiven Hörens immer wieder uneingeschränkt genießen und findet sogar gelegentlich neue, bislang unentdeckte Nuancen.
Krumme Takte und ähnliches kann man als Musik für Musiker verstehen, oder eben als Spiel mit den Hörgewohnheiten und Erwartungen. Ein Groove funktioniert ja nur deshalb, weil man beim hören den nächsten Schlag ahnt und in angenehmer Weise „überrascht“ wird, ohne ganz aus dem Tritt zu kommen. Das Outro von Opeths Deliverance ist so gesehen ein einziger großer Groove, so wie da mit den Zählzeiten gespielt wird: Wenn man den einmal im Blut hat, ist das Hören ein einziger Hochgenuss und körperliches Mitgehen lässt sich selbst dann nur schwer vermeiden, wenn man lediglich daran denkt (headbangend getippt). Das Ding ist mit über zwei Minuten auch länger als manche Punkrocksongs, was beim Verinnerlichen hilft.
Wer Musik einfach nur „konsumiert“, den kann so was stören, weil man plötzlich nicht mehr so einfach mitnicken kann (auch das will ich gar nicht von oben herab bekritteln, es gibt unzählige Wege, Musik zu hören und meist höre ich auch eher mit einem Ohr zu). Metal in 4/4 gibt es wie Sand am Meer, und die meisten Bands bedienen sich durchaus ähnlicher Tonleitern und Instrumente. Für davon ermüdete Ohren sind außergewöhnliche Rhythmen ein inneres Totenkopfpolieren.
Der allergrößte Meshuggah-Fan war ich übrigens nie; wo z.B. Opeth dank großer klangliche Bandbreite (Akustikgitarren, Klargesang, Keyboard- und Pianopassagen etc.) vergleichsweise abwechslungsreich sind, sind Meshuggah einigermaßen festgelegt auf Mid- bis Hochtempo in extrem tiefgestimmter Polyrhythmik mit immer der selben Stimme. Auch das ist u.U. interessanter als die siebenhundertste Blackmetalband, aber eben sehr viel weniger zugänglich.
Live hingegen hat das einen ganz eigenen Reiz: Durch die vermeintliche Gleichförmitkeit und Abwesenheit wahrnehmbarer Struktur (zumindest fürUninziierte, wozu ich mich bei Meshuggah durchaus zähle) bekommt das ganze einen regelrecht meditativen Charakter und hat bei mir schon mal so etwas wie einen Flowzustand ausgelöst; auf etwas anderes konzentrieren fiel aber auch aus, weil das Telefon nach tagelangem Festivalaufenthalt leer im Zelt lag.
Erneut eine sehr interessante Folge. Es macht viel Spaß euch zuzuhören! :-)
Habe neben wiedererkanntem Bekanntem auch viele neue Hörimpulse mitnehmen können.
Zu den (Metal-) Songs mit Hühnern hört euch mal folgende an:
Diablo Swing Orchestra – War Painted Valentine
Igorrr – Chicken Sonata
Monika Roscher Bigband – Entering Birds/Full Moon Theatre
Vielen Dank, Michel! Für Folge 666 „Metal mit Hühnern“ haben wir dann ja schon ein bisschen Futter parat.