Die schwedischen Hard Rocker H.E.A.T. sind nun schon seit knapp sieben Jahren im Geschäft und haben sich in dieser Zeit einen Ruf als hervorragende Live- und Party-Band erspielt – dass die Truppe bis Dato drei ziemlich gelungene Alben veröffentlichte, hat dabei sicher nicht geschadet. Nachdem sie sich im letzten Sommer auf diversen Festivals blicken ließ, hat die Band mit „Tearing Down The Walls“ nun die nächste Platte im Anschlag.
Mit ihrem vierten Album präsentieren H.E.A.T. logischerweise einmal mehr schmissigen Hard Rock im Stadionformat, wie man es schon von ihren vorherigen Alben kennt. Dabei klingt die Truppe auch auf „Tearing Down The Walls“ dank einer ebenso ausgewogenen wie kraftvollen Mischung aus mächtigen Gitarren und breitwandigen Keyboards mit 80er-Charme nach der modernen Version von Whitesnake vermischt mit jeder namhaften kalifornischen Sunset-Strip-Combo der letzten 30 Jahre.
Hinzu kommt noch in leicht abgemilderter Form die typisch schwedische Rotzigkeit, die man von Bands wie Hardcore Superstar oder Crashdiet kennt. Dank wachsender Routine funktioniert das auf „Tearing Down The Walls“ so gut wie eh und je und so findet die Platte mit „Point Of No Return“ sodann einen imposanten Einstieg. Gleich zu Beginn fällt hier positiv auf, dass die Schweden auf ihrem neuesten Album mit viel Abwechslung zu Werke gehen und so entpuppt sich das folgende „One Shot At Redemption“ als bluesig angehauchter Stampfer und auch die nächsten beiden Nummern zeigen H.E.A.T. jeweils von einer etwas anderen Seite.
Zur Mitte hin lässt die Begeisterung leider etwas nach, denn hier entwickelt die Platte mit dem Duo „Mannequin Show“ und „We Will Never Die“ derart viel Boygroup-Pathos, dass man kaum glauben möchte, es handle sich noch um die gleiche Band und auch die Ballade „All The Nights“ gehört eher zu den schwächeren Momenten von „Tearing Down The Walls“, aber das wiegen Songs wie der mitreißende Titeltrack oder auch „Enemy In Me“ problemlos wieder auf. Insgesamt haben die schwedischen Jungspunde mit ihrer vierten Platte also ganze Arbeit geleistet und auch wenn es die Band ganz offensichtlich mit der Eigenständigkeit nicht allzu genau nimmt, machen H.E.A.T. eine durchweg gute Figur dabei, in die Fußstapfen ihrer Idole zu treten.
Auf „Tearing Down The Walls“ feiern H.E.A.T. einmal mehr eine ausgelassene Rock ’n‘ Roll-Party mit viel Spielfreude und Authentizität. Dass man dabei jederzeit raushören kann, wer die Jungens zum Musikmachen inspiriert hat, fällt kaum ins Gewicht, denn die Buben aus Schweden haben Bock drauf und schreiben gute Songs. Fans von unbeschwertem Hard Rock nach althergebrachtem Rezept können mit H.E.A.T. kaum etwas falsch machen.
Wertung: 7.5 / 10