Sänger Sean Peck ist ein ziemlich umtriebiger Typ: Seine Band Cage steht kurz vor der Veröffentlichung ihrer nächsten Platte, er stellt seine Stimme in der Dienst der ehemaligen Mercyful-Fate-Gitarristen Michael Denner und Hank Shermann und nun erscheint obendrein noch ein neues Album der ebenfalls von ihm geführten DEATH DEALER. Ganz nebenbei bemerkt mischen da übrigens auch der frühere Dungeon-Frickler Stu Marshall sowie Manowar-Mitbegründer Ross Friedman mit.
Auf ihrem neuesten Album gelingt es DEATH DEALER, ihren auf ihrem Erstlingswerk „War Master“ eingeführten Sound weiterzuentwickeln, ohne Fans besagter Platte vor den Kopf zu stoßen. Wie zu erwarten liegt das Energielevel auf „Hallowed Ground“ einmal mehr extrem hoch, allerdings fällt schon er Opener „Gunslinger“ nicht zuletzt aufgrund der filigranen spanischen Gitarren im Mittelteil reifer aus als Vieles, das es auf „War Master“ zu hören gab. Mit „Break The Silence“ folgt ein tonnenschwerer Mitdtempo-Stampfer und auch hier macht die Band einen selbstbewussten und hörbar gereiften Eindruck.
Erst mit dem furiosen „Plan Of Attack“ kehren DEATH DEALER zum kompromisslosen Sound ihres Debüts zurück, was im Vergleich zu den vorangegangenen Stücken dann fast ein bisschen banal wirkt. Insgesamt schreiben die Herren auf „Hallowed Ground“ die Vielfalt groß: Das hymnische, irgendwie von Manowar inspirierte „The Way Of The Gun“ bringt bisher ungehörte Facetten des Sounds der Truppe zum Vorschein und „I Am The Revolution“ oder auch das rockige „The Anthem“ sind hörbar vom stadiontauglichen Metal der 80er inspiriert. Das gibt es normalerweise eher bei Stu Marshalls Nebenprojekt Empires Of Eden zu hören, steht aber auch DEATH DEALER verdammt gut zu Gesicht und so bilden diese beiden Nummern sicherlich die Höhepunkte von „Hallowed Ground“.
In „Skull And Cross Bones“ liebäugeln die Mannen dann noch mit dem europäischen Power Metal und so wird deutlich, dass es auf dem neusten Album der Band um Sean Peck reichlich abwechslungsreich zugeht. Während sich das Songwriting auf dieser Platte zumeist auf verdammt hohem Niveau bewegt, hauen natürlich auch DEATH DEALER mal daneben und so gibt es mit „Séance“, das zunächst viel versprechend und im Falle von Sean Peck auch kaum ungewöhnlich als King-Diamond-Hommage beginnt, eine reichlich vertrackte und wenig gelungene Nummer zu hören. Kann ja mal passieren.
Dem stehen wie schon erwähnt eher „gewöhnliche“ U.S.-Metal-Brecher, wie es sie auch bei Cage geben würde, gegenüber, die ebenfalls ihre Berechtigung haben, zwischen den genannten, hochwertigen Songs allerdings etwas verblassen – das beste dieser Stücke bildet mit Sicherheit das mitreißende „Corruption Of Blood“. Abschließend sei noch bemerkt, dass vor allem Gitarrenfans mit „Hallowed Ground“ auf ihre Kosten kommen werden, denn mit Stu Marshall und Ross „The Boss“ Friedman sind hier zwei unwahrscheinlich talentierte und vor allem stilistisch grundverschiedene Gitarristen am Werk, die neben Gänsehaut-Melodien ein atemberaubendes Leadhgitarren-Duell nach dem anderen abfeiern.
„Hallowed Ground“ fällt um weitaus vielfältiger aus als sein Vorgänger „War Master“ und zeigt, wie ernst es den beteiligten Musikern mit dieser Band ist. DEATH DEALER haben sich während des Songwritings hörbar Mühe gemacht, ihren Sound weiterzuentwickeln und das Ergebnis überzeugt auf ganzer Linie. Zwar ist die Band mit Album Nummer zwei noch nicht auf dem Zenit ihres Schaffens angelangt, allerdings zeichnet sich hier in jeder Note ab, wohin die Reise gehen wird. Fans von treibendem Metal mit viel Melodie dürfen und sollten hier vorbehaltlos zugreifen.
Wertung: 8 / 10