Review Srd – Ognja Prerok

  • Label: On Parole
  • Veröffentlicht: 2020
  • Spielart: Black Metal

Die Karriere der Black-Metaller SRD startete in beachtlichem Tempo: 2016 gegründet, veröffentlichten die Slowenen schon 2017 ihr Debüt „Smrti Sel“, um nur zwei Jahre später Shining als von Niklas Kvarforth handverlesener Support-Act auf Europa-Tour zu begleiten. Sogar eine Split von Shining und SRD wurde zu diesem Zweck aufgelegt.

Wenngleich Kvarforths Begeisterung für SRD etwas abgekühlt zu sein scheint, dürfte die Band in Sachen Reichweite wie auch Routine viel von seiner Unterstützung profitiert haben: Das zum Ausklang des Jahres 2020 über das slowenische Label On Patrole Productions veröffentlichte zweite Album „Ognja Prerok“ klingt jedenfalls nochmal deutlich reifer als das Debüt – und ist stilistisch tatsächlich für Fans von Shining interessant.

Hinter dem angenehm unaufdringlichen und doch stimmungsvollen Artwork stecken acht Songs mit einer Gesamtspielzeit von exakt einer Stunde und acht Sekunden. Zwar klingt das Material insgesamt recht typisch nach osteuropäischem Black Metal – das aber auf eine erfrischend ungezwungene Art: Wie etwa Furia aus Polen kombinieren SRD vergleichsweise straightes, „trues“ Riffing mit kleineren und größeren kompositorischen Experimenten. Diese reichen von einem im Mix sehr präsenten, melodisch oft autarken Bass bis hin zum überraschend geschickt eingeschmuggelten Schifferklavier-Schunkelpart (inklusive Jodler) in „Zlohotne Zvezde Pleme“.

Auf die Spielzeit von einer Stunde gesehen hätten SRD zwar ruhig noch ein paar mehr solcher „Schmankerl“ einbauen dürfen – doch auch so bleibt „Ognja Prerok“ erfreulich (wenn auch nicht unglaublich) abwechslungsreich. Dazu trägt auch der technisch vielseitige Gesang von Fronter Goran bei. Zwar fehlt seiner Stimme das letzte Scherflein Wahnsinn, das bei Kvarforth in den geflüsterten und gegurgelten Passagen mitschwingt, doch lassen die Vocals (neben erwähnten Furia) auch immer wieder an Shining denken („Zev Sna“).

„Ognja Prerok“ ist ein sehr gutes, wenn auch nicht außergewöhnliches Black-Metal-Album geworden, das mit vielen gut umgesetzten Ideen aufwartet, ohne extravagant klingen zu wollen. Sieht man von der Quetschkommode im fünften Song ab, bleiben SRD den Stilmitteln des klassischen (insbesondere osteuropäischen) Black Metals treu und dürften gerade deswegen den Geschmack vieler Genrefans treffen.

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Wertung: 8 / 10

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