2004 gegründet haben die schwedischen Metaller BLOODBOUND bereits vier Alben auf dem Kerbholz und nahmen für ihre letzte Platte mit Patrik Johansson einen neuen Sänger an Bord. Selbiger ist nun auch auf deren neuem Album zu hören, welches auf den Ehrfurcht einflößenden Namen „In The Name Of Metal“ hört und wie sich im Folgenden herausstellen soll, ist der Name hier Programm.
Wir erinnern uns: 2010 veröffentlichten die schwedischen Metaller Dream Evil mit „In The Night“ ein gefeiertes Album doch seither blieb die Band jedes weitere Lebenszeichen schuldig – angesichts solch herrlicher Platten wie „In The Name Of Metal“ von ihren Landsleuten BLOODBOUND scheint das jedoch nur noch halb so schlimm, denn schon der Titeltrack erinnert stark an „The Book Of Heavy Metal“ und auch ansonsten scheint die Band vornehmlich nach dem gleichen Rezept wie ihre Kollegen zu kochen.
Auf ihrem neuen Album werden einmal mehr fette Riffs mit eingängigen Melodien verquast, was in Songs wie „When Demons Collide“ oder „Bonebreaker“ dann stark nach einer mitreißenden Kombination von früheren Judas Priest mit Schlagerpathos klingt. Sänger Patrik Johansson ist dabei dem Fronter der bereits angeführten Dream Evil alles andere als unähnlich und passt so natürlich bestens zur Musik, wobei er einen beachtlichen Stimmumfang zur Schau stellt.
Die von BLOODBOUND angestrebte Kombination aus muskulösen Riffs und eingängigen Refrains ist dabei freilich alles andere als originell, macht allerdings von der ersten Sekunde an tierisch Spaß, was in erster Linie zwei Umständen zu verdanken ist: Erstens sind bei den Schweden gleichermaßen gute Musiker wie routinierte Songwriter beschäftigt, die bei all der gefälligen Eingängigkeit des Materials ein unüberhörbares Gespür für einprägsame Riffs und Gänsehaut verdächtige Melodien haben.
Zweitens nehmen sich die Herren ganz offensichtlich selbst nicht so ernst, wie man auf den ersten Blick vielleicht vermuten möchte – das musikalische Manowar-Zitat in „Metalheads Unite“ sowie die grenzgeniale Textzeile “Sing M-E-T-A-L for Metal“ dürften jedem Zuhörer sofort ein Schmunzeln abringen und sind sicher auch genau dazu gedacht. Somit sind die zahlreichen „Ohohoho“-Chöre und nicht selten kitschigen Schunkel-Refrain zwischen Lordi und Hammerfall, mit denen es die Band gut und gerne und vermutlich mit voller Absicht auch mal übertreibt, also vornehmlich als augenzwinkernde Hommage an den altbekannten Metal-Pathos zu verstehen und funktionieren als solche ganz hervorragend. Und überhaupt: Songs wie „I’m Evil“, „Monstermind“ und „Black Devil“ fahren allesamt Riffs und fulminante Leadgitarren zum Niederknien auf, die mit jeder Note puren Metal atmen.
Natürlich ist das, was BLOODBOUND auf ihrem neuen Album bieten, nicht unbedingt originell, aber nun bewegen sich die Schweden ja auch in einer Musikrichtung, für die allzu viel Innovation nicht immer hilfreich ist. „In The Name Of Metal“ ist eine lautstarke Liebeserklärung an die harte Musik und in diesem Kontext kann man der Truppe die zahlreichen Zitate anderer Bands kaum übel nehmen. Dieses Album gehört in den Plattenschrank jedes Fans eingängiger Metal-Hymnen.
Wertung: 8.5 / 10