Pünktlich zum 35-jährigen Jubiläum der britischen Rock-Legenden WHITESNAKE erschien im Jahr 2011 die „Box ’o’ Snakes“, welche dem gut betuchten Sammler zu einem obszönen Preis neben den Alben, welche die Band von 1978 bis 1982 bei EMI veröffentlichte, ein schickes Artbook sowie eine Bonus-DVD bot. Für weitaus kleineres Geld gibt es inzwischen auch die „Little Box ’o’ Snakes“, welche mit dem gleichen musikalischen Inhalt aufwartet, allerdings muss auf Buch und DVD verzichtet werden.
Zum Äußeren: Die „Little Box ’o’ Snakes“ ist tatsächlich weitaus spartanischer aufgemacht als ihre große Schwester, kommen die enthaltenen Alben (CD im Pappsleeve, was sich allerdings von der teureren Variante nicht unterscheidet) in einer nicht gerade anwenderfreundlichen Pappbox, welche an der Oberseite aufzuklappen ist – hier hat man bereits beim ersten Öffnen Angst, Schaden anzurichten, weshalb es sich empfiehlt die Alben möglichst bald zu digitalisieren, um die Verpackung zu schonen. Die CDs selbst sind hübsch genug und auch die Sleeves, welche hier als Schutz dienen, sind in derartigen Sammlungen allerorts üblich. Ebenfalls enthalten: Ein recht dünnes und ziemlich unspektakuläres Booklet, welches zwar sämtliche Songtexte zu den gebotenen Alben aber sonst keinerlei Linernotes, Fotos oder ähnliches bietet.
Zum Inhalt: Abgesehen von der spartanischen Umverpackung hat es die „Little Box ’o’ Snakes“ wahrhaft in sich, denn hier bekommt der WHITESNAKE-Fan tatsächlich alles an die Hand, was die Briten von 1978-1982 veröffentlicht haben. Neben unverzichtbaren Alben wie „Trouble“, „Lovehunter“ und „Come An’ Get It“ ist hier also auch die „Snakebite“-EP vorhanden, welche im Einzelhandel nicht mehr zu vernünftigen Preisen zu bekommen ist.
Neben dem inzwischen legendären Live-Mitschnitt „Live…In The Heart Of The City“ gibt es auch noch die weit weniger bekannte aber nicht minder interessante EP „Live At Hammersmith“, auf der die Truppe in Ermangelung eigenen Materials auch die Deep-Purple-Klassiker „Might Just Take Your Life“ und „Mistreated“ festgehalten hat. Ein Blick auf die Besetzung zeigt dabei, dass es sich hier um die Schaffensperiode von WHITESNAKE handelt, in der die Truppe in ihrer Ur-Besetzung unterwegs war und man noch von einer tatsächlichen „Band“ sprechen konnte, was die genannten Alben natürlich umso interessanter macht. Die Platten liegen dabei allesamt in den 2011 digital nachbearbeiteten Fassungen vor und können daher natürlich auch klanglich voll und ganz überzeugen.
Mag ja sein, dass die „Little Box ’o’ Snakes“ äußerlich nicht viel her macht, aber über den Inhalt wird man sich kaum beschweren können – insbesondere, wenn man bedenkt, dass es hier acht CDs für weniger als 30 Euro angeboten werden. Fans der Truppe, die keines oder nur wenige der enthaltenen Alben im Schrank stehen haben, sollten die Anschaffung durchaus in Erwägung ziehen, denn günstiger wird man die frühen Alben aus dem Hause WHITESNAKE wohl nicht bekommen können.
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